Efringen-Kirchen Im zweiten Jahr in Folge abgesagt

Adrian Steineck
Solche Bilder, wie hier im Jahr 2016 auf dem Winzerfest, wird es dieses Jahr nicht geben. Foto: Weiler Zeitung

Winzerfest: Hoffen auf das Jahr 2022 / Planungssicherheit fehlt / Tradition soll erhalten bleiben

Efringen-Kirchen - Das Winzerfest 2021 ist schon jetzt Geschichte: Aufgrund der weiterhin unklaren Corona-Situation haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die traditionsreiche Veranstaltung im zweiten Jahr in Folge abzusagen. In Gefahr aber sei das Winzerfest deswegen nicht, macht Rolf Weber, Vorsitzender der Winzerfestgemeinschaft, im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich.

Ein großes Fest im Zelt lebt gerade von der Enge und der Stimmung, ist Weber überzeugt. Angesichts der Corona-Lage sei es da derzeit einfach „zu heiß“, mit Blick auf eine mögliche Entspannung der Lage im Herbst etwas zu planen.

Musikvereine proben nicht

Hinzu kommt, dass derzeit kein Musikverein proben darf und damit auch die Übung für einen Auftritt bei Anlässen wie dem Winzerfest fehlen würde. „Im vergangenen Jahr haben wir vielleicht fünfmal geprobt“, sagt Weber, der selbst im Musikverein aktiv ist. Auch die coronabedingten Abstandsregeln umzusetzen, sei in einem Zelt mit Bierbänken nahezu unmöglich, sagt der Vorsitzende der Winzerfestgemeinschaft. „Wir sind ja auch darauf angewiesen, dass eine gewisse Anzahl von Besuchern kommen darf“, verweist er auf den Aspekt der Wirtschaftlichkeit einer solchen Veranstaltung.

Die Tradition erhalten

Zwar sei ein Winzerfest wie das in Efringen-Kirchen schon in vergangenen Jahren „kein goldener Esel“ gewesen, wie Weber sagt. „Aber wir wollen die Tradition weiterleben lassen und das Winzerfest wieder so feiern, wie es seit 70 Jahren üblich ist – sobald dies möglich ist“, betont er.

Alternativveranstaltungen in einem kleineren Rahmen habe man daher auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Das Winzerfest solle auf jeden Fall auch nach der Corona-Pandemie in seiner bekannten Form erhalten bleiben, macht Weber deutlich.

Man habe bewusst einen relativ frühen Zeitpunkt für eine Absage gewählt, denn: „Jetzt haben wir noch keine Vereine verpflichtet.“ Spätestens jetzt im Frühjahr aber hätte man sich um das Zelt, die auftretenden Vereine und das übrige Rahmenprogramm kümmern müssen und wäre damit auch finanzielle Verpflichtungen eingegangen. „Das muss alles monatelang im Voraus laufen“, sagt er mit Blick auf das traditionell Ende September stattfindende Winzerfest. Dieses wurde im Jahr 2019 zum 70. Mal gefeiert und lockte damals mehrere Tausend Besucher an.

Neuer Zeltverleih gesucht

Umsehen muss man sich bei einer Neuauflage des Festes auch nach einem neuen Zeltverleiher. „Der Schausteller, den ich von Kindertagen an kenne, musste sein Zelt aus wirtschaftlichen Gründen als Lagerraum verkaufen“, sagt Weber. Ohnehin sei die Branche der Schausteller durch die Corona-Pandemie arg gebeutelt. „Als Gastronom kann ich immer noch Essen zum Abholen anbieten, aber als Schausteller bin ich auf Feste angewiesen.“

Während die Absage des Winzerfests im vergangenen Jahr in zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung bedauert wurde, habe er dieses Jahr noch nichts dergleichen gehört, sagt Weber auf entsprechende Nachfrage. „Vielleicht haben viele Menschen bereits resigniert und ohnehin nicht mehr damit gerechnet, dass wir 2021 feiern werden“, sagt er. Auch die Gespräche, etwa mit Cover-Bands, würden immer wieder zeigen, dass das Jahr 2021 konzertmäßig ebenfalls fast schon wieder abgehakt ist, schildert er seinen Eindruck.

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