Efringen-Kirchen Ehrenbürger vermisst Respekt

Weiler Zeitung
CDU-Urgestein Heinz Graf Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

CDU: Heinz Graf bei Vorstandswahl nicht berücksichtigt / Rühl in der Kritik

Bei der ansonsten eher untergeordneten Wahl von Beisitzern ist es während der CDU-Mitgliederversammlung zum Eklat gekommen. Der Name des christdemokratischen Urgesteins Heinz Graf fand sich nicht auf der Wahlliste, woraufhin der Vorsitzende Karl Rühl in die verbale Schusslinie geriet. Dass der Efringen-Kirchener Ortsverband eine lebhafte Debattenkultur pflegt und sich verjüngt, wurde aber auch deutlich.

Von Marco Fraune

Efringen-Kirchen. Eigentlich wollte Vorsitzender Rühl lediglich die Jüngeren in die Parteiarbeit vor Ort stärker einbeziehen. Doch der nicht zuvor mit Graf abgesprochene Vorstoß, dass der neun Jahre lang sogar als Bürgermeisterstellvertreter in Efringen-Kirchen fungierende Bundesverdienstkreuz-Träger nicht mehr als Beisitzer auf der Wahlliste stand, sorgte dann für gehörige Aufregung.

Die Kritik

Bislang sei es nicht der Fall gewesen, schon vorab Namen vorab aufzuführen, kritisierte Graf. Dass Jüngere stärkere Berücksichtigung finden, begrüße er, doch zuvor sei kein Gespräch mit ihm geführt worden, was ein „Gebot des Respekts“ gewesen wäre, betonte der Huttinger. „Das war kein guter Zug.“

Von einem „groben Fauxpas“ sprach Alt-Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger. „Das ist eine Respektlosigkeit, Herr Rühl.“ Auch Giesela Zandt bedauerte das praktizierte Vorgehen. Heidi Grimberg, die ebenfalls schon vier Jahrzehnte in der CDU ist, führte die Dimension vor Augen. „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Junge Mitglieder sollten eingebunden werden, doch auch die Erfahrung aus der Partei- und Gemeindearbeit müsse Berücksichtigung finden.

Die Rechtfertigung

Die Wahlvorschläge seien „nicht böswillig“ erfolgt, rechtfertigte Rühl sich. „Es ist ein Blick in die Zukunft, mit einer jungen Truppe weiterzumachen.“ Kassierer Alwin Martin führte zudem an, dass jeder Verein froh wäre, wenn schon die Namen von Mitstreitern direkt vorlägen. Es sei vorher kein Beschluss gefasst worden, betonte Rühl. Doch: „Es tut mir leid, dass es so gelaufen ist.“ Stephan Schwarzmüller hoffte, dass Ältere weiter mitwirken.

Der Versuch von Bernhard Späth, Graf zusätzlich zum Beisitzer zu wählen, scheiterte am Ehrenbürger. „Ich verzichte darauf“, betonte er.

Die Verjüngung

Schon vor einem Dreivierteljahr wurde die Verjüngung der CDU-Parteiarbeit in Efringen-Kirchen mit der Wahl des Zweiten Stellvertreters Dominik Foßhag und Beisitzer Robin Schillinger eingeläutet. Mit Manuela Strutz aus Istein als neuer Beisitzerin wurde diese im 34 Mitglieder umfassenden Ortsverband weiter fortgesetzt.

Betreuung und Internet

Auch inhaltlich setzt die CDU auf Themen für Familien, so auf den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Wichtig sei hier die finanzielle Ausstattung auch durch den Bund, betonte Rühl. Der Vorsitzende griff zudem das Thema Breitband und die Probleme mit dem Anbieter „PŸUR“ auf, wobei er auch Kommunikationsdefizite bei der Telekom sieht. Die Bundespolitik gebe ein „katastrophales Bild“ ab. Und: „Das Flüchtlingsproblem ist keines mehr.“

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