Efringen-Kirchen Ein Austausch, der gut tun soll

Saskia Scherer
Peter Buckmann aus Efringen-Kirchen hat einen Gesprächskreis von und für Krebspatienten ins Leben gerufen. Foto: zVg

Gesundheit: Peter Buckmann hat einen Gesprächskreis von und für Krebspatienten ins Leben gerufen.

Efringen-Kirchen/Steinen - Diagnose Krebs – was nun? Menschen, die sich mit diesem Schicksalsschlag konfrontiert sehen, will Peter Buckmann aus Efringen-Kirchen die Möglichkeit bieten, miteinander über ihre Gedanken, Fragen und Nöte zu sprechen.

Der ehemalige Gemeinderat erhielt seine Diagnose vor rund einem Jahr. „Seitdem habe ich festgestellt, dass mir der Austausch mit anderen Krebspatienten sehr gut tut, sodass dieser inzwischen einen festen Teil meiner Therapie darstellt“, erklärt er.

Auf Augenhöhe

Vor diesem Hintergrund hat er die Initiative ergriffen, einen Gesprächskreis zu gründen – für Menschen, denen es ähnlich geht. „Wir begegnen uns respektvoll auf Augenhöhe, wollen freiwillig sprechen und haben auch das Recht, zunächst nur zuzuhören“, beschreibt er seine Vorstellungen. Rückmeldungen und Ratschläge soll es nur auf Nachfrage geben. Jeder Teilnehmer darf selbst bestimmen, was er mitteilen oder hören will. „Diese Selbstbestimmung soll ein wesentliches Merkmal der Gruppe sein“, so Buckmann.

Sehr erfreut zeigt sich der 60-Jährige, dass die Heilpraktikerin Anette Maaßen-Boulton sich bereit erklärt hat, kostenlos einen Raum in der Werner-Maaßen-Stiftung in Steinen zur Verfügung zu stellen. „Auf diese Weise kann der Gesprächskreis kostenlos in einer angenehmen Umgebung stattfinden“, meint Buckmann.

Bedarf ist da

Er will die Gruppe übrigens lediglich moderieren und, wie alle anderen auch, von seinen Erfahrungen berichten. „Ich bin nicht in der Lage, besondere Ratschläge oder Heilungsempfehlungen zu geben“, stellt er klar. Sein Ziel sei außerdem, dass auch andere Teilnehmer die Moderation übernehmen können – schließlich befindet er sich selbst in Behandlung und somit sei es auch möglich, dass er einmal an Treffen nicht teilnehmen kann.

Mitte Januar hat sich der Gesprächskreis das erste Mal getroffen. „Anhand der Rückmeldungen und der Gespräche hat sich gezeigt, dass es einen dringenden Bedarf gibt, sich in vertrauensvoller Atmosphäre auszutauschen und kennenzulernen“, sieht Buckmann sich bestätigt. Da jeder eine andere Geschichte mitbringe und auch an unterschiedlichen Punkten in Bezug auf den Heilungsprozess stehe, bleibe die Vertraulichkeit der wichtigste Aspekt.

Es habe sich aber auch gezeigt, dass die Teilnehmer neben dem zentralen Thema der Erkrankung und der Heilung außerdem das Bedürfnis verspüren, einfach nur Spaß miteinander zu haben und in Zukunft auch etwas gemeinsam unternehmen wollen – etwa einen Ausflug oder Kinobesuch. „Es soll also eine Art Netzwerk entstehen, indem man sich auch außerhalb der Treffen verabreden oder austauschen kann“, erklärt Buckmann. Das werde bereits rege praktiziert.

Zweites Treffen

Ein zweites Treffen findet am Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr, statt. Für Buckmann ist es hilfreich, wenn sich Interessenten zunächst per E-Mail bei ihm melden. „In einem Telefonat können wir uns dann ein wenig kennenlernen und sicherstellen, dass keine falschen Erwartungen geweckt werden, die zu einer Enttäuschung führen könnten“, erklärt er.

Die Gruppe ist zunächst für betroffene Krebspatienten gedacht – ob später auch Angehörige dazustoßen können oder Experten eingeladen werden sollen, wird gemeinsam entschieden.

Das nächste Treffen des Gesprächskreises findet am Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr, in der Werner-Maaßen-Stiftung, Kanderner Straße 37, in Steinen statt. Interessierte können sich per E-Mail an p.buckmann@chalice-trust.de melden.

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