Efringen-Kirchen Geflüchtete begleiten und betreuen

Weiler Zeitung

Integration: Johanna Hartmann wird neue Flüchtlingsbeauftragte der Gemeinde Efringen-Kirchen

Johanna Hartmann ist ab Ende Oktober als Flüchtlingsbeauftragte und Integrationsmanagerin bei der Gemeindeverwaltung Efringen-Kirchen tätig. Die 28-Jährige vertritt Ines Franitza, die in Mutterschutz gehen wird. Hartmanns Aufgaben sind vielfältig, auch wenn die Gemeinde in Sachen Flüchtlingsbetreuung insgesamt gut aufgestellt ist.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen . Hartmann, die Psychologie studiert hat und zuletzt in Villingen-Schwenningen in der Jugendhilfe tätig war, wird sich in den kommenden Wochen mit der Situation in Efringen-Kirchen vertraut machen, hieß es gestern im Zuge eines Pressegesprächs. Hartmann wird sich um die Geflüchteten kümmern, die außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft (GU) in der Gemeinde wohnen. Denn die Betreuung der GU ist Sache des Landkreises. „Natürlich bestehen aber trotzdem Kontakte“, weiß Hauptamtsleiter Clemens Pfahler. Schließlich hätten viele der Geflüchteten, die inzwischen in der Anschlussunterbringung leben, vormals in der GU gewohnt.

Besonderer Blick für Psychologie

Etwa 70 bis 80 Personen leben derzeit in Efringen-Kirchen in der Anschlussunterbringung, erklärt der Hauptamtsleiter. Etwa 30 im Wohnhaus in der Hunnsgasse, die Übrigen in anderen Wohnungen.

Hartmann wird die Geflüchteten im Alltag unterstützen und begleiten, etwa im Umgang mit Ämtern oder der Verwaltung. Dabei wird der Kontakt eng sein. Einen besonderen Blick hat sie zudem auf die psychische Situation der Geflüchteten. Denn durch die Flucht entstandene Probleme zeigen sich oft erst, nachdem sich der erste Stress etwas gelegt hat, weiß die 28-Jährige.

Auch aufgrund der unterschiedlichen Herkunftsländer sind Hartmanns Aufgaben sehr vielfältig und individuell. Denn der rechtliche Status der Geflüchteten hängt nicht zuletzt damit zusammen, aus welchem Land sie kommen. „Den ,Musterflüchtling’ gibt es ohnehin nicht“, erklärt auch Pfahler. Die Integration verlaufe daher ganz unterschiedlich.

„Vieles hängt mit der Sprache zusammen“, so der Hauptamtsleiter. Auch die Kinder, die den Kindergarten oder die Schule besuchen, oder in einem Verein aktiv sind, erleichtern die Integration. Die Eltern würden dann meist „mitgezogen“. „Das ist im Prinzip das Gleiche, wie bei anderen Zugezogenen auch“, erklärt der Hauptamtsleiter.

Mit Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre liege Efringen-Kirchen am unteren Ende der „Aufgeregtheits-Skala“. Denn außerhalb der GU habe es so gut wie keine Zwischenfälle mit Geflüchteten gegeben und der Kontakt zu den Einheimischen sei gut.

Weitere Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen

Trotz der insgesamt positiven Situation wird es für Hartmann viel zu tun geben, denn neben der Begleitung und Unterstützung der Geflüchteten will sie auch die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich Engagierten weiter fortsetzen und ausbauen. So sollen gemeinsam weitere Projekte vorangebracht und Patenschaften übernommen werden. Das sei entscheidend, denn häufig entwickeln sich dadurch Freundschaften. „Das auszuweiten, wäre natürlich sehr wünschenswert“, so Hartmann.

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