Generalversammlung: Kritik an Bürgermeister Philipp Schmid / Vorstand wiedergewählt
Die Bürgermeisterwahl wirft ihre Schatten voraus: Bei der Generalversammlung des CDU-Ortsverbands am Donnerstag wurde auch Kritik an Efringen-Kirchens Bürgermeister Philipp Schmid laut.
Von Christoph Schennen
Efringen-Kirchen. Der Ortsverbandsvorsitzende Karl Rühl rückte in seiner Rede bei der Generalversammlung im Weingut Huck-Wagner die jüngsten lokalen und globalen Ereignisse in den Mittelpunkt. Er bedauerte, dass die CDU bei der letzten Gemeinderatswahl drei ihrer Sitze verloren habe. Mit sieben Sitzen seien CDU/Unabhängige aber immer noch die stärkste Partei im Gremium. Die letzten beiden Jahre seien geprägt gewesen von der Eindämmung der Corona-Pandemie; der Vorstand wirkte mit bei der Impfung von mehr als 6 500 Personen im Ort. Bei der Landtagswahl sei die CDU mit ihrem Kandidaten gescheitert, während sie bei der Bundestagswahl das Direktmandat verteidigen konnte.
Sehr erfreulich sei der Wechsel an der Spitze der Bundes-CDU. „Mit Friedrich Merz haben wir einen Mann an der Spitze, der die Partei wieder nach vorne bringen kann“, sagte Rühl. Er verurteilte den „unsäglichen Angriffskrieg“ in der Ukraine.
Wahlen
Bei den Wahlen wurde der Vorstand bestätigt. Erster Vorsitzender bleibt Karl Rühl, zweiter Vorsitzender Dominik Foßhag. Kassierer ist Alwin Martin, Schriftführer Stephan Schwarzmüller. Kassenprüfer sind Heinrich Reinacher und Hans-Martin Hanke, Beiräte sind Helmut Grässlin und Dietmar Kunzelmann. Geehrt wurde Hans-Martin Hanke. Der Münchner ist schon 25 Jahre in der CDU.
Bürgermeisterwahl
Bei der anschließenden Aussprache ging es um die Bürgermeisterwahl. Alwin Martin sagte: „Ich hoffe, dass ein Kandidat kommt, der dem Amtsinhaber das Wasser reichen kann. Ich unterstütze Philipp Schmid auf keinen Fall.“
Im CDU-Ortsverband hat sich noch niemand gemeldet, der Bürgermeister werden will. Der Fraktionsvorsitzende Gerhard Kienle und der Ortsvereinsvorsitzende Karl Rühl sind schon im Rentenalter. Die CDU hofft darauf, dass sich ein ambitionierter Verwaltungsfachmann – zum Beispiel aus dem Wiesental oder Müllheim – für das Amt bewirbt. Hans-Martin Hanke sagte vor dem Hintergrund, dass Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung gekündigt haben: „Es ist Aufgabe des Bürgermeisters, sein Team zusammenzuhalten und zu motivieren.“ Wenn ständig Streit und Zwist herrsche, mache es keinen Spaß mehr, zu arbeiten.
Wunsch nach Verjüngung
Die CDU wünscht sich auch mehr junge Mitglieder. Stephan Schwarzmüller, Vorsitzender der Jungen Union Kreisverband Lörrach, sagte, dass sich junge Leute nicht mehr lebenslang binden möchten. Und wer den ganzen Tag in die Schule gehe, habe anschließend keine Lust mehr, auch noch in einer Partei mitzuwirken. Man müsse den Jugendlichen vermitteln, dass man „mit Engagement und Motivation in der Politik einiges bewegen könne“.
