Efringen-Kirchen Erstmals konnten sich auch Kinder impfen lassen

Die Oberbadische
Im Einsatz beim Impfteam Efringen-Kirchen: Schliengens Bürgermeister Christian Renkert und sein Kollege aus Bad Belllingen Carsten Vogelpohl Foto: Beatrice Ehrlich

Impfaktion: Angebot in Mehrzweckhalle lockt Personen aus ganzem Landkreis / Bürgermeister im Einsatz

Efringen-Kirchen (bea). Der Parkplatz ist voll, eine kleine Schlange hat sich vor dem Eingang der Mehrzweckhalle in Efringen-Kirchen gebildet. Seit diesem Wochenende hat das ehrenamtliche Impfteam um Gerhard Kienle seine Tätigkeit wieder in die Halle verlegt, um noch mehr Menschen impfen zu können als im evangelischen Gemeindehaus, wo es langsam eng wurde und kein Internetanschluss zur Verfügung steht.

Hier in der Halle läuft alles so wie in einem größeren Impfzentrum: Freiwillige Helfer registrieren die Impfwilligen und sammeln die Einverständniserklärungen ein, danach geht es in die Halle, wo in vier Impfkabinen die Booster-Impfungen gespritzt werden, und – heute zum ersten Mal – Erstimpfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren.

Weil das Impfen am Samstagvormittag vorwiegend für Schliengener und Bad Bellinger Bürger reserviert war, gab es am Samstag zwei neue Gesichter im Helferteam: Christian Renkert und Carsten Vogelpohl, die Bürgermeister der beiden nördlichen Nachbargemeinden.

Vogelpohl ist den ganzen Vormittag über draußen im Freien vor der Halle als Türsteher im Einsatz. Er begrüßt die Leute und gibt den Eingang frei, wenn drinnen genug Platz ist. Jeweils etwa hundert Personen aus Bad Bellingen und Schliengen würden sich heute hier impfen lassen, informiert er. Da in beiden Gemeinden auch in Hausarztpraxen und im MVZ geimpft werde, seien jetzt alle Bürger gut versorgt, ist er sich sicher, auch ohne offiziellen „Impfstützpunkt“.

Eine, die in der Schlange steht, ist Ursula Gadenne aus Bad Bellingen. Unter dem Pseudonym Ulla Garden hat sie gerade ihr neues Buch „Frau Kaiser und der Dämon“ herausgebracht. Heute ist sie in Efringen-Kirchen, um sich ihren Booster abzuholen – früher als beim Hausarzt, wo sie erst im Januar dran gewesen wäre. Wegen einer bevorstehenden Augenoperation habe sie das aber gern vorher über die Bühne bringen wollen, freut sie sich über das unkomplizierte Impfangebot in der Mehrzweckhalle.

Eine kleine Umfrage unter den Wartenden zeigt aber auch, dass die Impfwilligen aus der ganzen näheren Umgebung kommen, von Lörrach bis Müllheim.

Unter den Wartenden sind heute erstmals auch Kinder. Insgesamt 60 von ihnen haben an den drei Impftagen in dieser Woche mit dem Einverständnis ihrer Eltern ihre Erstimpfung mit einer speziellen Kinderdosis des Impfstoffs von Biontech erhalten. Auch im neuen Jahr könne man seine Kinder zur Impfung anmelden, es stehe genügend Impfstoff zur Verfügung, kündigt Kienle an.

Erst am Ausgang bekommen die frisch Geimpften den kleinen Aufkleber in ihr Impfbuch geklebt. Damit sei gesichert, dass die Viertelstunde zur Beobachtung nach der Impfung auch eingehalten werde, sagt Sabine Afken, Bereitschaftsleiterin beim DRK-Ortsverband Efringen-Kirchen, die hier zusammen mit einer Kollegin die Stellung hält: „Vorher lassen wir keinen raus.“

Wie der größte Teil der Helfer im Impfteam war sie bei den Impfaktionen von Anfang an dabei. Aus Überzeugung, wie sie sagt: „Wir sind froh über jeden, der sich impfen lässt.“ Irgendwann werde man so die Pandemie in den Griff kriegen, so ihre Hoffnung.

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