Dieses Jahr stehen die Markgräfler Winzer zudem vor einer schwierigen Lese. „Erst der Frost, dann die vielen und starken Niederschläge, die sich bildende Staunässe – all das macht zu schaffen. Immerhin hat sich der Lesebeginn mit dem 7. September nach den vergangenen Jahren, wo der Start deutlicher früher erfolgte, wieder in ein normales Zeitfenster verschoben“, bilanzierte Rüdlin.
Bedingt durch die Witterung sind die Ausreifungsgrade sehr unterschiedlich, ein idealer Lesezeitpunkt ist deshalb gefragt. Dabei bleibt die Qualität die zwingend notwendige Basis, „denn wir sind zu einem qualifizierten Erzeuger geworden, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war“, animierte er die Winzer. Rüdlin verwies noch auf ein Projekt, das der Genossenschaft mit Blick auf den Erhalt der Artenvielfalt am Herzen liegen sollte, nämlich das „Markgräfler Winzer Honigprojekt“. Die WG will hier für interessierte Winzer Imkerschulungen anbieten.
Versammlung nicht online
Bezüglich der ausstehenden Generalversammlung für die 944 aktiven Mitglieder berichtete Rüdlin, dass hierzu nach der Lese ein Termin gesucht werde, denn ein „virtuelles Format ist nicht rechtssicher, ein Umlaufverfahren bei so vielen Mitgliedern ist nicht möglich“.
Fünf Problemfelder
Kellermeister Martin Leyh befasste sich mit fünf Problemfeldern gesehen auf die Lese 2021: Das sind der Rebenmehltau (Oidium), der falsche Mehltau (Peronospera), die Esca-Krankheit, Botrytis (Schlauchpilze) und die ungleichmäßige Reife. Dazu zeigte er Bilder aus den Weinbergen und bat die Winzer eindringlich, darauf zu achten, nur gesundes Traubengut anzuliefern, selbst wenn dies bedeute, dass man viele Trauben „runter schneiden muss“. „Jeder von Ihnen weiß, wie gute Trauben aussehen müssen. Wir sind qualitativ auf einem guten Weg, da dürfen wir auch in diesem schwierigen Jahr nicht nachlassen“, war Leyhs Aussage.
Immerhin habe man mit der Säure dieses Jahr kein Problem, hob der Kellermeister einen positiven Aspekt des Wetters hervor. Die Lesefreigabe für die Winzer erfolgt durch Leyh. Wie bereits im vergangenen Jahr muss bei der Anlieferung der Trauben auf die Abstands- und Hygieneregeln geachtet werden.