Mit der Elbfähre ging es für Rolf Mück nach Glückstadt. Foto: Rolf Mück
Im April ist Rolf Mück auf seine Deutschlandtour mit seinem Traktor gestartet. Von Anfang an liebäugelte er mit einem dritten Monat. Dem Welmlinger gefällt es so gut, dass er jetzt sogar über einen vierten Monat nachdenkt und erst im August nach Hause kommt.
Link kopiert
Mit dem Deutz Baujahr 1966, den einst sein Vater kaufte, ist der Welmlinger auf einer großen Fahrt durch Deutschland. Wenn Rolf Mück am Telefon beginnt zu erzählen, dann ist er nur schwer zu stoppen – aus Begeisterung. „Die Menschen stehen am Straßenrand und winken“, erzählt Mück. Zudem genießt er immer wieder Gastfreundschaft, vor allem auf Bauernhöfen, die ihm für die Nacht oder auch mehrere Tage einen Rastplatz bieten.
Nachdem der Traktorliebhaber mit seinem Deutz-Bulldog und dem Wohnwagen von Welmlingen aus bis nach Ostfriesland gefahren war (wir berichteten), ging die Fahrt südlich von Aurich, bei schönem Wetter, weiter in Richtung Wilhelmshaven an der Nordsee.
Bei Wittmund wurde der Deutz-Fahrer von einem Regenguss überrascht. Ohne Verdeck auf dem Bulldog war die Weiterfahrt natürlich nicht mehr angenehm. Mück fuhr auf einen Bauernhof und fragte nach einem Standplatz für die Nacht. Die Bauern boten ihm nicht nur Quartier, sondern zudem Strom und Wasser an. Er könne bei schlechtem Wetter auch gerne noch länger stehenbleiben, hieß es.
Besuch in Wanhöden
Die nächste Station war ein Campingplatz in Hooksiel, nördlich von Wilhelmshaven direkt an der Nordsee, bevor es weiterging in Richtung Wurster Nordseeküste bei Bremerhaven. Dort, in der Ortschaft Wanhöden, hat die örtliche Feuerwehr seit über 45 Jahren eine Partnerschaft mit der Feuerwehr Blansingen. Erst kürzlich war eine Abordnung der Wanhödener beim Jubiläum der Blansinger Wehr zu Gast.
Gastfreundschaft
In Wanhöden konnte das Gespann mehrere Tage auf dem Bauernhof von Ralf Kühlke und seiner Familie stehen. Auch hier war die Gastfreundschaft, die der Deutz-Fahrer genießen konnte, sehr groß.
Weiter ging es in Richtung „altes Land“ an der Elbe. Mit der „Elbfähre“ zwischen Wischhafen und Glückstadt wurde die breite Elbe nördlich von Hamburg überquert, eingekeilt zwischen Autos und Lastwagen.
Auf der weiteren Fahrt in Richtung Ostsee musste Mück feststellen, dass der Auspuff am Deutz ein Loch hatte. Eine Deutz-Werkstatt half. Manfred Pagels in Wakendorf schweißte ihm die Auspuffanlage gratis.
Rast beim Fernseh-Hof
Am Ratzeburger See machte der Deutz-Fahrer zwei Tage Rast, bevor es weiterging in Richtung Ostsee zum „Urbauernhof Hohen Schönberg“ bekannt aus der Doku-Serie „Hofgeschichten“ des NDR.
Nördlich von Wismar kamen Deutz und Fahrer schließlich an der Ostsee an und machten zwei Tage Station bei Zierow direkt am Meer. „Mein nächstes Ziel war die Mecklenburgische Seenplatte, wo am Plauener See, an der Müritz und am Röddelinsee Halt gemacht wurde“, berichtet Mück. Im Spreewald, dem nächsten Haltepunkt, war es für den Bulldogfahrer natürlich Pflicht, eine Kahnfahrt durch die zahlreichen Kanäle bei Lübbenau zu machen.
Mit dem Bulldog gings ins Elbsandsteingebirge. Foto: Rolf Mück
In der Sächsischen Schweiz befindet sich das Elbsandsteingebirge mit den imposanten Felsformationen, hier wurde die besonders eindrucksvolle „Bastei“ besichtigt, einer der am meist besuchten Sandsteinformationen im Osten der Republik. Die weitere Reise führte das Gespann durch das Erzgebirge.
Bier für den Bulldogfahrer
Immer wieder gab es für den Deutz-Reisenden interessante Begegnungen. Im Erzgebirge befand sich entlang der Straße in einem Dorf eine kleine Brauerei. Als sie das Deutz-Gespann erblickte, kam die Bierbrauerin an die Straße gelaufen, um dem Deutz-Piloten zwei Flaschen Bier zu überreichen.
Nördlich von Hof befindet sich das Deutsch-Deutsche Grenzmuseum, das Welmlinger besichtigt hat. Das Museum zur Geschichte der deutschen Teilung ist in dem kleinen Dörfchen Mödlareuth eingerichtet. Zu DDR-Zeiten verlief die Zonengrenze mitten durch das 55 Einwohner zählende Dorf, weshalb es auch damals von den Amerikanern „little Berlin“ genannt wurde.
Ein Teilstück der einstigen Mauer beim Grenzmuseum in Hof. Foto: Rolf Mück
Die deutsche Teilung
Die Grenze verlief entlang des kleinen Bachs mitten durch den Ort und die Ausstellung zeigt, wie der DDR-Staat nach und nach an diesem Bach die Grenzbefestigungen immer mehr und höher erweiterte. Die Nachbarn an der Grenze konnten anfangs noch über den Bach miteinander reden und sich sogar die Hände schütteln, bis sie im Laufe der Zeit eine hohe Mauer trennte.
In und um das Museum sind neben allgemeinen Artefakten zur deutschen Teilung auch die ehemaligen Grenzbefestigungen und ein erhalten gebliebenes Teilstück der Mauer zu sehen.
Es geht nicht nach Hause
Rolf Mück hatte ursprünglich geplant, vom Spreewald direkt in Richtung Heimat zu fahren. Die Tour gefiel ihm aber so gut, dass er beschloss, noch länger mit dem Deutz-Gespann durch Deutschland zu fahren.
Auf dem Weg zum Chiemsee
So ging bei Hof die Reise nach Bayern und durchs Fichtelgebirge weiter und sogar bis in den Oberpfälzer Wald sowie in das Oberpfälzer Seenland. Momentan besichtigt der Bulldogfahrer verschiedene Sehenswürdigkeiten im bayerischen Wald, und will dann weiter nach Landshut, um seine Nichte zu besuchen. Von dort aus plant er, noch am Chiemsee vorbeizuschauen.
Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus heißt. Was halten Sie davon?