Efringen-Kirchen Drei Jahrzehnte an der Spitze

Ingmar Lorenz

Kommunalwahl: Jürgen Schopferer schaut auf Tätigkeit als Ortsvorsteher zurück. Keine erneute Kandidatur.

Egringen - Es wird einige Zeit dauern, bis man sich nach den Kommunalwahlen daran gewöhnt hat, dass bei der Erwähnung des Egringer Ortsvorstehers künftig nicht mehr der Name Jürgen Schopferer auf dem Fuße folgt. Denn bei der Wahl im Mai wird er nach 30 Jahren im Ehrenamt nicht erneut als Ortsvorsteher kandidieren.

„Es waren schon so einige Projekte, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind“, sagt Egringens scheidender Ortsvorsteher Jürgen Schopferer über seine Arbeit an der Spitze des Dorfgremiums. Kein Wunder: Seit 30 Jahren übt Schopferer das Ehrenamt aus. „Es gab damals eine gewisse Unzufriedenheit mit meinem Vorgänger“, erinnert er sich an die Anfangszeit seiner Ortsvorsteher-Tätigkeit. Er habe sich daraufhin entschlossen, als Gegenkandidat anzutreten. Und prompt wurde er gewählt. Dem Gremium gehörte Schopferer vorher nicht an, sondern sei direkt Vorsteher geworden – und ist es sechs Amtsperioden lang geblieben.

Als erstes erwähnt er beim Blick zurück auf die vielen Jahre als Ortsvorsteher die Erweiterung der Grundschule, die ein wichtiger Schritt für den Ort gewesen sei. „Aber auch das große Projekt Bürgerhaus hat uns lange Zeit bewegt.“ Zwar sei das Vorhaben an sich gescheitert, habe aber zugleich andere bedeutende Projekte angestoßen. So wurde im Zuge der Debatte um das Bürgerhaus etwa die Turnhalle auf eine „ordentliche Größe“ erweitert.

Auch die Entstehung des Feuerwehrgerätehauses führt Schopferer auf die damals geführten Diskussionen zurück. „Das war ja alles im Konzept für das Bürgerhaus vorgesehen.“

Neues Bauland und alte Gebäude

Auch verschiedene Baugebiete auf Egringer Gemarkung seien im Lauf der Zeit ausgewiesen worden. Der Ortsteil sei dabei Vorreiter gewesen, was das Baulandmodell angeht, das noch immer und inzwischen in der gesamten Gemeinde angewendet wird.

Besonders wichtig war laut Schopferer aber ebenso ein Vorhaben, das voraussichtlich auch seinen Nachfolger beschäftigen wird, nämlich die Sanierung der Fassade des Rathauses. Denn die Sockel an den Fenstern sind aus einem besonderen Stein gefertigt, mit dem sehr vorsichtig verfahren werden muss. „Wir konnten damals eine Fachfirma in der Schweiz ausfindig machen“, erinnert sich Schopferer. Diese existiere aber inzwischen offenbar nicht mehr. Da aber eine Fassaden-Sanierung in nächster Zeit wieder ansteht, müsse man das Thema unbedingt im Auge behalten.

Neben der Renaturierung des Feuerbachs fällt Schopferer beim Blick zurück auch die große Feier im Jahr 2008 ein. Damals nämlich hatte sich die erste urkundliche Erwähnung des Orts zum 1250. Mal gejährt. „Da war das ganze Jahr was los. Das war schon sehr beeindruckend.“

Von der beruflichen Tätigkeit profitiert

Profitieren konnte Schopferer bei seiner Arbeit mit dem Ortschaftsrat von seiner beruflichen Tätigkeit. Denn er ist bei der Verwaltung der Stadt Weil am Rhein tätig. „Von daher hat man in bestimmte Verfahren natürlich schon entsprechende Einsichten“, erklärt Schopferer.

In Verbindung mit seiner langjährigen Erfahrung bringt er deshalb eigentlich die idealen Voraussetzungen für eine weitere Amtszeit mit. Wieso also nicht noch mal als Ortsvorsteher kandidieren? „30 Jahre sind einfach genug“, antwortet Schopferer. Zudem habe er besonders in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die zusätzliche Arbeit auch gesundheitlich nicht spurlos an ihm vorübergeht. Außerdem freut er sich auf das Plus an Freizeit. „Ich habe keine Bedenken, dass es mir langweilig wird“, schmunzelt der scheidende Ortsvorsteher.

Für seinen Nachfolger hat Schopferer noch einen Tipp parat: „Versuchen Sie nicht, es allen recht zu machen. Das klappt sowieso nicht.“ Stattdessen sei es das Wichtigste, auf seine Ortschaftsräte zu hören.

Inhaltlich wird sich der künftige Ortsvorsteher von Egringen aus Schopferers Sicht in erster Linie mit der baulichen Entwicklung beschäftigen müssen. Denn die Gemeinde und die Ortsteile werden weiter wachsen. Daneben wird auch der Schutz bei Starkregenereignissen in Egringen von besonderer Bedeutung bleiben, ist sich Schopferer sicher.

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