Efringen-Kirchen Im Außendienst für Flora und Fauna

Weiler Zeitung
Martin Groß freut sich auf seine Tätigkeit als Naturschutzbeauftragter im Bezirk Weil am Rhein, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Weiler Zeitung

Naturschutzbeauftragter: Martin Groß ist neuer Berater der Unteren Naturschutzbehörde im Rebland

Martin Groß ist seit Anfang des Monats Naturschutzbeauftragter für den Bezirk Weil am Rhein, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen. In der Region ist er kein Unbekannter: 21 Jahre lang war Groß Forstamtsleiter in Kandern.

Von Ingmar Lorenz

Rebland. „Die Arbeit eines Naturschutzbeauftragten ähnelt der Tätigkeit eines Außendienstmitarbeiters der Unteren Naturschutzbehörde“, fasst Groß das Ehrenamt zusammen, dem er seit Beginn des Monats nachgeht.

Soll beispielsweise eine Fläche bebaut werden, begutachtet Groß das Gebiet hinsichtlich des Naturschutzes. Welche Tiere und Pflanzen leben in dem Gebiet, welche Arten des Zusammenlebens von Flora und Fauna gibt es, und wie könnte dieses durch einen baulichen Eingriff möglicherweise beeinträchtigt werden? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen fließen dann in die sogenannten naturschutzrechtlichen Stellungnahmen ein, die der Naturschutzbeauftragte verfasst.

Dabei geht es Groß auch immer darum, einen möglichst guten Kompromiss zwischen Bauvorhaben und Umweltschutz zu finden. Denn häufig gehe es nicht darum, ein Vorhaben zu verhindern, sondern es hinsichtlich des Naturschutzes zu verbessern, so Groß. Wichtig sei daher auch stets die Frage, auf welche Weise ein Ausgleich für eine bestimmte Maßnahme umgesetzt werden kann.

Bei dieser – wie Groß betont – sehr anspruchsvollen Arbeit, komme ihm besonders zugute, dass er mit der hiesigen Raumschaft vertraut sei.

Die naturschutzrechtlichen Themen, mit denen Groß in Berührung kommt, sind vielfältig. „Das Feld ist riesig, denn jede Baggerschaufel verändert die Natur“, so Groß.

Durch seine langjährige Tätigkeit als Forstamtsleiter sei er aber mit der für Untersuchungen nötigen Methodik bestens vertraut. Das Fachwissen zu den einzelnen Themen eigne er sich durch ein intensives Fortbildungsprogramm an. Gerade diese „intellektuelle Herausforderung“, sich mit den unterschiedlichsten Facetten des Naturschutzes zu beschäftigen, reizen den Pensionär an dem Ehrenamt.

Intellektuelle Herausforderungen sind Groß zudem keineswegs fremd: Nach dem Studium der Forstwirtschaft in Freiburg promovierte er über das Thema „Festigkeit von Tannenbauholz“.

Es folgten einige Jahre bei der Forstdirektion Tübingen. Nach einer weiteren Station in Freiburg trat er 1996 seine Stelle als Forstamtsleiter in Kandern an. „Es ist eine interessante Abrundung meiner bisherigen Tätigkeit“, sagt Groß über seine jetzt begonnene Arbeit als Naturschutzbeauftragter. Diese schätzt er auch deshalb besonders, weil sie im erlaubt, sein Engagement für den Naturschutz mit seinem Hobby zu verbinden: Wenn Groß ein Gebiet vor Ort beurteilt, nimmt er so oft es geht sein Fahrrad.

Der Arbeit als Naturschutzbeauftragter ist eine ehrenamtliche Tätigkeit.

Der Naturschutzbeauftragte wird vom Kreistag im Einvernehmen mit der Landrätin für die Dauer von fünf Jahren bestellt.

Das Ehrenamt umfasst die Beratung und Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde.

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