Efringen-Kirchen Auto per Mausklick leihen

Weiler Zeitung
Am Bahnhof hat Stadtmobil Südbaden den Honda Jazz stationiert. Foto: Zoë Schäuble

Mobilität: Das Carsharing-Angebot wird in Efringen-Kirchen rege genutzt

Besonders für Gelegenheitsfahrer klingt Carsharing verlockend – das Auto wird nur bei Bedarf genutzt, um sonstige Kosten und Instandhaltung muss man sich nicht kümmern. Auch in Efringen-Kirchen hat die Firma Stadtmobil Südbaden einen Carsharing-Wagen stationiert. Die Zahlen zeigen: das Angebot wird rege genutzt.

Von Zoë Schäuble

Efringen-Kirchen . Autos zu teilen und Fahrgemeinschaften zu bilden sei gerade in Zeiten von zunehmendem Umweltschutz ein tragfähiger ökologischer Ansatz, wie Monika Schwinkendorf, Zuständige für die Öffentlichkeitsarbeit bei Stadtmobil Südbaden, mit Verweis auf die Firmenphilosophie mitteilt.

Dessen scheinen sich auch die Efringen-Kirchener bewusst zu sein, die den am Bahnhof stationierten Honda Jazz seit Jahresbeginn 284 Mal gebucht und fast 12 000 Kilometer damit zurückgelegt haben. Zehn Kunden mit Wohnsitz in Efringen-Kirchen seien derzeit bei der Mobilitäts-Firma registriert. „Im Schnitt dauerte eine Buchung vier Stunden und es wurden 41 Kilometer gefahren“, weiß Schwinkendorf.

Den registrierten Nutzern steht aber nicht nur der Honda Jazz zur Verfügung. „Problemlos können auch die Carsharing-Fahrzeuge der E-Sharing Tochter des Unternehmens my-e-car in Weil am Rhein, Lörrach und Inzlingen genutzt werden.“ Auch die dort stationierten Fahrzeuge sind mit dem Stadtmobil-Südbaden-Zugang buchbar und mit derselben Zugangskarte zu öffnen.

Wagenwart Michael Walter kümmert sich um die Sauberkeit des Autos und koordiniert die anfallenden Wartungsarbeiten.

Für Gelegenheitsfahrer geeigent

Das System Carsharing ist denkbar einfach und funktioniert im Grunde wie das Mieten eines Autos – allerdings ist es flexibler, schneller und kurzfristiger möglich. Interessierte melden sich bei einem Unternehmen an, schließen einen Rahmenvertrag ab und erhalten Zugang. Per App, Internet oder Telefon wird ein Wagen in der Nähe gebucht und dann kann es auch schon losgehen. „Abgerechnet wird neben dem Anmeldebeitrag monatlich ein geringer Grundbeitrag, ansonsten werden nur die je nach Fahrzeugtyp, Fahrtdauer und zurückgelegter Distanz unterschiedlichen Fahrtkosten monatlich abgerechnet“, erklärt Schwinkendorf.

Gerade für Gelegenheitsfahrer und Personen, die keinen Stellplatz haben und Anschaffungs- und Instandhaltungskosten vermeiden wollen, bietet sich Carsharing an. Laut einer Studie von Stiftung Warentest sei Carsharing für diejenigen sinnvoll, die ihr Auto im Jahr weniger als 10 000 Kilometer bewegen und es nicht für den täglichen Weg zur Arbeit benötigen.

Pandemie schlägt sich in Auslastung nieder

Nicht nur Privatpersonen nutzen das Fahrzeug in Efringen-Kirchen regelmäßig. „Wir von der Gemeinde haben den Wagen in der Vergangenheit immer wieder genutzt“, erinnert sich Efringen-Kirchens Hauptamtsleiter Clemens Pfahler. Allerdings sei die Nutzung während der Pandemie deutlich rückläufig: „Wir hatten kaum Außentermine und damit keinen Bedarf.“

Arbeit vordergründig im Homeoffice, keine Veranstaltungen oder Ausflüge – die Pandemie hat sich auch auf die Nutzungszahlen des Honda Jazz ausgewirkt. „In den Lockdown-Phasen sank die durchschnittliche Auslastung mit drei Stunden und 20 Minuten pro Tag um 30 bis 40 Prozent“, berichtet Schwinkendorf mit Blick auf die Zahlen.

Aktuell sei aber ein Anstieg auf fünf Stunden pro Tag zu verzeichnen, was die wirtschaftliche Tragbarkeit des Wagens in Efringen-Kirchen bestätige. Für den Hauptamtsleiter, der nachhaltige Mobilität befürwortet, könnte die Auslastung aber größer sein. „Während Corona ist die Mobilität insgesamt zurück gegangen.“

Der Honda Jazz gehört zu den rund 320 Fahrzeugen der derzeitigen Carsharing-Flotte in Südbaden. 30 Prozent der Wagen sind Elektro-Autos und das Unternehmen ist daran interessiert, die Anzahl derer sukzessive zu steigern. Schwinkendorf: „Nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität bedeutet auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und damit die Ersetzung von Verbrenner-Kleinwagen.“

Den rund 11 000 Fahrberechtigten bietet Stadtmobil Südbaden mit Partnerorganisationen in 50 südbadischen Städten und Gemeinden rund 320 Fahrzeuge an. Neben Autos sind auch Kleinbusse, Transporter sowie Elektroautos mit Schnellladestellen an 186 festen Stationen verfügbar.

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