Bald aber wurden sie größer und erfüllen seither zuverlässig ihren Zweck. „Seit wir sie haben, gab es keinen einzigen Angriff von Raubvögeln mehr“, freut sich Müller. Da die Nandus mit den Hühnern aufgewachsen sind, gibt es auch zwischen den verschiedenen Bewohnern auf Müllers Grundstück keine Probleme.
Ein Faible für exotische Tiere
Neben der Schutzfunktion sind die Nandus aber natürlich auch ein Hingucker. Immer wieder würden Leute stehenbleiben, wenn sie am Gehege vorbeikommen, so Müller. Es freut ihn, dass die Tiere auf so viel Interesse stoßen. Deshalb hat er neben dem Gelände eine Bank aufgestellt und auf einem Schild für Interessierte die wichtigsten Informationen über Nandus zusammengetragen.
Nicht zuletzt hat Müller auch ein Faible für exotische Tiere, denn zwei junge Alpakas, „Cavalino“ und „Diavolo“, sorgen auf dem Grundstück dafür, dass das Gras kurz bleibt.
So hat sich der Alltag auf Müllers Wiese eingespielt. Dass das Miteinander der verschiedenen Arten einwandfrei funktioniert, zeigt sich durch das Verhalten der Tiere selbst: Die Alpakas toben wild auf der Wiese herum, die Nandus liefern sich kleine Wettrennen und dazwischen picken und scharren die Hühner. Diese nutzen die vorhandene Fläche dank ihrer „Bodyguards“ inzwischen wieder vollständig aus, freut sich Müller.
Das alles kommt auch dem landwirtschaftlichen Betrieb entgegen, denn die Hühner sind zufrieden und gesund und legen fleißig Eier.
Apropos Eier: Die legen natürlich auch die Nandus. Allerdings kümmert sich das Männchen um das Ausbrüten und die Aufzucht der Küken. Noch sind „Hugo“ und „Lilli“ aber zu jung für Nachwuchs, und deshalb gab es bei Müller in diesem Jahr auch essbare Nandu-Eier. „Eins haben wir dann auch in die Pfanne gehauen. Das war die Holzfäller-Portion“, lacht Müller. Kein Wunder: Für ein Omelett von ähnlicher Größe würde man etwa zwölf Hühnereier benötigen.