Efringen-Kirchen Brainstorming am Stammtisch

Jutta Schütz
Die Helfer von der „Alte Schule Huttingen“ freuen sich auf das Weihnachtskonzert heute Abend. Foto: Jutta Schütz

„Alte Schule“: Ehrenamtliche setzen sich mit vielen Veranstaltungen für die Geselligkeit im Dorf ein.

Huttingen - Der Verein „Alte Schule Huttingen“ ist erst zwei Jahre alt. Die 45 Aktiven und zehn Förderer aber geben derzeit richtig Gas: Am heutigen Samstag steht die große Weihnachtsveranstaltung auf dem Brändlin-Areal an. Und auch fürs kommende Jahr hat der Verein schon Ideen.

Kein Verein im klassischen Sinne

Vor kurzem hielt die Autorin Kim Stapelfeldt eine Lesung in der Huttinger Halle ab – eingeladen hatte ebenfalls der Verein. „Wir wollen was fürs Dorf machen, und das für Bürger jeden Alters“, gibt Vorsitzender Kevin Brändlin das Ziel des Vereins vor. Wobei man jedoch kein Verein im klassischen Sinne sei. „Die Gemeinnützigkeit haben wir nicht, denn wir verfolgen mit dem Verein keinen festgelegten Zweck, Spendenquittungen dürfen wir deshalb auch nicht ausstellen“, so der zweite Vorsitzende Pascal Rombach.

Spontanität ist für die Mitglieder entscheidend

Anders als Vereine mit klassischen und regelmäßigen Aufgaben ist den Aktiven der „Alten Schule“ das Spontane wichtig. „Wir lassen die Ideen auf uns zukommen. Die Stammtische spielen dabei eine große Rolle“, erklärt Brändlin. Bei einem der Stammtische entstand auch die Idee für das Weihnachtskonzert, das seinen Ursprung in einer Veranstaltung im Jugendraums „Tutti Frutti“ hatte, die im Jahr 2010 und dann noch einmal im 40. Jubiläumsjahr des Jugendraums, 2012, stattfand. Kevin Brändlin und Pascal Rombach sowie Dominik Göpf als dritter Vorsitzender sind „Ex-Jugendraum-Besucher“. „Viele von uns, egal wie alt, fühlen sich dem Jugendraum verbunden – da dachten wir, man könne doch für alle Huttinger ab und zu im Ort was machen und auch die Freunde aus dem umliegenden Dörfern dazu einladen“, meint Rombach.

Die Idee stieß auf große Gegenliebe. Helfer für die Ausrichtung von Events zusammenzubekommen, sei aufgrund der Unverbindlichkeit ziemlich einfach. Auch darin liege einer der Unterschiede zu einem klassischen Verein, der regelmäßig Termine wahrnimmt. „Gerade junge Leute können und wollen diese regelmäßigen Aufgaben nicht leisten, haben wir beobachtet. Sie sind aber sofort dabei, wenn es um eine tolle, neue Idee geht“, berichtet Brändlin. Diese Ideen entstehen manchmal rein zufällig: Bei der Sichtung der Requisiten für die Stapelfeldt-Lesung, stieß man im Hallenlager auf das Mobiliar für Theatervorstellungen aus den 70er und 80er Jahren. „Daraufhin meinten einige ältere Huttinger, dass es doch toll wäre, mal wieder ein Theaterstück aufzuführen.“ Diesen Gedanken wolle man aufgreifen, sind sich die Aktiven einig.

Und noch einmal Kim Stapelfeldt und das Thema Spontanität: Die junge Autorin wird beim Weihnachtskonzert aus ihrem neuen Gedichtband vorlesen.

Auch der Projektchor von Thomas Kowul ist mit über 40 Sängern zwischen sechs und über 70 Jahren mit von der Partie. Keineswegs sind alle aus dem Dorf, sondern kommen auch aus dem Umland.

Auch das Chorprojekt kommt dem Wunsch nach flexibler Zeitgestaltung entgegen. „Sieben bis acht Proben haben wir mit viel Spaß abgehalten. Das ist übersichtlich, da wissen die Leute, wann es anfängt und wann es zu Ende ist und man wieder Freizeit hat“, so Kowul. Der rechtliche Rahmen, auch in Sachen Gema, wird vor Festterminen abgeklärt, denn auch das gehört dazu, wenn man die Geselligkeit im Dorf wieder fördern will.

Das Lob, das die Aktiven überall einheimsen, freut die Vereinsmitglieder sehr. „Dass was geht in Huttingen, das spricht sich bei Alt und Jung herum. Wir werden jetzt schon gefragt, was wir als nächstes planen“, lacht Brändlin.

In diesem Jahr habe man sich mit einem Stand beim Gutedelwandertag beteiligt, kleinere Aktionen wie eine „Blütenwanderung“ sind geplant. „Uns ist wichtig, dass wir etwas machen, worauf alle Lust haben“, erläutert Rombach.

Veranstaltungen im kommenden Jahr

Beim wöchentlichen Stammtisch ist denn auch Brainstorming angesagt. Ein Dorffest im alten Stil wäre mal etwas, ebenso wie anspruchsvolles Kabarett. Und – ziemlich verrückt, aber eine tolle Idee – wäre ein Dschungel-, Auto- oder Traktorkino auf dem alten Sportplatz mit entsprechend Filmvorführungen, verraten Rombach und Brändlin erste spontane Einfälle. Vielleicht könne schon im kommenden Jahr etwas davon umgesetzt werden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading