Efringen-Kirchen Die Reblandgemeinde per App entdecken

Jutta Schütz
Mit einer kleinen Sonderausstellung wird im Rathausfoyer auf ein großes Projekt, das Freilichtmuseum Deutschland, verwiesen (v.l.): Bürgermeisterin Carolin Holzmüller, die Vorsitzende des Museumsförderkreises Helga Meier und Museumsleiterin Maren Siegmann. Foto: Jutta Schütz

Die eigentliche Ausstellung, zu der vier Sonderausstellungs-Schautafeln im Efringen-Kirchener Rathausfoyer hinführen wollen, ist ein über das Internet abrufbares Projekt namens „Stadt.Land.Kultur“.

Dieses Projekt ist so umfangreich gedacht, dass es auf Schautafeln gar keinen Platz haben würde. „Efringen-Kirchen macht jetzt mit beim großen virtuellen Freilichtmuseum Deutschland“, informierte denn auch Maren Siegmann als Leiterin des Museums Alte Schule die Besucher im Foyer bei der Eröffnung am Samstag. Der Ort kann bereits mit mehr als 60 Einträgen punkten und ist damit ganz weit oben in der Liste der Orte, die man im Internet samt ihren Sehenswürdigkeiten, ob Denkmal, Ausflugsziel oder Kulturanlaufstätte über eine kostenlose Web-App für Smartphone und PC abrufen kann.

Einträge online einpflegen

„Hinter diesem Projekt und der App steht ein kleines Team engagierter Museumsleute. Diese haben 11 000 Gemeinden in Deutschland angeschrieben und ums Mitmachen gebeten“, erklärte Siegmann die Vorgeschichte. Jede einzelne Gemeinde wurde eingeladen, ihre sogenannten POIs, die „points of interest“, über die Seite www.museum.de, Stichwort „Stadt.Land.Kultur“, einzupflegen. Dazu brauche es kompetente Personen wie Museumsleiter oder kulturell oder geschichtlich interessierte Personen.

Virtueller Stadtrundgang

„Stadt.Land.Kultur“, so heißt es unter museum.de, „bietet den Gemeinden die Möglichkeit, ihre architektonischen, historischen und kulturellen Highlights aufzuwerten und einen virtuellen Stadtrundgang anzulegen. Somit wird Ihr Ort zu einem Freilichtmuseum.“ Im Rahmen des Projekts, das 2009 von Uwe Strauch in Xanten am Niederrhein gegründet wurde, kann man sich mit der App spontan bei einem Museumsbesuch durch die Ausstellung, beim Besuch einer Kirche, eines Klosters oder einer Burg durch die Geschichte und die Räume führen lassen kann, sich auf einen geführten Stadtrundgang begeben oder eben auch die kleinen unbekannten Kulturgüter und Denkmäler eines Orts entdecken. Immer wieder kann beim Projekt Neues hinzugefügt und ergänzt werden – allerdings möglichst von Fachkundigen, damit die Qualität der Einträge erhalten bleibt. Leider, so bedauerte Siegmann, hätten bisher viele Gemeinden nicht auf das Anschreiben der Initiatoren reagiert.

Museumsleiterin ist begeistert

Als die Einladungskarte zum Mitmachen bei ihr landete, sei sie hellauf begeistert gewesen, erinnerte sich Siegmann. Ihr Weg führte gleich zu Bürgermeisterin Carolin Holzmüller, die ebenfalls sofort erkannte, „was für eine tolle Idee hinter dem Projekt steckt, das man für die eigene Gemeinde nutzen kann“, wie Holzmüller, die zu den Besuchern im Foyer gehörte, mitteilte. Im äußersten Südwesten Deutschlands sind bisher neben Efringen-Kirchen nur Sulzburg, Schliengen und Heitersheim mit eingestiegen, haben aber noch längst nicht so viele POIs eingetragen wie Efringen-Kirchen. Auch der Förderkreis Museum in der Alten Schule lieferte im Vorfeld viele Hinweise etwa auf interessante Gebäude und deren Geschichte. Entsprechend toll fand auch die Vorsitzende des Museumsförderkreises, Helga Meier, die Idee.

Auch mit dem Browser nutzbar

Auf den Schautafeln im Foyer hat Siegmann das Projekt beschrieben und dazu Fotos von einigen Anlaufpunkten in Efringen-Kirchen mit abgedruckt. Übrigens: Auch über einen Browser sind die Einträge zu allen bisher gemeldeten Gemeinden abrufbar. Den QR-Code zum Scannen der App kann man über die Schautafeln mit dem Handy einlesen. „Mit der App hakelt es bei uns in der Gegend noch etwas, ich schließe mich diese Woche mit den Machern von museum.de kurz, damit die Probleme schnell behoben werden“, gab sie weiter.

Frauenklöster sollen Thema sein

Für 2025 plant Siegmann analog und über die App digital eine Ausstellung mit dem Thema Frauenklöster und was Nonnen an Wissen der Nachwelt hinterließen. Das einstige, nun verschwundene Frauenkloster beim Isteiner Klotz kommt dabei auch ins Spiel. Mit eingebunden wird bei dieser Ausstellung dann auch die Mediathek im Kernort.

Stadt.Land.Kultur

Link zur App:
www.museum.de/stadt

Link zu Efringen-Kirchen:
www.museum.de/city/2125/id

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