Efringen-Kirchen Fahrdienst mit Wohlfühlfaktor

Beatrice Ehrlich

Engagement: Unterwegs mit dem Bürgerbus Efringen-Kirchen / Feier zum „Fünfjährigen“ am Samstag

Seit fünf Jahren fährt er schon durchs Rebland: der Bürgerbus Efringen-Kirchen. Als ehrenamtlicher Fahrer ist Hansjörg Obermeier, ehemaliger Ortsvorsteher von Wintersweiler, regelmäßig im Einsatz. Wir begleiteten ihn bei einer Fahrt.

Von Beatrice Ehrlich

Efringen-Kirchen. Hansjörg Obermeier, von Anfang an dabei beim Bürgerbus, kennt in Efringen-Kirchen und Umgebung jede Straße. So bereitet es ihm auch keine Probleme, in Istein den „Krummstab“ zu finden, wo heute die erste Mitfahrerin aussteigen will. In einem detaillierten Plan in Obermeiers Tasche sind Uhrzeiten und Fahrziele festgehalten. Ob seine Fahrgäste zum Einkaufen bei Lidl oder Netto, zur Physiotherapie oder zum Gesundheitszentrum müssen – der Bürgerbus steht pünktlich bereit, ebenso wie sein Fahrer, zu erkennen an der leuchtgrünen Jacke. Heute ist Dienstag, und wie immer nach dem öffentlichen Mittagstisch in der Mehrzweckhalle, sind die sechs Plätze in dem Kleinbus schon nach kurzer Zeit besetzt.

Immer, wenn ein Ziel erreicht ist, hält Obermeier an, steigt aus, läuft um das Auto herum, öffnet die seitliche Schiebetür. Er stellt eine Treppenstufe aus Metall an den Fahrzeugrand, damit dem jeweiligen Fahrgast der Ausstieg leichter fällt.

Unterwegs im Rebland

„Jetzt machen wir eine kostenlose Blütenfahrt“, kündigt der Obermeier fröhlich an, als es zwischen Weinreben den Kehrenweg zwischen Istein und Huttingen bergauf geht. Er genießt es sichtlich, den Mitfahrenden die Schönheit der sie umgebenden Landschaft vor Augen zu führen. Wo man an blühenden Kirschbäumen vorbeikommt, wo an Hühnern oder Schafen, weiß er genau. Auch, wem sie gehören. Wenn man regelmäßig mit dem Bürgerbus die Dörfer abklappert, bleibt einem kaum etwas verborgen rechts und links des Wegs.

Für Hansjörg Obermeier, den ehemaligen Logistiker und langjährigen Betriebsratsvorsitzenden bei Schöpflin in Lörrach, scheint es nur folgerichtig zu sein, dass er sich auch im Ruhestand für andere einbringt. Wenn er im Einsatz ist – im Wechsel mit den anderen ehrenamtlichen Fahrern und einer Fahrerin – dann richtig: „Es ist mir lieber, ich habe was zu tun, ohne lange Pausen“. Auf seinen „Job“, den er seit fünf Jahren gewissenhaft ausführt, ist er über die Altersmannschaft der Feuerwehr aufmerksam geworden, aus deren Reihen auch weitere Fahrer kommen. Obermeier schätzt den Kontakt mit seinen Fahrgästen, und die regelmäßigen Treffen mit den anderen Fahrern und dem „Orga-Team“, in dem vor allem Frauen aktiv sind. Sie nehmen jede Woche am Telefon die Fahrtwünsche auf und erstellen Fahrpläne. Auch am Lachen und Reden hinten im Bus wird deutlich, dass der Bus auch noch eine andere, gesellige Funktion hat neben der Aufgabe, die Menschen von einem Ort zum anderen zu bringen.

Am Römerhof in Blansingen ist der nächste Halt. Obermeier steigt aus, öffnet die Tür, stellt die Trittstufe auf, und hilft drei weiteren Fahrgästen aus dem Bus. „Den Rest können wir laufen“ sagt eine Frau. Im Spendenkässchen an der Schiebetür klappern die Münzen. „Das gehört dann uns, dem Team“, freut sich der Fahrer. Die Ausgestiegenen winken dem Fahrer zum Abschied fröhlich zu: „Bis zum nächsten Mal.“

Am morgigen Samstag feiert das Bürgerbus Team zusammen mit Fahrgästen und der Bevölkerung sowie einigen Prominenten von 11 bis 14 Uhr den fünften Geburtstag auf dem Rathausplatz. Wer will, kann einsteigen, den Bus kennenlernen und eine Probefahrt machen. Landrätin Marion Dammann wird ein Grußwort sprechen. Das Team freut sich darauf, mit vielen Gästen bei Würstchen, Wasser und Wein ins Gespräch zu kommen, heißt es in der Ankündigung.

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