Efringen-Kirchen Ein musizierender Allrounder

Walter Bronner

Portrait: Cellovirtuose Daniel Fritzsche lotet als Komponist alle Klangfacetten seines Instruments aus.

Efringen-Kirchen - Seit der Übernahme des „Markgräfler Hofs“ durch die neue Bewohnergemeinschaft vor drei Jahren hat sich das historische Anwesen zu einem besonderen Kulturrefugium gewandelt, in dem häufig konzertiert wird. Treibende Kraft des musikalischen Geschehens ist der Cellist und Cellolehrer Daniel Fritzsche.

Der 35-jährige Musiker, bis vor kurzem noch in fester Anstellung im Orchester des Mannheimer Nationaltheaters, wagte jüngst den Sprung in die Selbstständigkeit und will sich als Cello-Lehrer, Komponist, Interpret und Konzertorganisator eine auskömmliche Existenzgrundlage schaffen. Dies mit Einverständnis seiner Frau Esther, die an einer Züricher Musikschule Geigenunterricht erteilt und in Schweizer Kammermusik-Ensembles konzertiert.

Unterricht und Konzerte

Die Basis seiner Selbstständigkeit hat Fritsche allerdings schon zuvor gelegt. So erteilt er seit geraumer Zeit in Basel einigen Nachwuchstalenten Cello-Unterricht, und weitere Schüler erwartet er neuerdings in der Lörracher „Musikstation“, eine noch junge Musikschule, bei der er kürzlich angeheuert hat, damit dort neben Schlagzeug, Gitarre, Ukulele, Bass, Klavier und Gesang auch das Cello-Spiel unterrichtet werden kann.

Darüber hinaus hat Daniel Fritzsche fast jedes Wochenende Verpflichtungen als konzertierender Musiker, häufig zusammen mit dem Freiburger Gitarristen Matthias Eberhard, mit dem er als Duo „Strings intemporal“ unterwegs ist und auch schon Tonträger mit eigenen Kompositionen produzierte. Ebenso mit dem französischen Elektronik-Klangmagier Vincent Rateau, mit dem er gelegentlich auf Tournee geht und auch schon im Burghof Lörrach konzertierte.

Solistisch hat er sich zudem wiederholt als „Cellonaut“ profiliert, und regelmäßig ist er mit einer Tanzband im Einsatz und da ebenfalls teils mit eigenen Stücken. „Ich war schon immer ein musizierender Allrounder“, bekennt Daniel Fritzsche, der als Sohn eines Saarländers und einer Französin in Lörrach aufwuchs. Mit sechs Jahren erhielt er dort an der Musikschule ersten Cellounterricht beim unvergessenen Manfred Reichelt.

Studium in Freiburg

Als er 17 war, entschied er für sich gegen etliche Widerstände, die Laufbahn als Berufsmusiker einzuschlagen – mit allen Konsequenzen eines existenziell unsicheren Daseins. Da war er Student an der Musikhochschule Freiburg, wo ihn die hervorragenden Cellisten und Musikpädagogen Adriana Contino und Martin Ostertag – auch er ein gebürtiger Lörracher – unter ihre Fittiche nahmen und er im klassischen Cellospiel zur Konzertreife gelangte.

Seine Meisterschaft in diesem Genre belegte er vor wenigen Monaten höchst überzeugend im Rahmen eines der weithin geschätzten Kammerkonzerte in der „Alten Schule“ in Efringen-Kirchen. Und als Interpret eigener Tonschöpfungen brillierte er an gleicher Stelle Mitte Oktober bei der Vernissage der Gedenkausstellung von Albert Laier. In seinen auf klassischem Klangfundament basierenden eigenen Kompositionen lotet Fritsche alle erdenklichen Intonations-möglichkeiten seines Instruments aus. Exkurse in die Tonbezirke des robusten Rock-Genres und vitalen Latin-Sounds gehören da ebenso dazu wie Saiten-Sprünge in atonale Klangregionen.

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