Efringen-Kirchen Der Sachse und die Haushälterin

Weiler Zeitung
Das Bild von Hans und Hilde Noack entstand an ihrem 50. Hochzeitstag, am 16. Mai dieses Jahres. Foto: zVg

Hochzeitstag: Hans und Hilde Noack feiern 50 Jahre Ehe und 86. Lebensjahre

Egringen (ov/aje). Das Ehepaar Hans und Hilde Noack können in diesem Jahr auf 50 gemeinsame Jahr zurückblicken. Doch es gibt noch einen Grund zu feiern: Hilde Noack Noack wird heute 86 Jahre jung.

Hilde Noack wurde am 23. Juli 1934 in Egringen geboren. Bereits in den Kindheitstagen musste sie im Elternhaus oder bei benachbarten Landwirten tatkräftig mithelfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlernte sie die Hauswirtschaft. Ab dann war Freizeit für Hilde Noack kleingeschrieben. Später meisterte sie die große Aufgabe, den Haushalt des Restaurants „Dösserich Mühle“ in Binzen zu leiten. Der passionierte Jäger Gustav Dösserich konnte dabei mit ruhigem Gewissen seine Beute mit nach Hause bringen. Denn „s`Hildi“ wusste damit umzugehen und zerlegte das vom Chef nach Hause gebrachte Wild.

In der Mühle lernte sie dann den in den 1950er Jahren aus der DDR geflüchteten Sachsen Hans Noack kennen. Am 16. Mai 1970 läuteten dann für den Müller und die Haushälterin die Hochzeitsglocken.

Als die Ära der Mühlen sich dem Ende zuneigte, fand Hans Noack eine neue berufliche Herausforderung in der Chemie, während seine Frau Hilde Noack im Landgasthaus „Rebstock“ in Egringen am 29. Oktober 1989 anheuerte. „Ich weiß noch wie s’Hans auf der Straße auf mich zu kam und in seinem sächsischen Dialekt fragte: ,Hast du nicht einen Job für mene Olle’“, schildert der Inhaber des Rebstocks, Dieter Krause, schmunzelnd.. „Wir waren froh, dass sich jemand gemeldet hatte und daher wurde s’Hilde mit offenen Armen bei uns empfangen,“ erinnert sich Krause zurück.

Schon nach kurzer Zeit war die fleißige und adrette Frau für die Familie Krause unentbehrlich: Hauptaufgaben im „Rebstock“ waren, die Gästezimmer in Schuss zu halten und die Wäsche zu machen, welches sie – nun nach nahezu 30 Jahren – wie ihren eigenen Haushalt durchführte, schildert Krause und fügt hinzu: „So manches Lehr- oder Zimmermädchen staunte, wie ,s’Hildi’ peinlich genau Ordnung und Sauberkeit definierte – Alte Schule eben.“

Ihr Mann Hans Noack ist mittlerweile im Ruhestand angekommen, doch das stoppte ihn nicht, denn der 81-jährige sorgte darüber hinaus mit der gleichen Hingabe wie seine Frau für Ordnung in Hof und Garten des Landgasthauses.

So seien Gäste und Durchreisende gleichermaßen mit dem Bild vertraut gewesen wie „dr Hans“ stets mit einer großen Zigarre ausgestattet unermüdlich fegte, putzte und Hecken frisierte, erinnert sich der Inhaber. Doch nun hat sich das Ehepaar Noack altershalber und coronabedingt zurückgezogen. Auch die goldene Hochzeitsfeier muss wegen Corona verschoben werden.

„Das hinterlässt im ,Rebstock’ eine große Lücke“, sagt Krause. Die Wirte der Familie Krause und die Belegschaft des „Rebstocks“ bedanken sich für die jahrzehntelange Treue und Tatkraft und wünschen „im Hans un im Hildi“ noch viele gesunde gemeinsame Ehejahre.

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