Zudem würden sich die Probleme mit den Jugendlichen, die es am Bahnhofsplatz immer wieder gebe, weiter verschärfen. „Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee“, fasste einer der Anwesenden seine Meinung zu dem geplanten Vorhaben zusammen.
Sowohl der Bauherr als auch die Verwaltung gingen auf die vorgebrachten Bedenken ein. Gerade weil er selbst in Efringen-Kirchen aufgewachsen sei, kenne er die Situation der Jugendlichen. Diesen fehle ganz einfach ein Ort, an dem sie sich in der Nähe des Bahnhofs auch abends aufhalten können, so der Bauherr.
Ein Ort für Jugendliche und Pendler
Sei ein solcher Bereich in Form der von ihm geplanten Bar vorhanden, könnten die Jugendlichen dort ihre Zeit verbringen. Gleichzeitig werde auf diese Weise sichergestellt, dass sich die Jugendlichen an bestimmte Regeln halten. „Wir würden dafür geschultes Fachpersonal einstellen“, versicherte der Bauherr, der den Gastronomiebetrieb gemeinsam mit seinem Bruder eröffnen will.
Auch würden sie als Betreiber darauf achten, dass es nicht zu laut wird. Der Gastraum, der sich im Erdgeschoss befinden soll, habe lediglich eine Größe von 30 Quadratmetern. Sitzplätze im Außenbereich seien derzeit nicht geplant, und nach 22 Uhr müssten die Gäste ohnehin drinnen bleiben. „Wir wollen keine Disco aufzumachen“, heiß es. Vielmehr solle morgens Kaffee an Pendler ausgeschenkt werden und abends normaler Barbetrieb herrschen. Insgesamt sei die Einrichtung eine Bereicherung für die Gemeinde.
Viele weitere Fragen – etwa was die Stellplätze angeht – könne man erst dann konkret behandeln, wenn ein Bauantrag vorliege, erklärte darüber hinaus der Bauamtsleiter. Die Forderung einer Sicherheitseinrichtung, die Betrunkene vor dem Fall auf die Gleise schützt, wies Lehmeyer mit dem Verweis auf andere gastronomische Einrichtungen in Bahnhofsgebäuden zurück. „Das finden Sie in ganz Deutschland nicht.“
Der Vergleich mit ähnlichen Gastronomiebetrieben wurde auch von Ausschussmitglied Rudi Ritz angeführt. Er zeigte sich von der geplanten Umnutzung des Bahnhofsgebäudes angetan.
Blick auf ähnliche Betriebe in der Nähe
Lediglich der anfallende Müll bereite ihm Sorgen. Eine gastronomische Einrichtung im Bahnhof könne aber durchaus funktionieren, wie beispielsweise der Blick nach Müllheim zeige. Zu Wort meldete sich zudem Wintersweilers Ortsvorsteher Hansjörg Obermeier. Es sei ihm völlig unverständlich, warum man das geplante Vorhaben ablehnen sollte. Zumal es bereits ähnliche Einrichtungen im Bahnhofsgebäude selbst und in der Nähe gebe.
Rühl beendete schließlich die Diskussion mit der Forderung, sich auf die vorliegende Bauvoranfrage zu konzentrieren. Alles andere sei nur „Kaffeesatzleserei“. Die Ausschussmitglieder stimmten der Voranfrage bei einer Gegenstimme zu.