Efringen-Kirchen Klassengemeinschaft neu bilden

Weiler Zeitung
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Bildung: Schulleiter Timo Pilz berichtet über die Situation des Schulzentrums in Efringen-Kirchen

Schon fast wie vor Corona läuft der Unterricht im Schulzentrum Efringen-Kirchen ab. Schulleiter Timo Pilz berichtet auf Nachfrage unserer Zeitung, wie der Schulalltag derzeit aussieht und wie die Organisation in den kommenden Wochen weitergehen wird.

Von Alisa Eßlinger

Efringen-Kirchen . Mit der Ausnahme von Sport, Religion, Bildende Kunst und Musik werden am Schulzentrum alle Unterrichtsfächer angeboten. „Dass wir so viele Fächer für die Kinder anbieten können, ist unserer guten Personalsituation zu verdanken“, berichtet Pilz.

Der Schwerpunkt liege dabei auf den theoretischen und nicht auf den praktischen Fächern, denn bei Letzteren finde stetig ein Austausch von Utensilien wie Pinsel und Farbe statt.

Am Tag ist jeweils nur die Hälfte pro Klassen im Haus. Die halbierten Klassen kommen im wöchentlichen Wechsel entweder montags, mittwochs und freitags oder dienstags und donnerstags zum Unterricht. So dass der Turnus bei einem Schul- und einem Fernunterrichtstag liegt. „Die Stundenanzahl ist dabei schon fast wie vor Corona“, berichtet Pilz.

Struktur im Alltag bieten

Trotz Fächervielfalt bleiben die Schüler fast ausschließlich nur in einem Raum und jeder von ihnen hat einen zugewiesenen Platz, den sie den Tag über behalten müssen. „Wir wollen damit Schmierinfektionen vermeiden“, klärt der Schulleiter auf. Die Tische stehen mit 1,5 Meter-Abstand zueinander und es finden tägliche Reinigungen mit Desinfektion statt.

Das Schulzentrum selber besitzt sieben verschiedene Ein- und Ausgänge, die für die einzelnen Klassen und Bereiche ausgewiesen sind. Schilder zeigen auf dem Pausenhof, wo sich die jeweilige Klasse aufhalten darf.

Die Lehrer, die die Fächer Sport oder Musik anbieten werden dabei vermehrt in die Pausenaufsicht eingeteilt. „Wir haben genau geschaut, dass das Deputat einigermaßen ausgeglichen ist“, schildert Pilz.

Das System laufe sehr gut und alle hätte sich schnell auf die neue Situation eingespielt, so Pilz. Dabei kam es auch zu keinen Verwechslungen bei den Schultagen. „Die Klassenlehrer haben sich gut vorbereitet, sodass es jedem klar war, wann er zu kommen hat“, erklärt der Schulleiter.

„Wir wollen den Kindern wieder Struktur und Regelmäßigkeit anbieten, um eine tägliche Abwechslung zu bieten“, berichtet Pilz.

Neue Richtlinien

Doch das rollierende System hat bald ein Ende für die Grundschüler, denn ab Montag werden sie wieder einen vollumfänglichen Unterricht genießen können.

Gerade in der Isteiner Außenstelle, wo vor allem die ersten und zweiten Klassen unterrichtet werden, gilt die neue Richtlinie des Ministeriums. „Die Kinder brauchen dann zwar keinen Abstand untereinander mehr zu halten, aber die Gruppen müssen dabei autark bleiben, sprich die Klassen müssen auch in der Pause separat stehen“, erklärt Pilz. Fächer wie Musik und Sport werden aber auch ab Montag noch nicht auf dem Stundenplan stehen.

Für die Klassen 5 bis 10 bleibt das rollierende System mit dem Fernunterricht über die Plattform „Moodle“ erst einmal bestehen.

Im Blick behält der Schulleiter auch auftretende Defizite bei den Schülern: „Unterschiedliche Leistungsstände gibt es sicherlich, aber es gilt nun nach und nach auf die Defizite zu reagieren und diese zu erodieren. Die Nacharbeit muss dabei gut überlegt sein.“

Für manche sei das Fernlehr-System nicht leicht gewesen, weiß der Schulleiter. Bei dem ein oder anderen gab es zum Beispiel technische Probleme. „Aber auch überfachlich waren die Kinder eingeschränkt. Vor allem der zwischenmenschliche Kontakt hat gefehlt“, berichtet Pilz.

Darum hatte das Schulzentrum ein „Welcome Back“- Paket angeboten und die Schulsozialarbeiter mit ins Boot geholt. Diese hatten mit den Schülern Gespräche geführt, um sich über den Stand der Dinge bei den Kindern zu informieren. „Damit wollen wir den Schülern zeigen, dass es nicht einfach weitergeht, sondern dass wir helfen und Verständnis haben.“

Der Schulleiter ist erst einmal froh, darüber, dass die Schüler nach sieben Wochen Lockdown wieder in der Schule sind. „Immerhin können wir nun wieder eine Klassengemeinschaft bilden beziehungsweise auch wieder neu beleben.“

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