Efringen-Kirchen Kindern ein familiäres Umfeld bieten

Weiler Zeitung

Portrait: Gabriele Schmid spricht über ihre Arbeit als Tagesmutter, der sie seit zehn Jahren nachgeht

Als Gabriele Schmid die Tür öffnet, ist sie von Kleinkindern umringt. Doch keins davon ist ihr eigenes – sie arbeitet seit zehn Jahren als Tagesmutter. Bei einem Besuch bei ihr zu Hause in Istein erzählt sie von ihrer Tätigkeit.

Von Saskia Scherer

Istein. Angefangen hat alles damit, dass die gelernte Justizfachangestellte gerne mehr Zeit zu Hause mit ihren eigenen Söhnen verbringen wollte. Die Jungs sind mittlerweile 13 und 15 Jahre alt und unterstützen ihre Mutter, bringen die Kleinen etwa auch mal ins Bett oder spielen mit ihnen. „Anfangs war es nicht ganz so unkompliziert, aber wir haben uns zusammengerauft – und die Kinder lieben die zwei“, meint Schmid und lacht. Währenddessen klettert der knapp dreijährige Anton auf einen Stuhl neben ihr. „Ich mag was trinken“, verkündet er – und Schmid kommt seiner Bitte gerne nach.

Fünf Kinder dürfen gleichzeitig betreut werden

Insgesamt acht Kinder im Alter zwischen ein und neun Jahren aus Istein, Wintersweiler und Rheinweiler betreut sie derzeit, davon dürfen höchstens fünf gleichzeitig bei ihr sein. „Sie kommen nicht alle an den gleichen Tagen, deshalb klappt das“, erklärt Schmid. Morgens zwischen 7.30 und 8 Uhr trudeln die ersten ein, dann steht zunächst eine kleine Besprechung mit den Eltern an und es wird gespielt, bevor es Frühstück gibt. „Anschließend schlafen die Kinder oder ruhen sich zumindest aus“, erzählt die Tagesmutter.

Nachmittags führt der Weg meist ins Freie – in den Sandkasten, zur Schaukel, zu einem Spaziergang oder bei warmem Wetter ins Planschbecken. Das Schulkind, das sie betreut, macht außerdem seine Hausaufgaben. Um 18 Uhr werden die Tageskinder spätestens wieder abgeholt.

Kinder ins tägliche Leben einbinden

An diesem Nachmittag lauschen sie gerade einer CD mit Kinderliedern wie der Titelmelodie von „Pippi Langstrumpf“. „Auch Hörspiele von ,Feuerwehrmann Sam’ oder ,Bob, der Baumeister’ stehen hoch im Kurs“, berichtet Schmid schmuzelnd. Mit den Größeren fährt sich auch mal in den Steinener Vogelpark oder ins Schwimmbad. „Sie alle werden ins tägliche Leben eingebunden, wie die eigenen Kinder“, bringt sie es auf den Punkt.

Ein wenig Flexibilität ist natürlich von Vorteil: „Es kommt vor, dass Tage getauscht werden“, erklärt die Tagesmutter. Wenn sie krank sei, müssten die Eltern eine andere Lösung finden – meistens würden sich diese dann aber untereinander absprechen. So läuft es auch, wenn Gabriele Schmid in den Urlaub fährt. „Die Eltern nehmen dann zur selben Zeit frei.“

Wenn neue Kinder dazu kommen, gibt es stets eine gewisse Zeit der Eingewöhnung. „Die Bezugspersonen sind die ersten zwei Tage dabei, dann gehen sie auch mal für eine halbe Stunde bis Stunde weg, sind währenddessen aber telefonisch erreichbar“, erläutert Schmid. Ab dem vierten oder fünften Tag bleiben die Kinder dann alleine bei der Tagesmutter. „Eine Woche Eingewöhnung genügt auch“, weiß Schmid aus Erfahrung.

Mehrere Fortbildungen stehen im Jahr an

Jedes Jahr bildet sie sich weiter. „15 Stunden sind Pflicht, sonst wird die Pflegeerlaubnis entzogen“, sagt sie. Anfang des Jahres erhalte man einen Plan mit verschiedenen Möglichkeiten.

„Mir macht das Spaß, ich kann es empfehlen“, sagt sie über ihre Arbeit als Tagesmutter. Natürlich sei es auch mal nervenaufreibend, aber es funktioniere. Die Eltern könnten umgekehrt mit gutem Gewissen ihrem Beruf nachgehen. „Sie schätzen es, dass weniger Kinder als im Kindergarten betreut werden und bei einer Tagesmutter ein familiäres Umfeld geboten wird.“

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