Beim „kleinen harmonischen Labyrinth“, das trotz immer wieder geäußerter Zweifel Johann Sebastian Bach zugeschrieben wird, konnten Komponist und Interpret mit harmonischen Entwicklungen experimentieren, die sich aus der Vieldeutigkeit des verminderten Septakkordes, enharmonischen Verwechslungen und unerwarteten Modulationen oder harmonischen Trugschlüssen ergeben. Und das bei einer vollendeten Symmetrie des Stückes, das Leininger spannend und spielerisch leicht vortrug. Der Spezialist für historischen Generalbass und Improvisation zeigte eine unverkennbare Lust an den experimentellen Seiten der klassischen Komposition.
Albinoni und Bach
Ansonsten durfte Mojca Gal mit ihrem faszinierend virtuosen Geigenspiel alle Nuancen bekannter barocker Kompositionen ausspielen. Die beiden Eck-Sonaten des Opus 5 von Arcangelo Corelli für Violine und Basso Continuo rahmten ein Programm mit weiteren Werken von Albinoni und Bach ein, das die Besucher in der ansehnlich gefüllten Blansinger Kirche mit sehr langem Applaus bedachten.