Efringen-Kirchen Integration bleibt oberstes Ziel

Weiler Zeitung

Flüchtlinge: Sachstandsbericht im Gemeinderat / Wohnungssuche gestaltet sich weiterhin schwierig

In Efringen-Kirchen engagieren sich viele Akteure für Flüchtlinge. Dazu zählen die Gemeinde, Ehrenamtliche, der Asylkreis, Vereine, Kindergärten, Schulen und auch Ärzte. Oberstes Ziel ist die Anschlussunterbringung und damit die Integration der Flüchtlinge.

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Die größten Chancen auf eine vollständige Integration in die Gesellschaft haben dabei die Kinder, die sich dank der Kontakte zu anderen Kindern in Kindergarten und Schule am schnellsten die deutsche Sprache aneignen und sich am besten in dem für sie neuen Kulturkreis zurechtfinden, stellte die Integrationsbeauftragte Johanna Hartmann fest. Sie berichtete zum aktuellen Stand der Flüchtlingssituation im Gemeinderat.

Hartmann koordiniert die Arbeit der Ehrenamtlichen und derjenigen, die sich beruflich und von Amts wegen mit den Flüchtlingen beschäftigen. Sie gab weiter, dass eine individuelle Betreuung für die Geflüchteten wichtig sei, um die angestrebte Selbstständigkeit der einzelnen Personen voranzubringen.

Bei Kindern ist der Kontakt zu Gleichaltrigen wichtig

Bei den Kindern und Jugendlichen spielen neben den Kontakten zu Gleichaltrigen die Lehrer eine große Rolle. „Großes Lob an die Lehrer, sie engagieren sich sehr – wir haben jetzt schon ein Flüchtlingsmädchen, das es nach drei Jahren aufs Gymnasium geschafft hat“, freute sich die Flüchtlingsbeauftragte.

Rücksicht müsse man aber besonders auf die Flüchtlinge nehmen, die psychische Probleme haben und deshalb auch eine psychologische Betreuung brauchen, gab Hartmann weiter.

Drei Jahre ist es her, dass die erste Flüchtlingsfamilie auf Dauer in die Gemeinde zog. Efringen-Kirchen gehört dabei zu den Gemeinden, die vorwiegend Flüchtlingsfamilien und weniger Einzelpersonen unterbringen, berichtete Hartmann. 86 Prozent der Flüchtlinge leben in Familien, fast 40 Prozent der Flüchtlinge sind minderjährig. Mittlerweile seien es 59 Zuwanderer, die nicht mehr in der Gemeinschaftsunterkunft, sondern in Wohnungen der Gemeinde leben. Eine wichtige Rolle spielt dabei das neue Wohnhaus in der Hunnsgasse.

Die Flüchtlinge in Efringen-Kirchen kommen vorwiegend aus Syrien und Afghanistan. „Diese Flüchtlinge machen 85 Prozent aus, sie haben gute Chancen, da sie aus Ländern kommen, in denen Krieg herrscht, einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu erreichen oder haben ihn bereits. Für Flüchtlinge aus Afrika ist die Anerkennung dagegen schwierig“, sagte Hartmann. Zwölf Personen haben Arbeit gefunden, vier weitere sind in Arbeit und belegen nebenher einen Sprachkurs. Zehn Flüchtlinge sind in einer Sprachschule gemeldet.

Situation für Mütter oft schwierig

Schwierig sei die Situation für Mütter, die einen Sprachkurs belegen wollen oder sollten, da die Betreuung der Kinder im Kindergarten passend zur Zeit der Kursdauer nicht möglich ist, „die Frauen müssen für den Kurs nach Lörrach fahren und auch wieder zurück, sie müssen aber ihre Kinder früher abholen als der Kurs zu Ende ist“, erläuterte Hartmann.

Einige Flüchtlinge haben eine sogenannte Ausbildungsduldung. Sie machen eine Ausbildung und dürfen danach noch zwei Jahre beruflich in Deutschland arbeiten. „Wenn sie diese Zeitspanne hier waren und so auch in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, können sie eine Niederlassungsduldung beantragen“, fuhr Hartmann fort.

Für Flüchtlinge noch schwieriger als für Einheimische ist die Wohnungssuche auf dem angespannten Arbeitsmarkt. „Ein Drittel der vor Ort gemeldeten Flüchtlinge konnte in dem Haus an der Hunnsgasse einziehen. Aber es wäre schön, wenn Vermieter bei der Vergabe von Wohnungen auch Flüchtlinge berücksichtigen würden, das wäre ein großer Schritt zur Integration“, sagte Hartmann.

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