Efringen-Kirchen Durchlässe werden verschlossen

Jutta Schütz
Unter der Felsenmühlenbrücke gibt es noch einen Durchgang, die Brücke ist fast baugleich mit der etwas nördlich gelegenen zweiten Brücke bei Kleinkems, deren Durchgang verfüllt wird. Foto: Jutta Schütz

Eine der beiden historischen Kleinkemser Brücken, die aus der Zeit des Eisenbahnbaus 1847/1848 stammen, wird verfüllt. Es handelt sich um die nördlich der sogenannten Felsenmühlen-Brücke gelegene Eisenbahnbrücke.

Durch den Bogen dieser Brücke führte der Zugang zum ehemaligen Zementwerk, der Zementi. Dieser Zugang wird nicht mehr benötigt und wird deshalb aufgefüllt, teilt Richard-Daniel Scheel, Projektleiter bei der DB Infra GO AG mit mit.

Zur Zeit ist die Bogenbrückenkonstruktion mit den seitlichen, säulenartigen Pfeilern gut zu sehen, da sie von Efeu- und Brombeergestrüpp freigeschnitten wurde. Durch die Unterführung werden von der Bahn vor deren Verfüllung noch Regenwasser- und Trinkwasserleitungen gelegt. Diese Leitungen gehen später in die Verantwortung der Gemeinde über.

Baubsubstanz der Brücken bleibt erhalten

Die Pfeiler und die Bogenkonstruktion der Felsenmühlen-Brücke dagegen „verstecken“ sich, obwohl zwischen der Brücke und der Kreisstraße gerade viele Bäume gefällt wurden und die Sicht auf diese Brücke gerade frei ist, hinter einem regelrechten Wall aus Efeuranken. Bei der Felsenmühlen-Brücke gibt es noch einen Durchgang, der durch ein Eisengitter vor dem unbefugten Durchtritt gesichert ist.

Historische Ansicht der Felsenmühlen-Brücke. Foto: zVg/Dreiländermuseum Lörrach

Die Bausubstanz, also das Bauwerk dee nördlichen Brücke, an der nun die Auffüllarbeiten stattfinden, bleibe erhalten und werde entsprechend für das Denkmalamt kartiert, damit nachfolgende Generationen, die sich für die in Zeiten der badischen Hauptbahn erbauten Brücken interessieren, Anschauungsmaterial dazu vorfinden, wie die Brücke bei der Zementi aussah , so Scheel.

Kosten für Brückenprüfung entfallen

„Brückenbauwerke der Bahn müssen in regelmäßigen Abständen statisch überprüft werden“,erklärt der Projektleiter weiter. Dafür entstehen Kosten. Diese Kosten entfallen, wenn der Brückenbogen aufgefüllt ist.

Da der Durchgang unter der besagten Brücke seine Funktion verloren hat, mache es mehr Sinn, ihn dauerhaft zu stabilisieren, erläutert Scheel weiter. Das Mauerwerk der Brücke verschwindet hinter einer dann aufgeschütteten und wieder hergestellten Regelböschung. Von der alten Weinstraße aus, wird dann nur noch eine Art komplettierter Bahndamm zu sehen sein. Das Großherzogtum Baden ließ die Strecke der Badischen Hauptbahn von Mannheim bis Basel zwischen Mannheim und Basel von 1838 an bauen. Fertiggestellt war diese Bahnstrecke 1863.

Der Bau der Rheintalbahn

Geschichte:
 Vor rund 177 Jahren wurde im Rahmen des Eisenbahnbaus von Mannheim nach Basel der Streckenabschnitt von Schliengen bis Efringen-Kirchen in Betrieb genommen. Dieser Abschnitt war für die großherzoglichen Ingenieure der Badischen Hauptbahn – so der Name der Bahnlinie – konstruktionstechnisch besonders anspruchsvoll. Der 1840 bei Kleinkems und Istein noch bis zu zwei Kilometer breite Rhein war zur Zeit des Eisenbahnbaus noch nicht reguliert und floss direkt unterhalb Steilufers von Bellingen bis Isteiner Klotz entlang. Um die Streckenführung so planen zu können, dass die damaligen Lokomotiven Waggons ziehen konnten, durften keine großen Steigungen in der Gleisführung vorhanden sein. Der Streckenabschnitt von Bellingen nach Istein wurde deshalb mit einem langen Viadukt in Bellingen, mit Brücken und drei Tunneln , 19 Meter hoch über dem Rheinufer mit elf Rechts-und zwölf Linkskurven realisiert. Die Felsenmühle bei Kleinkems etwa stand dabei dem Bahnbau im Weg und musste abgebrochen werden.  

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