Efringen-Kirchen Fahrradständer statt Mülltonnen

Weiler Zeitung

Isteiner Schwellen: Vorgehen der Gemeinde gegen illegale Abfallbeseitigung zeigt laut Bauamt Wirkung

Die Efringen-Kirchener Gemeindeverwaltung hat viel unternommen, um das Müllproblem an den Isteiner Schwellen in den Griff zu bekommen. Inzwischen zeichne sich diesbezüglich ein positiver Trend ab, berichtet Bauamtsleiter Klaus Lehmeyer.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Deutlich weniger Müll werde inzwischen an den Isteiner Schwellen abgeladen, so Lehmeyer – und das nicht nur, weil sich durch das kühlere Wetter inzwischen weniger Badegäste in dem Naturschutzgebiet aufhalten. „Wir haben den Rückgang der Verschmutzung bereits gemerkt, als es noch heiß war“, betont der Bauamtsleiter

Ein neuralgischer Punkt bei der illegalen Müllbeseitigung war dabei bislang der Platz, an dem sich früher die Mülleimer befunden hatten. Dort werde inzwischen kaum noch Müll zurückgelassen. Das habe in erster Linie damit zu tun, dass die Gemeinde dort Schilder angebracht hat, auf denen sie mit saftigen Bußgeldern droht. Zudem wurde der Bereich zwischenzeitlich umgestaltet und mit einem Fahrradständer versehen. Über die neue Abstellmöglichkeit freut sich Lehmeyer besonders, denn der Platz verliere dadurch hoffentlich seine bisherige Konnotation als frühere Müllsammelstelle.

Gemeinde führt weiter Kontrollen durch

Obwohl das Müllproblem aus Sicht des Bauamtsleiters insgesamt besser wird, kommt es allerdings teilweise noch immer dazu, dass Müll zurückgelassen wird – besonders entlang des kleinen Weges vom Parkplatz zum Rheinufer.

Die Gemeinde wird deshalb auch in Zukunft an den Kontrollen durch Mitarbeiter in Zivil festhalten, berichtet Lehmeyer. „Es ist wichtig, dass ein Umdenken bei den Leuten stattfindet“, betont der Bauamtsleiter. Denn es ist keine bestimmte Gruppe, die an den Schwellen immer wieder verbotenerweise ihren Müll zurücklässt. „Das Problem zieht sich durch alle Schichten und Altersklassen“, ist sich Lehmeyer sicher.

Besonders wichtig sei, dass bei den Gästen die Bedeutung der Isteiner Schwellen als Naturschutzgebiet in den Vordergrund rücke. Um dahingehend zu sensibilisieren, hatte die Verwaltung bereits vor einigen Wochen angekündigt, den Müll nicht mehr wegzuräumen. An diesem Vorgehen wolle man auch künftig festhalten, betont Lehmeyer.

Zusammenarbeit mit dem Landratsamt

Die Gemeindeverwaltung arbeitet dabei in Absprache mit dem Landratsamt, wie Ansgar Drost, Sachgebietsleiter Wasser und Abwasser beim Landratsamt, betont. Rein rechtlich gesehen sei die Gemeinde auch gar nicht dazu verpflichtet, den Müll zu entsorgen, da sie nicht Eigentümerin des Grundstücks ist. Die Aktion solle die Gäste an den Schwellen in erster Linie für das Müllproblem sensibilisieren, sagt Drost. Gleichzeitig habe das Landratsamt ein Auge auf die Situation. Denn besonders bei Verschmutzung durch so genannten Sondermüll würde und müsse man eingreifen. Schließlich solle die Aktion zum Schutz der Umwelt beitragen und nicht auf deren Kosten gehen.

Die Reaktionen auf das Vorgehen der Gemeinde fallen indes größtenteils positiv aus, sagt Lehmeyer. Und auch so mancher Badegast, der seinen Müll bisher an den Schwellen zurückgelassen hatte, überlege es sich inzwischen anders. Das habe nicht zuletzt mit der überregionalen Bedeutung des Themas und der Berichterstattung im SWR über das Müllproblem an den Schwellen zu tun, glaubt Lehmeyer.

Ob das Vorgehen der Gemeinde auch langfristig Wirkung zeigt, wird sich allerdings wohl erst im nächsten Sommer zeigen, wenn wieder mehr Badegäste an die Isteiner Schwellen kommen.

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