Efringen-Kirchen Demo gegen parkende Gefahrgutzüge

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Sie streiten für ein Parkverbot von Gefahrgutzügen in Wohngebieten: Monika Schöne, Ute Walter, MdB Gerhard Zickenheiner (Grüne), Astrid Müller und Friedrich Lehr. Foto: Reinhard Cremer

Unterschriftensammlung: Liste füllte sich schnell. Wohngebiete nicht gefährden.

Efringen-Kirchen - Auf dem Bahnhofsvorplatz in Efringen-Kirchen hat gestern Nachmittag eine Demonstration gegen das Abstellen von Gefahrgutzügen auf dem Bahnhofsgelände stattgefunden. Aufgerufen hatte dazu die Mappacherin Monika Schöne. Einige Einwohner, die die Lage ebenso kritisch beurteilen, waren ihrem Aufruf gefolgt.

Es ist ein leidiges Thema: Immer wieder werden Güterzüge, darunter auch Kesselwagen mit Gefahrgut, abgestellt. Häufig bleiben sie über mehrere Tage unbeaufsichtigt auf den Gleisen stehen. Seitens der Bundesbahn wird dies mit fehlenden Abstellmöglichkeiten vor der Schweizer Grenze begründet.

Sei Donnerstag parkte nun wieder ein Gefahrgutzug auf Höhe des Recyclingbetriebs Kühl und der Futter- und Düngemittelfirma Raiffeisen. Anwohner Friedrich Lehr hatte unsere Redaktion darauf aufmerksam gemacht. Auf den entsprechenden Zeitungsbericht hin wiederum wurde Monika Schöne aktiv. „Man kann die Anwohner doch nicht alleine lassen“, begründete sie ihre Initiative, eine Demonstration am Bahnhof mit Unterschriftensammlung zu veranstalten.

Kaum habe sie am Samstag die Demo bei der Bundespolizei ordnungsgemäß angemeldet gehabt, seien noch am Vormittag die Waggons entfernt wurden, berichtete sie. Es ist unklar, inwiefern ein Zusammenhang besteht.

Gestern Nachmittag versammelten sich nun einige Bürger auf dem Bahnhofsvorplatz, um Lehr und die anderen Anwohner zu unterstützen. In einer Liste „Wir fordern Parkverbot für Gefahrgutzüge im Wohngebiet“ konnten sie sich eintragen. Nach rund einer Stunde war die erste Liste voll. Weitere Listen hatten Passanten mitgenommen, um in ihren Wohngebieten Mitstreiter zu suchen.

Die Listen will Monika Schöne im Rathaus Efringen-Kirchen an Bürgermeister Philip Schmid übergeben.

Zufällig war auch der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Gerhard Zickenheiner, dazugestoßen, da er mit Lehr unterwegs gewesen war. Er forderte im Gespräch mit unserer Zeitung eine zwingende Bewachung solcher Züge, wenn sie denn schon in Wohngebieten abgestellt werden müssten. Auf speziellen Bahnhöfen sei dies bereits der Fall, sagte er. Im vergangenen Jahr, so bestätigte Lehr, sei ein neuer ICE abgestellt gewesen, der nach Aussage von Anwohnern wohl aus Angst vor Sprayern bewacht worden sei.

Zickenheiner kündigte an, er werde sich jetzt in Berlin mit seinem für die Bundesbahn zuständigen Fraktionskollegen Matthias Gastel zusammensetzen. Es gelte zu erörtern, ob eine Initiative für eine Gesetzesänderung möglich sei.

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