Efringen-Kirchen Auf dem Weg zu mehr Vernetzung

Weiler Zeitung
Die Seniorenarbeit steht an erster Stelle, auch wenn sich das angedachte Gremium womöglich nicht als „Seniorenrat“ bezeichnen wird. Symbolbild: sba Foto: Weiler Zeitung

Ehrenamt: Einrichtung eines Gremiums zur Stärkung der Angebote für Senioren ist einen Schritt weiter

Das Treffen der Vertreter sozialer Einrichtungen und Vereine am Mittwochabend war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bildung eines Seniorenrats. Wobei – ob es am Ende wirklich auf einen Seniorenrat hinauslaufen wird, muss sich erst noch zeigen. Denn vor allem wurden in der jüngsten Sitzung Fragen – auch ganz grundsätzliche – zum weiteren Vorgehen gesammelt.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Und das war auch gut so, wie Bernhard Späth, ehemaliger Vorsitzender des Kreisseniorenrats und Moderator der Sitzung, erklärte. Denn die Einrichtung eines Gremiums, das sich die Stärkung der sozialen Angebote in welcher Form auch immer auf die Fahnen geschrieben hat, müsse durchdacht sein und brauche Zeit.

Vertreter des VdK, des Seniorenzentrums, der Zeitbank Plus, des Gemeinderats, des Ökumenischen Seniorenclubs Istein/Huttingen, der Kirche und des Bürgerbusses saßen am Mittwochabend im Rathaus an einem Tisch. Sie alle engagieren sich bereits für ihre Mitmenschen und sind bereit, dieses Engagement noch auszuweiten.

Dadurch wurde bei dem Treffen zweierlei deutlich: Das Potenzial des angedachten Gremiums ist enorm. Gleichzeitig aber müssen viele Fragen noch geklärt werden. Welche Einrichtungen für Senioren gibt es in Efringen-Kirchen? Wie können die bestehenden Angebote besser vernetzt werden? Wie kann eine politische Mitsprache funktionieren? Und sollten neben Senioren auch andere Gruppen mit einbezogen werden? All das und mehr wird im Lauf der nächsten Monate zu klären sein.

Ist-Zustand als wichtige Grundlage

Was kurzfristig, also im Idealfall bis zur nächsten Sitzung Ende Januar, erledigt werden soll, brachte Franz Kiefer auf den Punkt: „Es geht jetzt um die Erfassung des Ist-Zustands.“ Denn einig waren sich die Anwesenden, dass zunächst alle in Efringen-Kirchen und den Ortsteilen bestehenden Angebote zusammengetragen werden müssen.

Dieser Punkt, so wurde im Lauf des Abends klar, ist entscheidend, dient er doch als Grundlage für jedes weitere Vorgehen. Denn für alle Engagierten wird dadurch nicht nur ersichtlich, welche Angebote es überhaupt gibt und wo eventuell Nachholbedarf besteht, sondern auch, wo bei der Vernetzung eingehakt werden kann. Diese wird langfristig wohl eine wichtige Aufgabe des Gremiums werden.

Die Betonung lag am Mittwochabend allerdings noch auf langfristig, denn wie genau die Zusammenarbeit der einzelnen Einrichtungen koordiniert werden kann, ist bisher noch offen.

Auch das Konzept und der Name des Gremiums standen zur Debatte. Bürgerbus-Initiatorin Christiane Breuer sprach sich wiederholt dafür aus, über die Seniorenarbeit hinaus zu gehen und auch Jüngere mit in den Blick zu nehmen.

Späth allerdings warnte genau davor. Die Inhalte, mit denen sich das Gremium beschäftigen soll, drohen dadurch unüberschaubar zu werden. Und, so betonte Späth: „Erweitern können wir in Zukunft immer noch.“

Auch die Namensfrage wurde zunächst noch zurückgestellt. Allerdings ging der Trend in der Sitzung weg von der Bezeichnung „Seniorenrat“, die etwa aus Sicht von Pflegedienstleiterin Franziska Hammid reichlich „angestaubt“ daherkomme.

Gemeinderat Karl Rühl, der das Projekt angestoßen hatte und bei dem die Fäden zusammenlaufen, brachte den Begriff der „Caring Community“ beziehungsweise der „sorgenden Gemeinde“ ins Spiel, für den sich viele der Anwesenden erwärmen konnten.

Hohe Motivation bei allen Teilnehmern

Zahlreiche weitere Ideen wurden im Lauf des Abends angerissen. Karlfrieder Hess etwa sprach sich dafür aus, die Gemeinde stärker in die Pflicht zu nehmen. Helmut Wiedemann plädierte für die Vernetzung der Teilorte. Und Martina Bivort, Leiterin des Seniorenzentrums, brachte das Thema Inklusion ins Spiel. Letztlich aber regte Späth an, das langfristige Vorgehen nicht schon zum jetzigen Zeitpunkt festzulegen. Denn mit Blick auf die Herausforderungen, die man derzeit noch nicht abschätzen könne, drohe ein verfrüht festgelegtes Konzept zu einem „Ballon“, also inhaltsleer, zu werden.

Die zahlreichen Vorschläge machten jedoch eines sehr deutlich: Die Motivation der Teilnehmer ist hoch. Darauf gelte es aufzubauen, erklärte Späth. „Machen sie sich klar, warum sie mitmachen wollen“, riet der Moderator. Dadurch ließe sich feststellen, wo man selbst künftig Schwerpunkte setzen will.

Die große Bereitschaft zu helfen, so zeigte sich bei dem Treffen, speist sich bei vielen Engagierten aus dem Wunsch, das Zusammenleben in der Gemeinde zu fördern, aber auch aus ganz persönlichen Gründen. Denn die Herausforderungen, mit denen sich Menschen mit zunehmendem Alter konfrontiert sehen, kennt jeder aus seinem Umfeld oder der eigenen Familie.

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