Efringen-Kirchen Jahresumsatz fällt 2017 höher aus

Weiler Zeitung
Die Erdbeerernte war 2017 sehr gut für die Erzeuger im Markgräflerland. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Bilanz: Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll blickt zurück / Sehr gute Erdbeerernte, Äpfel „katastrophal“

Die Ernteerwartungen für die Obst- und Gemüsebauern im Markgräflerland waren nach den Frostnächten Ende April schlecht – und dies war nicht ganz unbegründet. Dennoch erzielte der Erzeugergroßmarkt Südbaden (Egro) laut Geschäftsführer Lorenz Boll einen um neun Prozent höheren Umsatz als im Vorjahr.

Von Ralph Lacher

Efringen-Kirchen. „Mit 15,5 Millionen Euro Umsatz mit von unseren Erzeugern geliefertem Obst und Gemüse liegen wir um 1,2 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis“, berichtet Boll.

Wie im bis in den Juli hinein sehr nassen und kühlen Jahr 2016 habe man auch 2017 ungewöhnliche Witterungsbedingungen gehabt. Das insgesamt bessere Ergebnis habe man nur durch das große Einzugsgebiet erzielen können. Denn die frühen und niedrigen Lagen wie etwa am Kaiserstuhl oder im Süden bei Efringen-Kirchen, Fischingen, Binzen, Ötlingen, Haltingen und Weil am Rhein bis Grenzach-Wyhlen hatten enorme Mengeneinbußen zwischen 80 und 100 Prozent. In den höheren Lagen im Markgräflerland, also etwa in Blansingen, Huttingen, Wintersweiler und auch auf der Efringen-Kirchener Britsche sowie im Kandertal bis nach Obereggenen gab es dagegen eine überdurchschnittlich gute Ernte. Und erfreulich gut gewesen seien die Preise, meint Boll.

Die Spargelernte war vom Frost kaum beeinflusst. Der Großmarkt handelte mit rund 800 Tonnen 15 Prozent mehr als im Jahr 2016, als lang anhaltende Nässe und Kühle die Spargelernte negativ beeinflussten. Feste Preise bei sehr guter Qualität wiesen die Erdbeeren auf, so dass man trotz weniger Menge (1800 Tonnen im Vergleich zu 2100 im Vorjahr) einen ähnlichen Umsatz wie im Vorjahr erzielte, sagt Boll. Die Erntemenge 2017 bei den Erdbeeren liegt allerdings deutlich unter den Rekordernten von 2014 und 2015 mit damals über 5000 Tonnen.

Die Kirschenernte lief recht gut, allerdings mit sehr deutlichen regionalen Unterschieden. 470 Tonnen Tafelkirschen bekam der Großmarkt angeliefert, das sind nur fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Industriekirschen war die Ernte sogar besser als im Vorjahr mit 550 Tonnen. Neben der Höhenlage sei auch wichtig gewesen, dass die Erzeuger mit Beregnung und/oder Überdachung ihrer Kirschenanlagen gegen Frost vorgesorgt hatten. Sie erzielten dann auch gute Ergebnisse und konnten sich über gute Preise, rund zehn Prozent über dem Vorjahr, freuen.

Auch bei den Zwetschgen gab es diese regionalen Unterschiede – weiter oben waren die Ergebnisse gut, weiter unten schlecht bis sehr schlecht. „Hätten wir keinen Frost gehabt, dann wäre eine Zwetschgen-Rekordernte hereingekommen. Denn in den frostfreien Gebieten hatten wir einen sehr reichen Behang“, so Boll. Und die Preise für die Zwetschgen lagen um 60 Prozent über denen des Vorjahres. „Den Erzeugern, die frostbedingt nur rund zehn Prozent Ertrag hatten, nutzt dies natürlich nicht wirklich“, betont Boll. Aufs ganze Einzugsgebiet des Großmarkts gesehen habe man nur die Hälfte einer Normalernte bei den Zwetschgen eingebracht. 1250 Tonnen kamen zusammen und wurden für rund 1,7 Millionen Euro vermarktet. Zum Vergleich: 2016 erzielte man mit 2100 Tonnen Zwetschgen 1,75 Millionen Euro.

Geradezu „katastrophal“ war indes die Situation bei den Äpfeln. Und das quer durchs südliche Südbaden.

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