Kernort und Ortsteile
An einem Tisch mit mehreren älteren Jugendlichen kommt durch eine Diskussion zur Bauplatzvergabe auch die Spannung zwischen Kernort und Ortsteilen aufs Tapet. „Will man überhaupt Zugezogene in den Ortsteilen?“, fragt ein Jugendlicher gerade heraus. „Will Efringen-Kirchen eine offene Gemeinde sein?“ SPD-Gemeinderat Hess betont die Vielschichtigkeit des Themas und erklärt die verschiedenen Blickwinkel. Aus seiner Sicht sei mit dem Thema auch ein Generationenkonflikt verbunden. „Gerade jüngere Leute wechseln heute viel öfter ihren Wohnort.“ Komme man dann in ein Umfeld, in dem Ortsansässigkeit für viele ein wichtiges Kriterium sei, könne das zunächst schwer nachvollziehbar sein. Zugleich betont Hess, dass die Gemeinde mit Blick auf das Zusammenwachsen von Kernort und Ortsteilen aus seiner Sicht noch großen Nachholbedarf habe.
Grenzen des Einflusses
Auch über „Kühl“ wird an einem der Tische diskutiert. „Kann man nicht mehr Druck machen“, wollen die Jugendlichen wissen. Grünen-Gemeinderat Rudi Ritz erklärt, dass die Macht des Gremiums in dieser Hinsicht begrenzt sei. Denn die Entscheidungen würden häufig auf übergeordneter Ebene gefällt. Zugleich aber bricht Ritz eine Lanze für die Kommunalpolitik, denn wenn man immer wieder nachhake und am Ball bleibe, könne man durchaus etwas bewegen. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, fasst Ritz zusammen.
Nach all den politischen Erklärungen kommen von den Jugendlichen dann aber auch noch einige konkrete Wünsche. Manche – etwa eine Schlittschuh-Halle oder ein Schwimmbad – sind nicht realisierbar, andere werden von den Politikern mit Interesse aufgegriffen. Etwa der Wunsch nach einem Bäckerwagen auf dem Schulgelände.
Die Jugendlichen nehmen aus der Veranstaltung mit, dass sie auf jeden Fall von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen werden. Und Mitorganisator Jens Künster, der die Jugendlichen in Efringen-Kichen betreut, will den politischen Austausch fortsetzen. „Runde Tische“ soll es in Zukunft geben und längerfristig vielleicht auch ein Jugendparlament.