Efringen-Kirchen Erneut ungewöhnlich hoher Ertrag

Weiler Zeitung
Für die Markgäfler Winzer eG wird 2019 ein ertragreicher Jahrgang. Foto: Archiv/ilz Foto: Weiler Zeitung

Wein: Markgräfler Winzer eG rechnet mit großen Mengen / Kellermeister Martin Leyh zieht Bilanz

Seine erste Lese als neuer erster Kellermeister der Markgräfler Winzer hat Martin Leyh inzwischen fast hinter sich. Und das Fazit des Fachmanns fällt positiv aus. Nicht nur die Organisation habe funktioniert, sondern auch die Qualität der Trauben sei zufriedenstellend. Besonders freut sich Leyh aber über die Menge. „Wir kommen fast an das Vorjahr heran“, erklärt der Kellermeister.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Ausschlaggebend für die großen Mengen seien nicht zuletzt die Niederschläge während der vergangenen Wochen gewesen, erklärt Leyh. „Zum Glück ist das nicht nach hinten losgegangen.“ Denn durch plötzliche Niederschläge wird nicht nur das Wachstum kräftig befeuert, sondern es kann in den Reben auch zu Schäden an den Trauben und dadurch zu Fäulnis kommen, erklärt Leyh. „Das ist ähnlich wie bei einer Kirsche, die nach einem Gewitter aufplatzt.“ Durch die Hitze in den Monaten zuvor sei die Schale der Trauben aber verhältnismäßig dick.

Auch Sonnenbrand spielte dem entsprechend keine größere Rolle mehr, so der Kellermeister. „In der Zeit der Lese ist das ohnehin kaum noch ein Thema, sondern eher dann, wenn sich die Trauben in einem früheren Stadium befinden.“

Positiv wirkte sich auf die Lesemenge zudem das Ausbleiben von großflächigen Krankheiten aus. „Wenn überhaupt, sind es in erster Linie Pilzerkrankungen, die uns zu schaffen machen“, erklärt Leyh. Diesbezüglich habe den Winzern aber die Trockenheit der Sommermonate in die Karten gespielt. Denn dadurch konnten sich die schädlichen Pilze gar nicht erst ausbreiten.

Obwohl man mit der Lese 2019 wohl mengenmäßig beinahe an das ungewöhnlich ertragreiche Vorjahr anknüpfen kann, wird die Qualität wahrscheinlich im guten Durchschnitt liegen. „Es gab dieses Jahr keine extremen Mostgewichte“, berichtet Leyh. „Die Weine werden eine schöne Säure haben.“ Im vergangenen Jahr hatten die lang anhaltende Hitze und Sonneneinstrahlung zu sehr hohen Mostgewichten geführt. Obwohl im Kern gewünscht, hat der höhere Grad Oechsle zur Folge, dass mit dem Mostgewicht auch der Alkoholgehalt der Weine steigt.

Da die Kunden aber leichte Weine bevorzugen, war im Rahmen der Herbstversammlung der Markgräfler Winzer eine sogenannte Oechsle-Deckelung vorgestellt worden. „Die hat in diesem Jahr aber gar nicht groß gegriffen, weil die meisten Winzer nicht tangiert waren“, erklärt Leyh. Die Maßnahme sei als Reißleine bei extremen Wetterverhältnissen wie 2018 gedacht und habe in normalen Jahren kaum Auswirkungen.

Koordination ist eine Herausforderung

Im August hatte Martin Leyh seine neue Stelle als erster Kellermeister angetreten. Neu war ihm die Koordination bei der Lese allerdings nicht. „Ich war schon in leitender Position im Betrieb tätig, hatte aber nicht die finale Verantwortung“, erklärt Leyh. Deshalb sei bei der diesjährigen Lese für ihn persönlich vor allem eine Sache neu gewesen: das eigene Bewusstsein über die Verantwortung. „Ich mache das ja nicht zum ersten Mal“, bringt es der Kellermeister auf den Punkt.

Trotzdem: Die Koordination der drei Standorte stelle eine Herausforderung dar.

Besonders der Zeitraum vom 4. bis zum 6. Oktober sei äußerst arbeitsintensiv gewesen. „Wir haben in drei Tagen über die Hälfte des Gutedels eingebracht.“ Der Ausklang der Lese sei nun entspannter. Denn mit Blick auf das durchwachsene Wetter habe man auch die eigentlich strengen Lesezeiten etwas lockern können. „Damit die Winzer jede trockene Minute ausnutzen können“, wie Leyh sagt.

Trotzdem bleibt auch die nächste Zeit für den Kellermeister arbeitsreich. „Mindestens bis Februar haben wir dann mit der Weiterverarbeitung zu tun“, schaut Leyh voraus.

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