Efringen-Kirchen Jäger, Sehnsucht und gute Laune

Silke Hartenstein
Kein Jägerlatein, sondern klar artikulierte deutsche Lieder trug der Gesangverein „Rhenus“ vor. Foto: Silke Hartenstein

Gesangverein „Rhenus“ überzeugt mit „Freischütz“ und Reinhard Meys „Diplomatenjagd“.

Efringen-Kirchen - Im Spätherbst ist Jagdzeit. Und während am Himmel der Jägermond leuchtete, erschallten beim Jahreskonzert des Gesangvereins „Rhenus“ am Samstag vielstimmige Hörnerquinten, Hundegebell und Gewehrsalven in Efringen-Kirchens Mehrzweckhalle. Unter Claudia Göttings Chorleitung widmeten sich die Sänger den vielen Facetten des Jagens.

Über das Jägergrün hinaus sorgten die gemischten Chöre aus Nordschwaben mit Warmbach und aus Niederweiler für weitere musikalische Farbtupfer.

Jägerlieder

Leichtfüßig eröffnete der Gesangverein „Rhenus“ das Konzert mit dem „Jägerchor“ aus Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“. In der Epoche der Romantik wurden in England und Deutschland viele Jägerlieder komponiert – und so brachten die Sänger mit homogenem Klang, sauberen Einsätzen und gutem Rhythmusgefühl eine nostalgisch-naturverbundene Note in den Abend.

Ihre klare Aussprache machte zudem die Texte der deutschsprachig gesungenen Lieder gut verständlich. So brachten sie die Zuhörer zum Lachen bei Reinhard Meys mit vielen kurzen Ausrufen gewürzter heiterer „Diplomatenjagd“, schufen eine wiegend-nostalgische Atmosphäre beim Jägerchor aus „Der Wildschütz“ und widmeten sich im zweiten Teil gut aufgewärmt noch komplexeren Arrangements.

Starker Applaus

Ganz erstaunlich war etwa, was sie aus dem Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“ machten – für dieses Lied mit anspruchsvoller Vielstimmigkeit, dynamischen Lautmalereien und effektvollen Wechseln der Geschwindigkeit ernteten sie verdienten, starken Applaus.

Zum Abschluss gab der Männerchor füllig und mit viel Gefühl dem hymnischen Charakter von Felix-Mendelssohn-Bartholdys „Der Jäger Abschied“ eine Stimme und verabschiedete sich nach kräftigem Beifall mit der Zugabe „Fröhliche Welt“.

Begleitet wurden die Sänger von Pianist Heinz Breininger, der als Solist sein Publikum in eine zauberhafte Märchenwelt entführte – mit zärtlich perlenden Läufen und leidenschaftlichen Passagen beim romantischen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“.

Liebe und Sehnsuchtsorte waren das Thema des Gesangvereins Nordschwaben unter Eva Maximovs Chorleitung und verstärkt durch Warmbacher Sänger. Angereichert durch Passagen mit eigenständiger Stimme der Männer zur Melodieführung der Sängerinnen besangen sie „La Provence“, gaben eine sensible Interpretation des Klassikers „Que Sera Sera“ und würzten Demis Roussos‘ „Goodbye my Love“ mit Wechseln aus Frauen- und Männerstimmen, Echoeffekten und gemeinsamem sattem Chorklang im Refrain. Zuletzt hieß es mit den Worten der Zugabe „Amazing Grace“: „Wir freu‘n uns auf ein Wiedersehn“.

Mit Gespür für leise Momente, mit mitreißender Rhythmik und Dynamik präsentierte sich der Gesangverein Niederweiler. Gekleidet in den Farben des Regenbogens, ohne Notenblätter und weitgehend a capella sorgte der gemischte Chor unter Martin Schneiders Leitung für gute Laune mit dem leichtfüßig interpretierten Doo-Wop-Song „Rama Lama Ding Dong“, ging bei Herbert Grönemeyers „Mambo“ mit viel Elan und knackigen Stakkatopassagen auf Parkplatzsuche und begeisterte mit einem frisch, witzig und originell arrangierten „Hans im Schnakenloch“. Nach großem Beifall durfte sich der Chor nach zwei Zugaben verabschieden.

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