Efringen-Kirchen Im Dorf bekannt und vernetzt

Siegfried Feuchter
Jörg Weiß fühlt sich mit seinem Heimatdorf eng verbunden und ist dank seines großen ehrenamtlichen Engagements bestens vernetzt. Er möchte sich für die Bürger einsetzen und jederzeit Ansprechpartner sein. Foto: Siegfried Feuchter

Der neue Welmlinger Ortsvorsteher Jörg Weiß ist mit den Amtsgeschäften betraut. Seit vielen Jahren ist er in der Gemeinde ehrenamtlich aktiv und unterstützte zehn Jahre lang seinen Vorgänger Richard Ludin als stellvertretender Ortsvorsteher.

Jörg Weiß, von Beruf Bankkaufmann und seit 34 Jahren bei der Volksbank Dreiländereck in der Firmenkundenbetreuung tätig, engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in Vereinen und hat sich nie gescheut, auch Verantwortung zu übernehmen. So hat der verheiratete Familienvater von zwei Kindern, der die vergangenen zehn Jahre stellvertretender Ortsvorsteher war, nach dem klaren Vertrauensvotum bei der Kommunalwahl im Juni die Nachfolge des langjährigen und verdienstvollen Richard Ludin angetreten, der sich nicht mehr zur Wahl stellte.

Auch Welmlingens Ratssitz im Gemeinderat Efringen-Kirchen konnte der Welmlinger Stimmenkönig einnehmen, der ohne Parteibuch auf der Liste der CDU/Unabhängigen erfolgreich kandidiert hatte. „Ich halte es im Interesse eines guten Informationsflusses für wichtig, wenn ein Ortsvorsteher auch Mitglied des Gemeinderats ist“, sagt Weiß.

Einsatz fürs Dorfleben

Ein intaktes Gemeinschaftsleben im Dorf hält der neue Ortsvorsteher, der ein engagierter Vereinsmensch ist, für erstrebenswert und unerlässlich. Dies sei in Welmlingen mit seinen regen Vereinsaktivitäten gegeben, freut er sich und verweist auf die Bulldogfreunde, deren Gründungsmitglied und erster Rechner er ist, und auf den Schützenverein, dem er seit Jahrzehnten angehört und seit 1997 deren Kassierer ist. Auch im Gewerbeverein Efringen-Kirchen hat der Finanzfachmann sieben Jahre lang die Kassengeschäfte geführt.

Aktive Dorfgemeinschaft

Zum aktiven Vereinsleben in Welmlingen tragen weiter die Freiwillige Feuerwehr, der Landfrauenverein Blansingen/Welmlingen und der von Jörg Weiß mitgegründete Brauchtumsverein bei. Außerdem gibt es in Welmlingen eine lose Gemeinschaft von bis zu zwölf Jungrentnern, die sich im Dorf einbringen, wie beim Brunnen säubern oder den Spielplatz in Schuss halten.

Jörg Weiß ist der neue Ortsvorsteher in Welmlingen. Foto: Siegfried Feuchter

„Ich habe keine Berührungsängste“, sagt der erfahrene Ortspolitiker, dem seine Aufgaben Spaß machen. Was auf ihn in seinen neuen Funktionen zukommt, kann er gut abschätzen: „Es werden einige zusätzliche Termine sein, ich werde stärker gefordert sein“, sagt Jörg Weiß lächelnd, der es auch zu schätzen weiß, dass er in der ersten Phase seines neuen Amts, falls nötig, jederzeit auf die Unterstützung durch seinen Vorgänger bauen kann.

Bürgernähe ist für den 50-Jährigen selbstverständlich, weshalb er die Bürgersprechstunden im Rathaus, derzeit donnerstags von 18 bis 20 Uhr, beibehalten wird. Er wolle über die Sprechstunden hinaus für Bürgeranliegen jederzeit Ansprechpartner sein. Das gute Miteinander im Ortschaftsrat hat er all die Jahre geschätzt. Dass dies so bleibt, dafür will sich Jörg Weiß weiterhin einsetzen. Ohnehin hält er in einer Flächengemeinde wie Efringen-Kirchen die Existenz von Ortsvorsteher und Ortschaftsrat für notwendig, da sie mit den örtlichen Begebenheiten und den Problemen am besten vetraut seien.

Welmlingens Ortsvorsteher und Gemeinderat weiß um die schwierige Finanzlage der Gemeinde und ist sich bewusst, dass den Kommunen „von oben“ immer mehr Aufgaben aufgedrückt werden. Deshalb könne er als Realist sehr wohl zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden und wolle die bevorstehenden Themen pragmatisch angehen.

Gebäude erhalten

Das Gemeindeentwicklungskonzept und die Feuerwehrbedarfsplanung sind die großen Herausforderungen, die die Kommunalpolitiker in nächster Zeit beschäftigen werden.

Natürlich hoffen der Ortsvorsteher wie auch die Welmlinger Bürger, dass die vorhandenen und für das dörfliche Gemeinschaftsleben wichtigen Immobilien wie Gemeindehalle, Jugendraum, Rathaus, Festplatz und das frühere Milchhüsli, das die Feuerwehr in Eigenregie zu einem Kameradschaftsraum umgewandelt hat, erhalten bleiben. „Alle Gebäude sind baulich in Ordnung“, sagt Jörg Weiß.

Zukunftsthemen angehen

Wichtiges Thema ist für den Ortsvorsteher der Hochwasserschutz. Deshalb ist er froh, dass Geld für die Planung eines Regenüberlaufbeckens im Haushalt eingestellt ist.

Ein weiteres Thema, nämlich der im Regionalplan für die Gemeinden Efringen-Kirchen, Kandern und Bad Belllingen ausgewiesene Standort für sechs Windkraftanlagen, die eine Investorengruppe auf einer 185 Hektar großen Fläche im Gebiet Eichwald/Kreisberg an der Gemarkungsgrenze zu Blansingen und Bamlach realisieren möchte, wird die Bürger in Kürze beschäftigen.

Es herrsche eine gewisse Verunsicherung im Dorf, sagt der Ortsvorsteher mit Blick auf die insgesamt bis zu 280 Meter hohen Windräder. Nähere Informationen durch die Investoren soll es bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Ortschaftsräten und Gemeinderat am 19. August geben. „Leider liegt der Termin in der Urlaubszeit“, bedauert Weiß. Er hofft dennoch auf rege Beteiligung, da Information immer das wichtigste sei, wie er betont.

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