Denn mehr als 80 Jahre nach der Reichspogromnacht im Jahr 1938 sei nicht nur Antisemitismus, sondern auch Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit im Alltag präsent. „Auch ohne ein unterdrückendes Regime macht sich Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft breit, anstatt Zivilcourage“, heißt es in einer Pressemitteilung. Populisten seien auf dem Vormarsch, und anstatt vernünftige Argumente zu hören, bleibe immer öfter die Wahrheit auf der Strecke.
Zum Gedenken an die Reichspogromnacht wird ein Vortrag von Robert Neisen im Teehüsli (Chrischonagemeinde Efringen-Kirchen) am 9. November ab 19 Uhr stattfinden. Neisen ist Geschichtswissenschaftler und Politologie an den Universitäten Freiburg und Madrid. Er hat mit seinem Buch „Zwischen Fanatismus und Distanz“ die Geschichte von Lörrach und dem Landkreis während des Nationalsozialismus aufgearbeitet. Momentan arbeitet Neisen für die Stadt Freiburg an der Ausstellung „Nationalsozialismus in Freiburg“. Auch ist er einer der Autoren der Stadtgeschichte von Villingen-Schwenningen.