Efringen-Kirchen Fünf Minuten warten auf den Knall

Ingmar Lorenz
Oliver Arts zeigt die Stelle, an der die nördliche Ampelanlage an der B 3 entstehen wird. Foto: Ingmar Lorenz

Kalkwerk: Sprengungen im neuen Abbaugebiet machen kurzzeitige Vollsperrung der B 3 notwendig.

Efringen-Kirchen - An der B 3 wird die Firma Lhoist auf Höhe der Einfahrt zur Bundespolizei und vor der Abzweigung nach Huttingen eine Ampelanlage errichten. Sprengungen im neuen Abbaugebiet „Kapf“ machen es nötig, die Straße vorübergehend in diesem Bereich sperren zu können – maximal einmal pro Tag für fünf Minuten.

Eine weitere Ampelanlage wird an der Landstraße Richtung Wintersweiler, oberhalb des Fraunhofer-Instituts errichtet. Bei Sprengungen müsse ein Sicherheitsabstand in einem Radius von 300 Metern eingehalten werden, erklärt Werksleiter Oliver Arts. Werden im neuen Abbaugebiet am östlichen Rand in der Nähe der B 3 Sprengungen durchgeführt, liegt die Bundesstraße innerhalb dieses Radius’. Das bedeutet, dass das Unternehmen sicherstellen muss, dass sich zur Zeit der Detonation niemand im Sprengradius – in diesem Fall eben auch auf der B 3 – aufhält, erklärt der Werksleiter.

Auswirkungen auf den Verkehr sollen gering bleiben

Einmal pro Tag darf das Unternehmen den Bereich deshalb künftig fünf Minuten lang für die Sprengungen sperren, erläutert Rainer Breustedt, Sachgebietsleiter Verkehr und ÖPNV beim Landratsamt Lörrach. Denn der Bau der Ampelanlagen erfolgt in enger Abstimmung mit der Behörde.

„Um die Auswirkungen auf den Verkehr möglichst gering zu halten, darf die Sprengung zudem nur in der verkehrsarmen Zeit zwischen 9.15 und 11.30 Uhr durchgeführt werden“, erklärt Breustedt.

Für die Autofahrer wird sich die Situation künftig so darstellen, dass sie bereits mehrere hundert Meter vor der Ampel durch Schilder auf das Rotlicht und eine mögliche Wartezeit von bis zu fünf Minuten hingewiesen werden. Verbunden ist damit eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf zunächst 70 und dann 50 Stundenkilometer.

Mitarbeiter sichern die Strecke bei Sprengungen zusätzlich ab

Um ganz sicher zu gehen, dass niemand das Rotlicht ignoriert, werden zudem insgesamt vier Mitarbeiter des Kalkwerks an den neuralgischen Punkten postiert. Dies sind die drei Ampelanlagen sowie das Gasthaus „Engemühle“. Denn das wird bei der ein oder anderen Sprengung ebenfalls innerhalb des Sicherheitsradius liegen. Der Mitarbeiter von Lhoist werde darauf achten, dass während der Sprengung kein Fahrzeug den Parkplatz verlässt, erklärt Arts die besondere Sicherheitsbestimmung.

Dieses Vorgehen sei mit der Gaststätte bereits abgesprochen worden, ebenso wie mit dem Fraunhofer-Institut, das ebenfalls innerhalb des Sprengradius’ liegt.

Neben der Sperrung des Autoverkehrs werden künftig auch Fahrradfahrer durch Baken auf den Radwegen zum Halten aufgefordert, sollte im „Kapf“ eine Sprengung anstehen.

Um darüber hinaus sicherzustellen, dass sich nicht doch ein Velofahrer oder ein Fußgänger im Sprengradius aufhält, wird die Strecke zwischen „Engemühle“ und Bundespolizei vor der Sprengung von Lhoist-Mitarbeitern mit dem Auto abgefahren und kontrolliert. Erst dann bekommen die Sprengmeister grünes Licht.

Es sei im Zuge der Sprengung allerdings nicht damit zu rechnen, dass Gestein auf der Straße landet. Die Detonation entlade sich in das Abbaugebiet hinein, erklärt Arts.

Trotz der umfassenden Sicherheitsvorkehrungen soll dieser gesamte Vorgang von der Ampelschaltung bis zur Detonation nicht länger als fünf Minuten dauern und natürlich ist die Anlage nur dann in Betrieb, wenn auch eine Sprengung stattfindet, betont Arts.

Das gilt nicht nur für die Ampelanlagen, sondern auch für die Geschwindigkeitsreduzierung. Und sollte es während der Rotphase dazu kommen, dass Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräfte den Bereich durchfahren müssen, werde die Sprengung sofort unterbrochen, so der Werksleiter.

Anlage geht voraussichtlich im März in Betrieb

Die gesamte Maßnahme sei bereits genehmigt und die Geräte bestellt. „Wir haben im Lauf des Monats noch einen Vor-Ort-Termin und fangen dann an zu bauen“, erklärt Arts, der damit rechnet, dass die Anlage im März in Betrieb gehen wird.

Das Landratsamt wird die Maßnahme gerade zu Beginn noch begleiten, ergänzt Breustedt. Man müsse schauen, ob man hinsichtlich des Zeitfensters gegebenenfalls nachjustieren müsste.

Ob die fünfminütigen Sperrungen dann tatsächlich auch jeden Tag anfallen, gelte es abzuwarten, erklärt Arts. Das sei vom Zeitplan für den Abbau abhängig.

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