Efringen-Kirchen Kommt der Biomüll aus dem Kernort nach Kleinkems?

ilz
Der Biomüll wird für die Anwohner „Im Breitenstein“ besonders im Sommer zu Problem. Foto: sba

Abfall - Gemeinde schlägt Firma Kühl Umschlagplatz im Gebiet „Vollenburg Ost“ vor / Kaufinteressent für das gesamte Gebiet

Efringen-Kirchen - Um der Geruchsbelästigung Herr zu werden, die durch den Biomüll beim Entsorgungsunternehmen Kühl im Kernort entsteht, hat die Gemeinde der Firma einen alternativen Umschlagplatz für ihre Container vorgeschlagen. Wie Bürgermeister Philipp Schmid in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, käme als einziger möglicher Standort dafür das Gebiet „Vollenburg Ost“ in Frage. Die Gemeinde könne lediglich auf den alternativen Standort hinweisen, so Schmid. Sie habe aber keine Möglichkeit, den Umzug durchzusetzen. Denn selbst wenn die Firma an dem alternativen Umschlagplatz für den Biomüll Interesse hätte, müsse das Landratsamt sein Placet erteilen. „Es geht dabei nicht darum, eine zweite Mülldeponie einzurichten“, erklärte der Bürgermeister, dass der Biomüll nur für kurze Zeit in dem entsprechenden Bereich abgestellt werden soll. Vielmehr sei der Gemeinde daran gelegen, die stinkenden Container aus der unmittelbaren Nähe zur Wohnbebauung im Kernort zu entfernen. Das Gebiet „Vollenburg Ost“ biete sich dahingehend an, weil die nächsten Wohnhäuser dort deutlich weiter vom Umschlagsplatz für Biomüll entfernt stünden als bislang im Kernort. Zudem wehe vorwiegend Westwind, wodurch sich der Geruch verziehe.

Sorge wegen Geruch und Grundwasserbelastung

Der Kleinkemser Ortschaftsrat und Grünen-Gemeinderat Rudolf Ritz meldete sich als erster zum Thema zu Wort. „Man könnte meinen, Sie waren noch nie in Kleinkems“, sagte Ritz in Richtung des Bürgermeisters. Denn es komme nicht selten vor, dass sich dort im Sommer bei 35 Grad kein Lüftchen rege. Insofern könne auch eine Geruchsbelästigung für die Kleinkemser nicht ausgeschlossen werden. „Ich will genau wissen, wo die Container eventuell stehen und wie weit es bis zum nächsten Anwohner ist“, so Ritz.

Aber nicht nur der üble Geruch des Mülls könne sich negativ auf Kleinkems auswirken. Es bestehe auch die Gefahr, dass die Flüssigkeiten, die im Biomüll enthalten sind, versickern und ins Grundwasser gelangen, glaubt der Grünen-Gemeinderat. Das Landratsamt werde das mit Sicherheit prüfen und entsprechende Auflagen machen, entgegnete die Verwaltung.

Kaufinteressent müsste zustimmen

Die Gretchenfrage mit Blick auf das gesamte Unterfangen stellte Blansingens Ortsvorsteherin Andrea Wahler: Was ist mit den Kaufinteressenten im Gebiet „Vollenburg Ost“? Bei der Auseinandersetzung mit dieser Frage wurde deutlich, dass es einen Kaufinteressenten für das gesamte Gebiet gibt. Dabei handele es sich laut Verwaltung um eine Firma, die belastetes Baumaterial reinigt und als Flüssigboden wieder verfüllt. Sollte das Gebiet von der GEG an diese Firma verkauft werden, liege die Entscheidung zur Einrichtung des Biomüll-Umschlagplatzes auch bei ihr.

Zudem sei es der Firma Kühl freigestellt, den Vorschlag der Gemeinde abzulehnen, betonte Schmid. Es sei deshalb zumindest fraglich, ob der Biomüll künftig in Kleinkems umgeschlagen wird. Aber: „Die Gemeinde hat ihre Pflicht getan und einen Vorschlag unterbreitet“, so der Bürgermeister.

Was insgesamt die Zukunft des Standorts der Firma Kühl betreffe, gebe es derzeit wenig Neues zu berichten, so Schmid. Die Resolution, die der Gemeinderat im Dezember verabschiedet hatte, habe lediglich ein anwaltliches Schreiben der Firma nach sich gezogen. In diesem moniere der Entsorgungsbetrieb, dass durch das Vorgehen der Gemeinde ein schlechtes Licht auf ihn geworfen werde. Im Landratsamt warte man indes weiter auf Anträge der Firma Kühl.

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