Marianne Staiger-Dold (Grüne) war wie Schmid dafür, „auf Null zu gehen“. Bei der jüngsten Sitzung seien zahlreiche Gemeinderäte erkrankt gewesen. „Schade, dass man trotzdem eine Entscheidung fällt.“ Wenn man die Ortsansässigkeit so stark differenziere, entstehe kein Eindruck einer Gesamtgemeinde. Fraktionskollege Thomas Schulte kritisierte die „Engstirnigkeit“, die an den Tag gelegt werde. „Jeder ist nur aufs Eigene bedacht.“ Es gelte, Bauplätze eher heute als morgen an Bauwillige zu vergeben. „Aber das verhindern wir gerade, weil wir nicht vom Fleck kommen.“ Aber der Rahmen solle schließlich mehrere Jahre halten.
Kevin Brändlin (FDP/FB) forderte: „Wir wollen, dass Familien noch zusammenleben können.“ Es brauche keinen neuen Kompromiss. „Das ist ja schon der x-te.“ Er könne die juristischen Einwürfe zwar verstehen, aber zu diesem Punkt zu gelangen, habe zwei Jahre gedauert. „Wenn wir jetzt alles auf Null setzen, kommen wir keinen Schritt weiter.“ Dafür erhielt er Applaus aus den Zuhörerreihen.
Reinhard Knorr, Fraktionsvorsitzender von CDU/Unabhängige, meinte: „Wir können uns nicht über EU-Recht hinwegsetzen.“ Die Frage sei, wie es ausgelegt werde. „Ummendorf schwebt über uns“, sagte Bernd Münkel (FDP/FB). Der Bürgermeister müsse sich korrekt verhalten und rechtlich absichern. Auch Karlfrieder Hess (SPD) bezeichnete die Rechtssicherheit als „Dreh- und Angelpunkt“. Allen sei an einer schnellen Lösung gelegen.
Wiederholter Widerspruch
Der Vorschlag der Verwaltung lautete, beide Richtlinien-Vorschläge abzulehnen und ein neues Anforderungsprofil zu erstellen – was mit zwölf zu sieben Stimmen abgelehnt wurde. Der Gemeinderat stimmte dann mit 13 zu sechs Stimmen dem Entwurf der interfraktionellen Gruppe zu. Schmid erklärte sofort seinen wiederholten Widerspruch. Nun muss das Landratsamt den Beschluss prüfen.