Efringen-Kirchen Dämpfi pfeift zu traditionellen Delikatessen

Daniel Hengst
Marc Stöckle (von links), Uwe Breunig und Frank Kammüller am großen „Dampfkochtopf“ mit Grumbiere Foto: Daniel Hengst

Mit dem mit Holz beheizten großen Wasserkessel wurden einst unter Dampfdruck die Grumbiere für die Schweine gekocht. Beim Fest in Mappach werden ebenso Kartoffeln zubereitet, aber auch die Bauernwürste – traditionelle Speisen für ein ebensolches Fest.

Schon mit Beginn des Dämpfi-Fests kommen die Besucher aus allen Himmelsrichtungen. Vor 12 Uhr sind so gut wie alle Plätze belegt, die neben und hinter dem Gemeindehaus mit Feuerwehr zur Verfügung stehen. Einige Gäste bauen kurzerhand weitere Brauereigarnituren auf. „Das Fest ist sehr gut besucht, alles läuft“, freut sich Claudia Scheurer. Das Wetter sei perfekt, nicht zu warm, vor allem aber regne es nicht, hält die Ortsvorsteherin für den Festausschuss fest.

Die Dämpfi, um die es eigentlich geht, steht recht zentral, damit jeder einen Blick darauf werfen kann. „In den 1980er-Jahren sollte sie eigentlich verschrottet werden“, erklärt Scheurer. Karlheinz Hollenwäger und Bernd Geitlinger hätten sie damals aber wieder repariert und 1986 als Privatpersonen das erste Dämpfifest ins Leben gerufen. Damals für die Aktion Sorgenkind.

Seit den Morgenstunden bereiten Uwe Breunig und Marc Stöckle mit ihrem Team die Dämpfi vor. Unten kommen „Brennstäbe“ hinein, scherzt Breunig, der wieder einen Holzscheit nachlegt. In dem Doppelwandkessel wird im Zwischenraum Wasserdampf erzeugt. Die drei Meter hohe Säule neben dem Kessel ist mit Wasser gefüllt, damit nicht mehr als 0,3 Bar Dampfdruck entstehen.

Die Grumbiere gibt es mit Butter, mit Zieger, mit Münsterkäse und mit Bauernwürsten – oder mit allem, als „Dämpfidäller“. Foto: Daniel Hengst

Was mehr ist, das entweicht. „Wir fahren aber nur mit 0,2 Bar.“ Breunig lässt manuell Dampf über einen Schlauch entweichen. Am Ende ist eine große Pfeife. Das Signal sorgt mit seinem lauten Ton für Beachtung.

Vor der Dämpfi steht ein Lanz, Baujahr 1954. Mit dem 17-PS-Traktor hat Heinz Huber viele Jahre die Dämpfi an ihren Platz gebracht. Der Bulldog steht jetzt zur Zier davor.

Mit großen Schläuchen wird der Wasserdampf in die Dampfkessel geleitet. „Die Grumbiere brauchen zwischen 35 und 45 Minuten“, erklärt Stöckle. In Mappach sei dies der Name für die Kartoffeln, da Mappach evangelisch sei, in den umliegenden katholischen Dörfern seien es dann eben die Herdöpfel.

Zu den Grumbiere kommen die Bauernwürste für die letzten zehn Minuten in den Kessel dazu. Foto: Daniel Hengst

Mit der Dämpfi und den Druckkesseln seien früher schon Kartoffeln gekocht worden, allerdings für die Schweine. „Damit diese sie fressen können“, sagt Frank Kammüller. Diese Dämpfi habe damals einer Genossenschaft gehört.

Die Dilettanten aus Wollbach spielen verstärkt mit anderen Musikern auf. Foto: Daniel Hengst

Die Besucher sind aus den Orten um Mappach nicht nur mit dem Rad gekommen, sondern auch zu Fuß. Andreas Pannach und seine Frau Claudia hat Bruder Christoph Pannach „scharf“ gemacht. Dieser kommt aus Zienken und kennt das Fest von früher. Nach dem gemeinsamen Frühstück in Rümmingen ging es rund anderthalb Stunden zu Fuß nach Mappach. Pannach isst einen Dämpfi-Teller, da ist mit Zieger, Münsterkäse, Grumbiere, Butter und Bauernwurst alles drauf. Nach Hause zurückgekehrt ist für das Fest Markus Rösch, der von seinem Opa Dieter erzählt. Beide sind auf den Historie-Tafeln zu sehen. Der Kfz-Meister ist aus Eichstetten am Kaiserstuhl angereist.

Scheurer freut sich über viele Helfer, nicht nur aus den Vereinen. Das Geld kommt am Ende auch dem Ort zugute, wenn etwas für die Allgemeinheit angeschafft wird.

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