Wintersweiler - Ein Junge in Frack und Zylinder, Mädchen mit sorgfältig gewundenen Blumenkränzen im Haar: Nach zwei Jahren Pause hat eine Gruppe Kinder in Wintersweiler den alten Himmelfahrts-Brauch des „Uffertbrütli“ wieder aufleben lassen. Die Kinder laufen dabei durch die Straßen des Dorfes von Haus zu Haus und singen ihr Liedchen: „Holla, holla, d’Uffertbrut isch do, wer´s nüt glaubt, soll use cho, kommet go das Brütli bschaue, bschauet ihr das Brütli nüt, so läbet ihr am Pfingsttag nüt.“ Von den Dorfbewohnern bekommen sie Süßigkeiten in ihren Handwagen gelegt. Der Umzug durchs Dorf ziehe längst nicht mehr so viele Kinder an wie in ihrer Jugend, sagt Maya Jehle, eine Mutter aus Wintersweiler, deren Kinder in den vergangenen Jahren dabei waren, sich aber jetzt als Teenager zu alt dafür fühlen. Früher sei das ein großes Ereignis gewesen im Dorf, berichtet Jehle, Kinder und Jugendliche waren selbstverständlich mit dabei, viele Leute hätten am Straßenrand gestanden. Heute sind es hauptsächlich Mütter und Väter, die mit ihren Kameras den Zug durchs Dorf begleiten. Endstation ist am Dorfbrunnen, an dem zusätzlich noch ein aus Holz ausgesägtes Brautpaar steht. Foto: Beatrice Ehrlich