Efringen-Kirchen Donnernder Beifall und Bravo-Rufe

Jutta Schütz

Konzert: Mit einem Kirchenkonzert in St. Michael begeistert der Musikverein Istein

Mit „weil Musik Spaß macht“ hat der Musikverein Istein auf dem Flyer für sein Kirchenkonzert in St. Michael geworben: Spaß hatten an dem großartigen Abend nicht nur die Musiker, sondern auch die Zuhörer.

Von Jutta Schütz

Istein. Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt, was auch zeigt, wie sehr ein Kirchenkonzert des Musikvereins geschätzt wird.

Dirigent Thomas Schmid bekannte ebenso wie der Vorsitzende Stephan Windmüller, wie sehr die Musiker einen Auftritt vor großer Kulisse und in einem akustisch fantastischen Raum wie der Isteiner Kirche vermisst haben. Immer wieder habe man Vorbereitungen und die Aufführung des Konzerts wegen der Corona-Pandemie verschieben müssen, umso motivierter sei man jetzt, hieß es.

Prachtvolle Fanfare zum Einstieg

Mit einer prachtvollen Fanfare und einem quirlig lebendigen Mittelteil des „Encanto“ von Robert W. Smith brachte der Verein die Blasmusikfans in der Kirche in Stimmung und ernteten sofort lebhaften Applaus. Schmid hatte nachfolgend nicht vergessen, dem Kirchenraum und damit dem christlichen Glauben Rechnung zu tragen – die Musiker hatten dazu eines der populärsten Kirchenlieder des evangelischen Gesangbuchs einstudiert: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, arrangiert von Martin Scharnagl. Ein musikalischer Ausflug in die Alpen folgte danach mit dem Stück „Alm“ von Armin Kofler. Die Komposition mit dramatischen, aber auch alpenländisch volksliedhaften Klängen ließ vor dem inneren Auge eine majestätische Bergwelt entstehen. Sie würde sich auch wunderbar als Untermalung für einen Bergfilm oder eine Multimedia-Darstellung eignen. Am begeisterten Beifall merkte man: Für die Zuhörer war dieses Musikstück eines der Highlights des Abends.

Hörenswertes Flügelhorn-Solo

Für einen Wiedererkennungseffekt in Sachen „Klassik“ sorgte das Adagio aus dem „Concerto die Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo. Den Gitarrensolopart des Originals übernahm Flügelhornist Jörg Hofmann, der mit seiner hörenswerten Interpretation alle beeindruckte.

Erfrischend modern, chaotisch, Rhythmen auflösend und dann doch wieder zu traditionellen Harmonien zusammenfindend, präsentierte Schmid mit seinen Musikern „Mindsets“ von Ed Huckeby.

An dem Stück, dass allen Registern Gelegenheit gab, einmal ganz besonders in den Vordergrund zu treten, hatten die Musiker hörbar Freude. Viele jüngere Hörer im Publikum wippten in den Kirchenbänken mit. Ebenso unterhaltsam: „Cycles and Myths“ von Nuno Osorio. Nach einem verhaltenen, ruhigen Intermezzo nahm das Stück schnell Tempo auf. Percussion, Pauken und Bläser kamen voll auf ihre Kosten, kontemplativ untermalt wurden dann weichere Rhythmen von Klarinetten und Querflöten.

Soundtrack zum Computerspiel

Auch wenn das Computerspiel „Civilization IV“ im Publikum kaum jemand kannte – Schmid hatte danach gefragt – gab es dann bei „Baba Yetu“, dem „Vater unser“ auf Suaheli und zugleich dem preisgekrönten Soundtrack des Spiels, den einen oder anderen „Aha“-Effekt im Kirchenraum. Die fröhliche Interpretation wurde noch einmal aufgewertet, weil Schmid, Orchesterleiter, Kommentator und Entertainer in einem, hier sogar als Sänger auftrat. Auf Suaheli sang er auswendig den Text zur Musikbegleitung und wurde dafür begeistert beklatscht.

Musikalischer Abstecher nach Irland

Bei einem irischen Fest dabei sein, mystisch den Blick von Dublins Ha’penny Bridge über den Fluss Liffey schweifen lassen, um abschließend im Nachtleben des legendären Dubliner Viertels Temple Bar fröhlich „abzustürzen“ – all diese Bilder beschwor das offiziell letzte Stück des Abends „Dublin Pictures“. Donnernder Beifall, Bravo-Rufe und stehende Ovationen bewegten die Musiker zu einer Zugabe.

Mit den wundervoll eingängigen Song „The Story“ von Brandi Carlile, bekannt als Soundtrack von „Grey’s Anatomy“ legte der Musikverein Istein noch einmal eindrucksvoll nach. Klassisch zum Schluss erklang dann als Markenzeichen des Vereins, bei dem die verschiedenen Register nacheinander zum Beifall des Publikums aufstehen, der Publikumsliebling „Highland Cathedral“.

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