Efringen-Kirchen Auf die Egringer zugeschnitten

Ingmar Lorenz
Beate Züffle und Petra Stammler engagieren sich in der Egringer Ortsbücherei Foto: Ingmar Lorenz

Ehrenamt: Petra Stammler und Beate Züffle öffnen jeden zweiten Donnerstag im Monat die Ortsbücherei

Egringen - Die Schwestern Petra Stammler und Beate Züffle engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich in der Egringer Ortsbücherei. Die Einrichtung ist für das Dorf von großer Bedeutung. Die vorübergehende Schließung durch die Corona-Pandemie hat das besonders in Erinnerung gerufen. Entsprechend groß ist die Freude darüber, dass der Betrieb inzwischen wieder läuft.

Um die reibungslose Wiedereröffnung zu gewährleisten, haben die Schwestern organisatorisch einiges auf die Beine gestellt. Zunächst brauchten sie das „OK“ aus dem Rathaus in Efringen. Anschließend haben sie ein Konzept ausgearbeitet, durch das sowohl die geltenden Hygiene- als auch die Abstandsregeln beim Besuch der Ortsbücherei eingehalten werden können.

Hinsichtlich der Hygiene kam ihnen dabei entgegen, dass die Bücherei jeden zweiten Donnerstagabend ab 19 Uhr geöffnet hat. Denn zu dieser Zeit findet auch die Sprechstunde von Ortsvorsteher Bernd Meyer statt, für die bereits ein ausgeklügeltes Hygienekonzept vorlag. Neben dem obligatorischen Desinfektionsmittel am Eingang umfasst dieses unter anderem auch getrennte Wege für den Ein- und Ausgang.

„Bernd Meyer hat uns zudem einen Spuckschutz gebaut“, weist Züffle zudem auf eine weitere Facette des Hygienekonzepts speziell für die Bücherei hin.

Damit nicht zu viele Besucher auf einmal in die Bibliothek kommen, werden seit der Wiedereröffnung Termine vergeben. Zum Teil melden sich die Besucher im Vorfeld via WhatsApp, erklärt Stammler. „Zum Teil telefonieren wir aber auch einfach miteinander.“

Denn man kennt sich in Egringen. Das Miteinander spielt eine wichtige Rolle. Und diese Facette der Ortsbücherei schätzen sowohl die ehrenamtlich engagierten Schwestern als auch die Besucher.

Diese Vertrautheit bringt aber auch hinsichtlich der vorhandenen Bücher entscheidende Vorteile mit sich. Denn die vorhandenen Titel sind sozusagen exakt auf die Wünsche der Egringer zugeschnitten. „Beliebt sind vor allem Krimis und Thriller, aber auch ,Herzschmerz’“, berichtet Stammler.

Das Angebot wird dabei stets ergänzt und aktualisiert. „Wir bekommen von der Gemeinde jährlich ein bestimmtes Budget zur Verfügung gestellt“, erklärt Züffle.

Auch Spenden erhält die Egringer Ortsbibliothek immer wieder. Alles wird durchgeschaut, sortiert und kommt bei Bedarf ins Regal der Bibliothek oder auf den Verkaufstisch, an dem zum Beispiel doppelt vorhandene Bücher für 30 Cent angeboten werden.

Seinerseits spendet aber auch die Egringer Bücherei. „Wir haben zuletzt etwa Bücher für den neuen Bücherschrank in Wintersweiler zur Verfügung gestellt“, berichtet Züffle.

Ein Raum, der Lust auf Lesen macht

Durch die engagierte Arbeit ist im Laufe der Zeit ein wahres Juwel einer Bücherei im Egringer Rathaus entstanden. Der kleine Raum, in dem die inzwischen wohl gut 1000 Bücher an den Regalen an den Wänden sorgfältig einsortiert sind, strahlt Wärme und Ruhe aus – und macht vor allem Lust aufs Lesen. Bis auf Kinderbücher sei thematisch fast alles vorhanden, wobei man sich stets am Geschmack der Besucher orientiere.

Kein Wunder also, dass die Egringer ihren Bibliotheks-Betrieb während der Zwangspause vermisst haben.

Einige Veranstaltungen, die Stammler und Züffle in der Vergangenheit organisiert haben, sind jedoch coronabedingt noch immer nicht möglich. „Wir haben beispielsweise Fahrten ins Kanderner Kino organisiert, wenn dort eine Buchverfilmung gezeigt wurde“, berichtet Stammler. Das sei derzeit nicht mehr möglich. Auch, ob das beliebte Treffen zu Neujahr im Januar stattfinden kann, stehe noch in den Sternen.

Am wichtigsten sei es aber, dass die Bücherei ihren Betrieb inzwischen unter Einhaltung aller nötigen Maßnahmen wieder hat aufnehmen können. „Wir freuen uns über jeden, der vorbeikommt“, sagen Züffle und Stammler. Wie wichtig den Egringern ihre Ortsbücherei ist, zeigte sich auch unmittelbar nach der Wiedereröffnung, für die sich die „Stammkunden“ mit Blumen und Schokolade bedankt haben.

Sowohl Petra Stammler als auch Beate Züffle sind literaturbegeistert und kennen sich in Sachen Bücher aus. Folgendes können sie als Lektüre für die Sommermonate empfehlen.

Lesetipps für die Sommermonate

 „Der Zopf“ von Laetitia Colombani. Darin wird die Geschichte von drei Frauen sozusagen entlang der Haare erzählt.

 „Die sieben Schwestern“-Reihe von Lucinda Riley. „Das ist toll geschrieben“, findet Beate Züffle. „Alle warten darauf, dass der siebte Band erscheint.

 „Die Totenfrau“ von Bernhard Aichner – eine Empfehlung für Krimi-Freunde: Eine Frau geht in drei Bänden auf einen Rachefeldzug.

Darüber hinaus haben Beate Züffle und Petra Stammler noch viele weitere Empfehlungen auf Lager, die sie gerne vor Ort in der Egringer Ortsbücherei geben. Geöffnet ist sie im den kommenden Wochen am 27. August, am 10. September sowie 24. September.

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