Efringen-Kirchen Kennenlernen bei dampfender Pizza

Ines Bode
Anlässlich ihres Antritts sorgte Josefine Al-Dulaimi (Mitte) für Pizza für ihre künftigen Schützlinge. Foto: Ines Bode

Die neue Jugendsozialarbeiterin Josefine Al-Dulaimi von der Caritas hat die Jugendlichen aus Efringen-Kirchen zu einer „Kick-off-Veranstaltung“ eingeladen. Die neuen Container für das JuZe sind eingetroffen.

Mit kochen, backen und essen liege man immer richtig, wenn man selbst noch fremd sei und einen geeigneten Einstieg suche, so die Erfahrung der neuen Jugendsozialarbeiterin Josefine Al-Dulaimi – anlässlich ihres Antritts gab es Pizza für ihre künftigen Schützlinge.

Es ist früher Abend im alten „Kindergarten der Freunde“, und alle paar Minuten saust ein Kind um die Ecke, um einen Blick in den Backofen zu werfen. „Noch fünf Minuten“, gibt der 15-jährige Julian Auskunft, um selbst das Wachsen und Gedeihen zu überwachen. Josefine Al-Dulaimi hatte den Teig beigesteuert und Julian sich zum Pizzabäcker des Tages küren lassen. Quentin und Dean, die 14-jährigen Zwillinge, sind ebenfalls startklar zum Pizzaverdrücken, zuvor hatte sich Dean extra Margherita beim Pizzachef bestellt. Das Trio komme aus Egringen, wie es heißt. Dann geht’s los, alle stürmen aus den Räumlichkeiten, umringen den Tisch, um ihr Stück gleich im Stehen zu futtern. Ratzfatz ist alles verputzt. „Soll ich noch eine machen?“, ruft Julian, und Josefine nickt, „ja, mach noch eine“. Wer es nicht besser wüsste, würde annehmen, dass hier alles wie immer laufe. Und doch handelte es sich um den Einstieg Al-Dulaimis, die es vor kurzem von Frankfurt nach Lörrach zog. Nahe der Heimat, so die 30-jährige, die aus der Schweiz stammt. Sie kann gut mit den kleinen und großen Besuchern des Jugendzentrums, das gerade vorübergehend in den Nikolaus-Däublin-Weg umgesiedelt ist. Am bisherigen Standort am Sportplatz sind endlich die Container eingetroffen, das neue Domizil, wofür sich die Jugendlichen und ihre Leiter lange stark gemacht haben.

Große Fußstapfen

Im Jahr 2018 sprach Al-Dulaimis Vorgänger Jens Künster im Gemeinderat vor, und obwohl er mittlerweile für eine neue Aufgabe nach Afrika ging, ist der Name des beliebten Betreuers oft im Gespräch. Sie steige in große Fußstapfen, die es zu füllen gelte, weiß die Nachfolgerin. Dies nehme sie als Motivation.

Zur Seite stehe ein Stamm guter Leute, die sich in der leitungsfreien Zeit gekümmert haben, die ältesten seien 27 Jahre. Gerade mal zehn ist Patrick aus Welmlingen und elf sein Freund Fabio aus Efringen-Kirchen. Die Jungs finden es hier „super“. Auch Lina (elf) aus Binzen und ihre Freundin Ilvie aus dem Ort fühlen sich wohl im Haus. Jeder macht, was ihm gefällt. Die Betreuerin unterstützt das: Ob man chillen oder spielen wolle oder Hunger habe, für vieles sei gesorgt. Weiße Blätter lagen aus, darauf durfte jeder notieren, was er sich wünsche. „Zocken, sich mit Freunden treffen oder den Seebodenhof besuchen“, hieß es da. Sie sei offen für die Vorstellungen anderer und werde selbst Alternativen anregen, sagt Al-Dulaimi. Sie schätze den unkomplizierten Umgang, der sich im JuZ anbiete, denn die strengen Strukturen vieler Einrichtungen möge sie eher nicht.

Wie zum Beweis betritt eine Gruppe Jugendlicher die Einrichtung, und keine fünf Minuten später ist man im lockeren Austausch vertieft.

Lockerer Austausch

Die Großen interessieren sich für die Raumaufteilung der neuen Container, und erfahren, dass es Spenden gab: eine Couch und eine komplette Küche. Al-Dulaimi freut sich, dass die Älteren gekommen sind.

Weiter fand sich Adelheid Arnold vom Bereich Soziales der Gemeinde ein. Es sei schließlich der „Kick-Off“, erklärt sie.

Nächster Schritt sei mit ihren Besuchern die zukünftigen Öffnungszeiten zu besprechen. Fest stehe, dass sich dreimal pro Woche ab 15 Uhr die Pforten öffnen.

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