Efringen-Kirchen „Leben geht auf andere Art weiter“

Weiler Zeitung

Interview: Siegfried Kurz spricht über seine 33-jährige Tätigkeit als Bauamtsleiter in Efringen-Kirchen

Von 1985 bis Mitte dieser Woche war Siegfried Kurz Bauamtsleiter der Gemeinde Efringen-Kirchen. Saskia Scherer sprach mit ihm über seine langjährige Tätigkeit und seine Pläne für die Zukunft.

Frage: 33 Jahre als Bauamtsleiter sind eine lange Zeit – was hat Sie in diesen Jahren bewegt?

Da kann ich keine einzelnen Dinge nennen, denn es waren viele. Jeden Tag gab es immer etwas Neues, etwas Anderes. Die Projekte sind zwar dauerhaft, aber die Arbeit an sich war immer abwechslungsreich, interessant und spannend.

Frage: Was waren die größten Projekte?

Wesentlich waren sicher das neue Ortszentrum mit Rathaus, Café, Bücherei und Tiefgarage oder auch die neuen Kindergärten in Huttingen und Wintersweiler oder das Kinderhaus im Zentralort. Wir hatten eigentlich kaum kleine Projekte in der Gemeinde. Allein die reinen Investitionskosten beliefen sich in den 33 Jahren auf rund 80 Millionen Euro. Und die Unterhaltungsmaßnahmen waren natürlich auch immens, beispielsweise die Fassadensanierung an der Schule oder diverse Dachsanierungen.

Frage: Und die interessantesten?

Da ist sicher auch das Ortszentrum zu nennen. Der Bau hat damals rund 21 Millionen Mark gekostet, inklusive der Häuser am Platz, und wurde stets von der Gemeinde begleitet. Auch Hochwasserschutz ist ein interessantes Thema, vor allem, wenn man sieht, wie sich das über die Jahre entwickelt hat. Der Anschluss an die Kläranlage Bändlegrund war ebenfalls spannend. Es ging damals darum, ob die Gemeinde eine eigene Kläranlage erhält oder eben angeschlossen wird. Der damalige Bürgermeister musste dem Gemeinderatsbeschluss sogar widersprechen, weil der Anschluss an die Anlage Bändlegrund deutlich kostengünstiger war. Bemerkenswert ist noch, dass wir trotz gewaltiger Investitionen so wirtschaften konnten, dass die Wassergebühren jahrelang stabil blieben.

Frage: Wie wurden Sie denn Bauamtsleiter in Efringen-Kirchen?

Ich habe mich schlicht und einfach beworben. Ich hielt das Amt für eine interessante Tätigkeit mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern. Außerdem reizte mich die Möglichkeit, Dinge mitzugestalten, die in der Entwicklung einer Gemeinde wichtig sind.

Frage: Sie bleiben ja noch Geschäftsführer der Gemeinde-Entwicklungsgesellschaft. Welche Aufgaben stehen dort an?

Das Ziel ist ja, dass Gewerbegebiete entstehen. Als nächste große Aufgaben stehen die Erschließung der Gebiete Sollenburg-West und auch Sollenburg-Ost an. Voraussichtlich im März sollen die Arbeiten beginnen.

Frage: Wann wird auch dort für Sie Schluss sein?

Zeitlich kann ich das noch nicht sagen. Ich hoffe aber, dass alles Wichtige abgeschlossen ist, wenn ich aufhöre. Schließlich geht es auch noch um die Vermarktung der Grundstücke, die ja auch von Dritten abhängt. Mal sehen, wie weit wir dann sein werden.

Frage: Was sind Ihre Pläne für den Ruhestand?

Ich habe noch nichts Konkretes vor. Ich gehe jedoch davon aus, dass ich noch viele Ideen haben werde, was ich machen möchte. Grundsätzlich ist es ja so: Wenn eine Arbeit beginnt oder endet, ist das ein einschneidendes und entscheidendes Erlebnis. Das Leben geht aber weiter, wenn auch auf eine andere Art. Man ist nicht mehr so verpflichtet. Durch die Arbeit bei der Gemeinde-Entwicklungsgesellschaft ist der Übergang allerdings auch eher schleichend, das kommt mir entgegen. Ansonsten werde ich mich weiterhin mit meinem Hobby, den Oldtimern, beschäftigen, und mich nach wie vor im Vorstand der Natur- und Vogelfreunde engagieren. Auch das ist ein großes Tätigkeitsfeld.

Siegfried Kurz (64 Jahre alt) hat in Karlsruhe Vermessungsingenieurwesen studiert und anschließend bei einem Ingenieurbüro gearbeitet, bevor er sich für die Stelle im Efringen-Kirchener Rathaus bewarb. Heute lebt er in Kandern.

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