Efringen-Kirchen Heiß umkämpfte Brutstätte

Weiler Zeitung

Störche: Nisthilfe wurde angenommen / Provisorischer Horst soll umgewandelt werden

Noch sind die drei Jungstörche, die im Frühjahr im Nest geschlüpft sind, sowie deren Eltern auf dem Kirchturm der Lutherkirche in Efringen-Kirchen zu sehen. Bald schon werden die Tiere aber ihre lange Reise zum Überwintern in den Süden antreten. Ob sie nach dem Winter wiederkehren, ist noch ungewiss.

Von Zoë Schäuble

Efringen-Kirchen. „Mittlerweile wissen wir, welches Brutpaar das Nest auf der Lutherkirche besiedelt hat. Der eine Storch wurde 2010 in Kaiseraugst im schweizerischen Aargau, der andere 2013 in Holzen geboren“, erklärt Barbara Bickel, Ehefrau des Storchenexperten Gustav Bickel vom Verein Weißstorch Breisgau aus Freiburg.

Im August oder September wird es soweit sein, und die Jungtiere werden mit ihren Eltern Richtung Spanien oder Afrika ziehen, um dann im Frühjahr nach Efringen-Kirchen auf den Kirchturm zurückzukehren, so hoffen zumindest die Initiatoren des Projekts Storchennest auf der Lutherkirche.

Anfang Februar war das Storchennest, auf Anfrage eines Sponsors aus Efringen, mit Hilfe von Werkhofleiter Ronny Blatz unter Anleitung Bickels auf den Kirchturm gesetzt worden. „Es handelt sich um den provisorischen Aufbau eines Horsts“, erklärt Karlheinz Dyballa. Gemeinsam mit Walter Silbereisen und Karlheinz Bosshart bildet der Bauunternehmer das „Team Lutherkirche“. Dyballa setzte sich vor dem Kirchengemeinderat für die Wiedererrichtung des Horsts ein. „Als Kind habe ich immer die Störche auf dem Kirchturm bewundert, deshalb habe ich mir gewünscht, dass dort wieder ein Nest hinkommt.“ Auf viel Zustimmung und Hilfe bei der Umsetzung seiner Idee sei er gestoßen: „Viele haben für das Provisorium gespendet und sich eingesetzt.“

Provisorium soll zum dauerhaften Horst werden

Besonders freut sich Dyballa darüber, dass die Tiere den Horst angenommen haben. „Denn das bedeutet, dass der provisorische Aufbau bald durch eine feste Installation ersetzt werden könnte.“ Nach zwei bis drei Jahren, so die Empfehlung seitens der Experten, könne man das Nest in einen dauerhaften, stetig wiederbesiedelbaren Horst umwandeln.

Dyballa möchte, sobald die Störche zum Überwintern ausgeflogen sind, mit seinem Team und allen Engagierten das Konzept für die dauerhafte Brutstätte ausarbeiten und dem Kirchengemeinderat vorlegen: „Ich hoffe, dass die Tiere wiederkommen und das Nest weiterhin so gut angenommen wird.“ Grund zur Sorge besteht aber eigentlich nicht: Im Frühjahr hatten sich nämlich gleich mehrere Storchenpaare um das neue Storchennest auf der Lutherkirche „beworben“ (wir berichteten).

Rund 4300 Brutpaare leben zeitweise in Deutschland, und auch Efringen hatte um das Jahr 1900 bereits Störche auf dem Turm der Lutherkirche. In den 1950er-Jahren wurde, nach der Zerstörung des Turms im Zweiten Weltkrieg und dessen Wiederaufbau, zwar wieder ein Storchennest fest installiert. Allerdings nahmen es die Tiere in den Folgejahren nicht an. Deshalb war der Horst zunächst wieder zurückgebaut worden.

Inzwischen ist der Erfolg des Versuchsaufbaus aber deutlich zu sehen und die Jungtiere entwickeln sich gut, so Dyballa. „Zwischenzeitlich hatten wir ein wenig Sorge um die Jungtiere wegen des Starkregens der vergangenen Wochen.“ Die Tiere hätten das aber gut verkraftet und machten auch sonst wenig Dreck. „Hin und wieder muss man mal eine Maus, eine Blindschleiche oder einen herabgefallenen Ast wegräumen“, erzählt der Bauunternehmer, der sich gemeinsam mit Bosshart und Silbereisen um die Pflege des Horsts kümmert.

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