Efringen-Kirchen Es klappert im Storchennest

Silke Hartenstein
Der Weißstorch flieg vom Nest auf der Christuskirche in Efringen-Kirchen. Foto: Silke Hartenstein

Es klappert im Storchennest auf dem Kirchturmdach der Christuskirche. Ein weißer Vogelkopf spickt über den Nestrand, bald darauf fliegt der Weißstorch aus. Nach dem Storchendrama vom März 2024 ist Ruhe eingekehrt im neuen Storchennest auf der vom Portal abgewandten Seite des Kirchturmdachs.

Es klappert im Storchennest auf dem Kirchturmdach der Christuskirche. Ein weißer Vogelkopf spickt über den Nestrand, bald darauf fliegt der Weißstorch aus. Nach dem Storchendrama vom März 2024 ist Ruhe eingekehrt im neuen Storchennest auf der vom Portal abgewandten Seite des Kirchturmdachs.

„In Abstimmung mit der Storchenbeauftragten des Nabu haben wir das bereits im vergangenen Jahr provisorisch als Nisthilfe errichtete Storchennest unter Berücksichtigung der Ergebnisse der statischen Untersuchungen im Februar dieses Jahres noch mal versetzt“, sagt Ole Nahrwold, Leiter des Amts Freiburg des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg, auf Anfrage dieser Zeitung: „Zum Schutz vor eventuell herabfallenden Zweigen wurde außerdem am Dach über dem seitlichen Eingangsbereich ein Schneefanggitter angebracht.“ Die Bleche auf dem Dach des Langbaus, so Nahrwold, seien mittlerweile entfernt worden. Die genauen Kosten für all das habe er gerade nicht parat, doch: „Das kostet keine Unsummen“. Heidi Hübner, Storchenbeauftragte des Nabu für den südlichen Oberrhein, bestätigt auf Anfrage Nahrwolds Auskunft: „Wir haben das Storchennest mit Hilfe der Firma Lerner aus Kandern um einige Meter versetzt, so dass kein Material in den Eingangsbereich fallen kann und auch die Statik gewährleistet ist. Die Störche haben das Nest wieder problemlos angenommen und brüten hoffentlich inzwischen“. Im Herbst sei nochmals ein neuer Unterbau geplant, fügt sie hinzu. Hübner kümmert sich um die vielen Storchennester zwischen Schloss Beuggen, Weil und Schliengen. Bei Nestern auf Kirchen müssten Fragen des Eigentums, der Zugänglichkeit, des Denkmalschutzes und der Statik berücksichtigt werden. Und da ein Horst nach vier Jahren der Besiedlung bis zu 600 Kilo wiege, müsse dieser alle vier Jahre abgetragen und durch eine neue Nisthilfe ersetzt werden.

Ruhe ist auch beim evangelischen Pfarrer Alexander Stavnicuk eingekehrt. Der Zeitpunkt des Storchennestdramas fiel in seine erste Arbeitswoche als Pfarrer auf Probe. Mittlerweile wurde er als Pfarrer der Kirchengemeinde Efringen-Kirchen im Kooperationsraum Rebland/Kandertal in sein Amt eingeführt und stellt nun auf Anfrage klar: „Das Kirchendach gehört nicht der Kirchengemeinde. Von Anfang an war das nicht unsere Angelegenheit, sondern die des Amts Vermögen und Bau“. Die Vorgeschichte: Nachdem das Storchennest auf dem Kirchendach bei einem der Sommerstürme und Regengüsse des Junis 2023 herab fiel, wurde im Winter darauf ein langes Blech auf dem Dach angebracht und die Störche wichen aus auf die ebenfalls mit einem Dächlein versehene Kreuzblume über dem Kirchenportal.

„Störche sind immer horsttreu“, sagt Heidi Hübner dazu. Als dann im März 2024 das Nest weg war, versuchte das Storchenpaar mehrfach vergeblich, doch noch einen neuen Horst zu bauen. Bald darauf bekam es eine provisorische Nisthilfe auf dem Kirchendach. Zuvor hatte die Not der Störche hohe Wellen geschlagen: In den Medien, im Gemeinderat, beim Landratsamt Lörrach und beim zuständigen Regierungspräsidium Freiburg. Weißstörche gehören in Deutschland zu den besonders und streng geschützten Tierarten, die Entfernung, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Nester ist verboten. 2024 wurde in dieser Sache auf dem für alle zugänglichen Portal des Umweltministeriums eine Umweltmeldung erstellt, dieser Hinweis wurde dem Landratsamt übermittelt. Auf die aktuelle Anfrage bei dessen Pressesprecher Torben Pahl kam nun die Anwort: „Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren wurde durch die zuständige Staatsanwaltschaft gemäß § 153 Abs. 1 StPO eingestellt.“

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