Efringen-Kirchen Besonderes Rad und legendäre Zwiebelwaie

Weiler Zeitung
Gespannt verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen von Helmut Grässlin. Foto: Hans-Ulrich Fiedler Foto: Weiler Zeitung

Geschichte: Helmut Grässlin nimmt Interessierte mit auf eine historische Spurensuche in Maugenhard

Mappach/Maugenhard (fie). Vor etwa zwei Jahren entstand im Ortschaftsrat Mappach die Idee, für die Einwohner und insbesondere auch die Neubürger einen Ortsrundgang anzubieten. Der erste Rundgang im Mai 2017 führte durch einen Teil von Mappach und stieß auf großes Interesse. Im Oktober 2018 gab es dann den zweiten Teil des Rundgangs durch Mappach. Der dritte Rundgang führte nun durch Maugenhard, das im Jahr 1863 durch Tausch und Grenzverlegung an Mappach angegliedert wurde. Ortsvorsteher Helmut Grässlin konnte trotz wechselhaftem Wetter über sechzig interessierte Bürger begrüßen, die überwiegend aus Maugenhard selbst und aus Mappach kamen.

Zuerst erläuterte Grässlin die Herkunft des Namens Maugenhard von den altdeutschen Vornamen Mawo und Hard, was Wald bedeutet. Die spöttisch-ironische Bezeichnung „Maugenhard, das Schwungrad Europas“ rührt dagegen von einem großen Schwungrad aus Metall her, das viele Jahre den Vorgarten eines Hauses in der Ortsmitte zierte.

„Man kann sich in Maugenhard nicht verirren, man kommt immer wieder auf die Mappacher Straße.“ Damit wies Grässlin auf die Besonderheit hin, dass die Straße durch den Ort und sämtliche abgehenden Stichstraßen den Namen „Mappacher Straße“ tragen, was Ortsfremde oft verwirre.

Der Rundgang führte durch einige dieser Straßen, wobei der Ortsvorsteher immer wieder auf Besonderheiten hinwies, auf architektonisch interessante An- oder Umbauten oder auch auf ein kleines, uraltes „Imme-Hüsli“ (Bienenhaus) in einem Garten am Ortsrand.

Beim ehemaligen Gasthof „Krone“ erinnerte Grässlin an frühere Zeiten, als das Gasthaus noch in der ganzen Region und darüber hinaus für seine Zwiebelwaie bekannt war. Jeden Donnerstagabend sorgte das für Park-Chaos im Ort.

In diesem Zusammenhang wurde aber auch der drei großen Brände gedacht, die Maugenhard in die Schlagzeilen brachten. 1994 war der Aussiedlerhof Müller betroffen, 2001 die „Krone“ und 2006 ein Haus am Ortseingang. Zum Glück forderten die Feuer keine Menschenleben.

Die Trafostation im Ortsinneren hat eine Doppelfunktion: Neben ihrem eigentlichen Zweck dient sie als Glockenturm. Im vorderen Teil beherbergt sie die Glocke, die die traditionellen Gebetszeiten läutet, da die Mappacher Glocken hier nicht zu hören sind. Wer wollte, konnte die Leiter im Inneren besichtigen oder auch hochsteigen.

Nach einer guten Stunde endete der Rundgang am östlichen Ortsrand. Ortsvorsteher Grässlin bedankte sich bei den Maugenhardern Christian Argast und Matthias Sulzberger, die ihn bei der Vorbereitung des Rundgangs unterstützt hatten.

Beim anschließenden Umtrunk wurden dann neue Bekanntschaften geschlossen und viele Erinnerungen ausgetauscht.

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