Efringen-Kirchen Gedenkveranstaltung gegen Fremdenhass

Weiler Zeitung
Diakon Roy Paraiso Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Gedenken: Vortrag von Historiker Robert Neisen über die Reichspogromnacht

Efringen-Kirchen. Das Organisationsteam um Diakon Roy Paraiso hat eine Veranstaltung zum Gedenken an die Reichspogromnacht organisiert. Dabei steht die Frage „Nie wieder... oder doch wieder?“ im Fokus, die durch den Anschlag auf eine Synagoge in Halle bedrückende Aktualität gewonnen hat, so die Organisatoren.

Denn mehr als 80 Jahre nach der Reichspogromnacht im Jahr 1938 sei nicht nur Antisemitismus, sondern auch Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit im Alltag präsent. „Auch ohne ein unterdrückendes Regime macht sich Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft breit, anstatt Zivilcourage“, heißt es in einer Pressemitteilung. Populisten seien auf dem Vormarsch, und anstatt vernünftige Argumente zu hören, bleibe immer öfter die Wahrheit auf der Strecke.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht wird ein Vortrag von Robert Neisen im Teehüsli (Chrischonagemeinde Efringen-Kirchen) am 9. November ab 19 Uhr stattfinden. Neisen ist Geschichtswissenschaftler und Politologie an den Universitäten Freiburg und Madrid. Er hat mit seinem Buch „Zwischen Fanatismus und Distanz“ die Geschichte von Lörrach und dem Landkreis während des Nationalsozialismus aufgearbeitet. Momentan arbeitet Neisen für die Stadt Freiburg an der Ausstellung „Nationalsozialismus in Freiburg“. Auch ist er einer der Autoren der Stadtgeschichte von Villingen-Schwenningen.

In seinem Vortrag geht der Historiker auf die lang- und kurzfristigen Ursachen des Judenhasses im nationalsozialistischen Deutschland ein, so die Veranstalter. Er beleuchtet die innen- und außenpolitische Dynamik, die zu den Pogromen am 9. und 10. November 1938 führten und schildert am Beispiel Kirchens und anderer badischer Gemeinden das konkrete Ereignis der Pogromnacht selbst.

Zum Schluss seines Vortrags wird der Historiker auf die Funktionen, die antisemitische und fremdenfeindliche Denkweisen heute wie damals haben, eingehen und zeigen, wie man ihnen am besten begegnen kann, heißt es in der Ankündigung der Veranstalter.

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