Efringen-Kirchen Einzigartige Möglichkeit für Retter

Weiler Zeitung

Übung: Feuerwehr übt Einsatz auf freier Strecke an einem ICE / Besonderes Wissen und Geräte notwendig

Als Premiere im Landkreis und einmalige Gelegenheit bezeichnete Efringen-Kirchens Gesamtwehr-Kommandant Philipp Haberstroh am Samstagvormittag die Übung der Feuerwehr Efringen-Kirchen mit allen Abteilungen sowie den Feuerwehren aus Eimeldingen, Bad Bellingen, Schliengen und Weil am Rhein: An einem ICE wurde für den Ernstfall geübt.

Von Joachim Pinkawa

Efringen-Kirchen. Die DB Netz und Fernverkehr hatten auf einem Nebengleis unmittelbar nach den Bahnsteigen des Bahnhofs Efringen-Kirchen einen kompletten ICE bereitgestellt, an dem die Feuerwehren Rettungsmaßnahmen für Notfälle auf freier Strecke üben konnten. Was in Bahnhöfen mit Bahnsteigen relativ einfach vorstellbar scheint, funktioniert auf freier Strecke für notwendige Rettungsmaßnahmen nicht. Denn neben zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der Stromführungen sind auch spezielle Hilfsmittel und Kenntnisse nötig, um überhaupt in den Zug hineinzukommen.

Sicherheit steht an oberster Stelle

Zur Sicherheit bei der Übung waren daher der Zug vom Strom der Oberleitungen getrennt und die in dem Bereich stromführende Oberleitung mit einer Erdung an der Schiene gesichert. „Sicherheit hat oberste Priorität. Auch Rettungskräfte dürfen den Schienenbereich erst betreten, wenn die Sicherheit der Stromführung offiziell bestätigt wird, 15 000 Volt lassen nichts anderes zu“, erklärte ein Bahn-Verantwortlicher den Feuerwehrmännern in Anwesenheit von Bürgermeister Philipp Schmid.

An insgesamt drei Stationen wurden notwendige Maßnahmen und Möglichkeiten sowie der Einsatz entsprechender Gerätschaften und Hilfsmittel erläutert und geübt.

Wehr in Efringen-Kirchen bringt Erfahrung mit

Die Gesamtwehr Efringen-Kirchen steht mit ihrer Tunnelwehr bereits in einer speziellen Verantwortung und verfügt daher auch bereits über notwendige technische Hilfsmittel (Rüstsatz Bahn), wie Eisenbahn-Draisinen und zur Überwindung des Höhenunterschieds auch über Plattformen mit Leiterfunktion. „Die Retter müssen einfach lernen, die Gerätschaften zu beherrschen, müssen wissen, wie sie in den Zug hineinkommen und was aus Gründen der Sicherheit beim Bahnverkehr absolut notwendig ist, um überhaupt Rettungsmaßnahmen gefahrlos zu ermöglichen“, erläuterten Kommandant Haberstroh und die Mitarbeiter der Deutschen Bahn vom Notfallmanagement übereinstimmend.

Rund 40 Einsatzkräfte der verschiedenen Wehren hatten so die Möglichkeit, zwischen 8.30 Uhr und 11 Uhr direkt am Zug spezifische Kenntnisse zu erlernen.

„Ein 400 Meter und mehr langer Zug mit möglicherweise rund 1000 Personen an Bord ist eine völlig andere Herausforderung mit spezifisch notwendiger Herangehensweise, daher war die Übung sinnvoll und absolut notwendig“, kommentierte ein Feuerwehrmann.

Kommandant Haberstroh zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf und der entsprechenden Kooperation mit der Bahn.

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