Verwaltung hat keine rechtliche Handhabe
Der Bürgermeister äußerte Verständnis für die Beschwerden der Anwohner, wies zugleich aber darauf hin, dass der Gemeinde die rechtlichen Möglichkeiten fehlen, der Firma Kühl vorzuschreiben, wo sie sich anzusiedeln habe. Zum einen herrsche die Niederlassungsfreiheit, zum anderen sei – wenn überhaupt – das Landratsamt in der Position, derartige Vorschriften zu erteilen beziehungsweise die entsprechenden Genehmigungen zu verweigern. Diese lägen der Firma jedoch vor.
Dies wiederum stieß auf Unverständnis seitens der Zuhörer und der Gemeinderäte. „Das Landratsamt macht die Ohren zu. Die sind froh, dass sie ihren Betrieb dort haben“, hieß es seitens der Anwohner. Diese wiesen zudem – ebenso wie die Gemeinderäte – darauf hin, dass das Landratsamt zugleich Auftraggeber und Kontrollinstanz der Firma Kühl sei. „Das beißt sich.“
Gemeinderätin Irmtraud Töppler (SPD) regte an, die Genehmigungen der Firma Kühl nochmals genau unter die Lupe zu nehmen. Diese seien schließlich vor Jahren unter anderen Bedingungen erteilt worden.
Der Vorschlag stieß bei Bürgermeister Schmid auf Zustimmung, allerdings verwies er erneut darauf, dass man als Gemeinde diesbezüglich lediglich dem Landratsamt „auf die Füße treten“ könne.
Gemeinde erwägt, einen Anwalt einzuschalten
Bernd Münkel (FDP) sprach sich daraufhin dafür aus, seitens der Gemeinde „schwerere Geschütze aufzufahren“ und sich einen Rechtsbeistand zu nehmen, um den Druck auf das Landratsamt zu erhöhen. Mit der Idee stieß Münkel bei der Verwaltung auf offene Ohren. Man werde die Möglichkeit in Betracht ziehen.
Darüber hinaus rief Schmid die Gemeinderäte und Anwohner dazu auf, ihm alles Auffällige hinsichtlich der Firma Kühl umgehend zu melden. „Alles, was ich bekomme, um den Druck in den Gesprächen zu erhöhen, ist mir willkommen“, so der Bürgermeister.