Efringen-Kirchen Der Transport wirft noch Fragen auf

Weiler Zeitung
An der Grundschule in Istein soll künftig ein warmes Mittagessen angeboten werden. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Grundschule: Verwaltungsausschuss berät Möglichkeiten eines Mittagessens in Istein

Dass am Grundschulstandort Istein künftig ein warmes Mittagessen angeboten werden soll, war im Verwaltungsausschuss am Montagabend Konsens. Auch stand fest, dass das Essen in der Mensa im Schulzentrum gekocht und dann nach Istein gebracht werden soll. Allein die Organisation des Transports wirft noch Fragen auf.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. „Es ist sinnvoll, das Essen zu transportieren, nicht die Kinder“, brachte Karl Rühl (CDU) die einhellige Meinung der Ausschussmitglieder und der Verwaltung auf den Punkt.

Die Herausforderung, vor der die Gemeinde steht, ergibt sich daraus, dass die Erst- und Zweitklässler des Schulzentrums Efringen-Kirchen in Istein unterrichtet werden, wo auch die Nachmittagsbetreuung stattfindet. Gleichzeitig wird das Mittagessen in der Schulmensa in Efringen-Kirchen angeboten. Die möglichen Konstellationen, die sich aus dieser Ausgangssituation ergeben können, sind vielfältig.

Anschaulich wird das, wenn man sich den Alltag der Kinder exemplarisch vor Augen führt. Man könnte sich etwa einen Erstklässler vorstellen, der in Istein die Grundschule besucht. Seine Eltern sind berufstätig, weshalb er auch nach dem Unterricht das Betreuungsangebot in Anspruch nimmt. Zugleich soll er jeden Tag ein warmes Mittagessen bekommen. Also wird er nach Unterrichtsende ins Schulzentrum zum Essen gefahren. Dafür stellt die Gemeinde einen eigenen Bus zur Verfügung. Aber der Schüler muss sich beeilen, weil er anschließend ebenfalls mit dem Gemeindebus zur Nachmittagsbetreuung nach Istein zurückgebracht werden muss.

Einem anderen Schüler, der ebenfalls die Grundschule in Istein mit anschließendem Betreuungsangebot besucht, ist der Transport zu aufwendig. Er bleibt auch nach Ende des Unterrichts in Istein. Das bedeutet: kein Stress mit den Fahrten, aber eben auch kein warmes Mittagessen.

Viele weitere Konstellationen sind vorstellbar. Die Quintessenz ist dabei stets dieselbe: Wollen die Kinder, die in Istein unterrichtet werden, warm zu Mittag essen, müssen sie den Bus der Gemeinde nehmen. Dieser Transport ist für die Kinder mit Stress verbunden und kostet die Kommune jährlich etwa 16 000 Euro.

„Wir stoßen mit der Logistik an unsere Grenzen“, erklärt Kindergartenbeauftragte Nicole Fischer. Ein Mittagessen direkt in Istein anzubieten, könnte daher Abhilfe schaffen. Denn wenn alles richtig organisiert wird, könnte künftig womöglich gänzlich auf die Fahrten des gemeindeeigenen Busses verzichtet werden.

Mensa-Essen gegenüber Caterer bevorzugt

Stellt sich also die Frage, wie sich das Angebot eines Mittagessens in Istein umsetzen lässt. Und genau darüber sollten die Ausschussmitglieder am Montagabend eine Grundsatzentscheidung treffen.

Zwei Möglichkeiten standen im Raum. Der erste Vorschlag sah vor, dass das Essen von einem Caterer angeliefert wird – ähnlich wie an der Grundschule Egringen. Diesen Vorschlag verwarfen die Ausschussmitglieder jedoch einmütig. Denn die Vorteile des zweiten Vorschlags überwiegen bei Weitem, so die einhellige Meinung. Dieser sieht vor, dass das Essen in der Mensa in Efringen-Kirchen gekocht und dann nach Istein transportiert wird. Diese Lösung sei günstiger und das Essen qualitativ hochwertiger. Denn in der Küche des Schulzentrums würde saisonal und regional gekocht, erklärte Andrea Däublin-Schmid, Leiterin der Mensa.

Um diese Variante umzusetzen, müsse die Gemeinde eine hauswirtschaftliche Kraft einstellen, die sich in Istein um den gesamten Ablauf des Essens kümmert, erklärte Hauptamtsleiter Clemens Pfahler.

Ein Problem aber bleibe: der Transport der voraussichtlich 40 bis 45 Mahlzeiten pro Tag. Wer diesen übernehmen soll, sei unklar. In Istein selbst gebe es zusätzlich die Schwierigkeit, dass das Essen ins Untergeschoss gebracht werden muss. Dafür seien zwei Personen notwendig.

Diesbezüglich hakte Ausschussmitglied Kevin Brändlin (FDP) nach. Seiner Erfahrung nach müsse es auch einer einzelnen Person möglich sein, den Transport der Essensboxen zu bewältigen.

Die Verwaltung wolle das prüfen, gab aber zugleich zu bedenken, dass es strenge Richtlinien zum Arbeitsschutz gebe. Auch stelle sich der Transport schwierig dar, denn aufgrund des Inhalts der Boxen müsse man besonders vorsichtig sein.

Bürgerbus ins Spiel gebracht

Gerhard Kienle brachte im Verlauf der Diskussion die Bürgerbus-Gruppe ins Spiel. Man habe dort einen großen Pool ehrenamtlich Engagierter und der Bus gehöre der Gemeinde. Bürgermeister Schmid gab jedoch zu bedenken, dass der Bürgerbus nicht für Warentransporte gedacht sei. Er wolle mit der Gruppe aber Kontakt aufnehmen, um zu klären, ob sich die ehrenamtliche Arbeit gegebenenfalls auf die Hilfe beim Transport ausweiten lässt.

Christiane Breuer, Koordinatorin des Bürgerbusses, teilte unserer Zeitung gegenüber mit, dass sie die Anregungen aus der Diskussion im Verwaltungsausschuss zunächst einmal an das Bürgerbus-Team weitergeben werde.

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