Efringen-Kirchen Einblicke in das Leben auf dem Hof

Weiler Zeitung
Auf dem Rücken der Pferde und in den Augen der Kinder lag das Glück der Erde. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Aktionstag: Seebodenhof hat zwei Gründe zu feiern / Direktvermarkter wollen die Regionalität fördern 

Im Rahmen des landesweiten Aktionstags „Gläserne Produktion“ lud der Seebodenhof am Wochenende zu einem Hoffest, um gleichzeitig das 25-jährige Bestehen der Milch-Direktvermarktung und die vor 15 Jahren begonnene Produktion eigenen Bauernhofeises zu feiern.

Von Reinhard Cremer

Efringen-Kirchen. In der Hauptsache aber sind Heinz und Christine Kaufmann und mittlerweile auch Sohn Jonas voll und ganz mit der Viehhaltung ausgelastet. Etwa 40 Kühe und ihre Kälber bevölkern die Laufställe. Mitte August überraschte Kuh Arielle mit der Geburt von Drillingen. Normalerweise bevölkert auch noch eine Hühnerschar den Hof. Doch da der Betrieb unter der Leitung von Sohn Jonas derzeit auf mobile Hühnerhaltung umstellt und der bisherige Stall künftig die Verpackungsanlage beherbergen soll, scharren dort noch vier Hennen und ein Hahn. Zudem führen dort zwei Hängebauchschweine, ein Schaf sowie Gänse und eine „hässliche Ente“ ein geruhsames Dasein.

Einen Einblick in das Leben und die Geschichte des Hofs bekam Landrätin Marion Dammann, begleitet vom Sachgebietsleiter Landwirtschaftliche Erzeugung, Rolf Hess, und Klaus Nasilowski, zu dessen Aufgabenbereich auch die Gläserne Produktion gehört, bei einer Führung durch Heinz Kaufmann. Der Betrieb der Kaufmanns nehme als Milchviehbetrieb eine Sonderstellung ein, sagte die Landrätin. Im Landkreis seien von 1040 landwirtschaftlichen Betrieben lediglich noch 20 Prozent im Vollerwerb tätig. Zudem stelle sich jetzt die Generationenfrage, die im Seebodenhof durch den Eintritt des Sohnes gelöst sei. Auch zeichne sich der Betrieb durch die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses aus. An die Besucher appellierte sie, darüber nachzudenken, was in den Einkaufskorb wandere.

Vom Leben auf dem Hof konnten sich die Besucher bei schönstem Sommerwetter überzeugen. Zwanglos bummelten sie durch die Ställe, wobei die Kleinen versuchten, vorsichtig Kontakt mit den riesigen und oft erschreckend laut muhenden Kühen aufzunehmen. Am Melkstand erlebten viele zum ersten Mal, wie die Milch von der Kuh in die Verarbeitung gelangt. Geduldig erklärte Kaufmann die Rohmilchanlage und das Pasteurisierung der Milch. Anhand einer Informationstafel konnten die Besucher den Weg von der Milch zum fertigen Eis nachvollziehen.

Von der Milch zum fertigen Eis

In zwei Tanks warten außerdem Kirsch- und Mirabellenmaische auf ihre Umwandlung in Hochprozentiges. Äpfel, Birnen und Zwetschgen finden ebenfalls in flüssiger Form den Weg in die Flaschen. Dieses Jahr fällt die Ernte sehr üppig aus, erklärte Kaufmann, der auch Kreisverbandsvorsitzender des BLHV ist. Ehefrau Christine engagiert sich als Vorsitzende bei den Landfrauen Egringen/Efringen-Kirchen.

Während des gesamten Fests war auch für Unterhaltung gesorgt. Mit Begeisterung ratterten vorwiegend Jungs mit den bereitstehenden Trettreckern über den Hof. Die Mädchen begeisterte ein Ritt auf den Pferden. Eine Hüpfburg aus Strohballen fand bei allen Kindern gleichermaßen Anklang.

In der freigeräumten Wagenhalle luden Tische und Bänke zum Verweilen bei Wurst und Flammkuchen ein. Schon am Samstagmittag bildete sich vor dem Eisstand eine lange Schlange. Am Samstagabend unterhielt die Formation „Faltenrock“ die Besucher unter dem Dach des offenen Festzelts. Der Gästezustrom schien kein Ende nehmen zu wollen.

Der Sonntag begann mit dem von Pfarrer Steffen Mahler gehaltenen Gottesdienst. Mitglieder des CVJM Weil am Rhein gestalteten das Kinderprogramm. Auf dem Hofgelände waren weitere Stände aufgebaut. Ein Markt der zum Verein zusammengeschlossenen Direktvermarkter des Landkreises vervollständigte das Informations- und Warenangebot. Gemeinsam wollen die im Verein organisierten Betriebe unter dem Motto „Die Heimat hat Geschmack“ die Regionalität fördern.

Den ganzen Sonntag über herrschte ein reges Treiben. Um die Mittagszeit übernahm der Musikverein Efringen-Kirchen vor voll besetzten Rängen das musikalische Regiment. Nur mit Schwierigkeiten waren die Besucher am späten Nachmittag vom Ende der Veranstaltung zu überzeugen.

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