Efringen-Kirchen Anteil der Bio-Ware noch gering

Weiler Zeitung
Durch neuartige Fallen und Einnetzen der Obstanlagen sei eine effiziente Bekämpfung der Kirschessigfliege möglich. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Steinobsttag: Neue Methoden gegen Schädlinge vorgestellt

Blansingen (os). Beim Markgräfler Steinobsttag in der Blansingen Wolferhalle ging es nicht nur um die Erntebilanz und Marktbedingungen im Vortrag von Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll (wir berichteten), sondern auch um weitere Themen rund um das Thema landwirtschaftliche Erzeugung in Zeiten von Klimawandel und zunehmendem politischen Druck im Pflanzenschutz.

So erwähnten Elke Zabaschuss vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und Matthias Bernhart vom Landratsamt Ortenaukreis über die aktuellen Bestimmungen und Möglichkeiten für die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten im Steinobstanbau. Teilweise schon in diesem Jahr, teilweise spätestens 2021, würden einige bisher sehr gebräuchliche und wirksame Mittel etwa gegen den Pflaumenwickler, die Sägewespe oder verschiedene Blattläuse nicht mehr genehmigt. Und gegen andere, auch invasive Schädlinge, wie die Reit- und Baumwanzen, gebe es noch keine Mittel. In Haltingen und Fischingen seien diese Schädlinge seit zwei Jahren recht stark und eine Zunahme bei weiter schwieriger Bekämpfung wahrscheinlich.

Die Kirschessigfliege sei im Vorjahr wegen der lang anhaltenden Hitze und Trockenheit kein zu großes Problem gewesen, hieß es seitens der Fachleute. Durch neuartige Fallen und das Einnetzen der Obstanlagen sei eine effiziente Bekämpfung der Kirschessigfliege möglich, auch ohne Ausbringen des Pflanzenschutzmittels. Dieses befindet sich in der Falle.

Auf gutem Weg

Im Steinobstanbau gebe es bisher nur einen sehr geringen Anteil von Bio-Ware auf dem Markt, sagte Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski zu den Fachvorträgen von Barbara Pfeiffer von der Landesversuchsorganisation aus Weinsberg und von Andreas Häseli von der Pflanzenschutz-Forschung des Kantons Aargau. Bei den Zwetschgen, so Pfeiffer, sei das der Tatsache geschuldet, dass es im Bereich Pflaumenwickler noch kaum biologische Mittel und Bekämpfungsvarianten gebe. Man befinde sich aber auf gutem Weg, etwa mit Pilzen oder Duftstoff-Fallen, den Erzeugern etwas an die Hand zu geben, um mittelfristig in den Bio-Anbau von Zwetschgen einzusteigen.

Der eidgenössische Gastreferent erläuterte, dass man in seinem Tätigkeitsbereich mit Volleinnetzung der Kirschplantagen gute Erfahrungen gemacht habe, namentlich in der biologischen Bekämpfung der Kirschessigfliege. Eine gewisse Problematik stelle aber dar, dass zum einen auch Nützlinge von den Netzen ausgeschlossen werden, zum anderen diese Variante kostspielig ist.

Ein Randsortiment stellt im Markgräflerland die Aprikose dar. Dennoch ging es im Vortrag von Thomas Kinninger aus Ravensburg um neue Möglichkeiten des Anbaus und im Vortrag von Daniel Schnegg um die Erfahrungen mit dem geschützten Aprikosenanbau am Hallwiler See.

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