Efringen-Kirchen Licht am Ende des Tunnels erkennbar

Marco Fraune
Die Verlegung der Breitbandkabel schreitet voran. Noch einige Probleme gibt es bei Kunden, die nicht telefonieren können. Foto: Marco Fraune

Breitband: Zahl der Problemfälle sinkt bei Thomas Händle von 150 auf 28. „Bis März wohl noch weiter Probleme."

Efringen-Kirchen/Fischingen - Im gesamten Gemeindegebiet von Efringen-Kirchen und Fischingen gibt es weiterhin verärgerte Breitband-Kunden. Deren Zahl sinkt aber, sieht Thomas Händle Licht am Ende des Tunnels. Dennoch rechnet der Ansprechpartner der Bürger und zwischenzeitlich selbst Betroffene noch bis März mit Problemen bei der Umstellung auf das schnelle Internet.

Insgesamt 150 Fälle türmten sich zwischenzeitlich bei Händle, der Anfang August auch „die Faxen dicke“ hatte. Grund war bei ihm – wie bei vielen Bürgern –, dass die Umstellung des Anschlusses vom bisherigen Telefon-Anbieter auf die neue Breitband-Betreiberfirma Pepcom, die mittlerweile nach einer Fusion als Pyur auf dem Markt agiert, nicht klappte. Die Telefonleitung war tot.

„Es wird auf jeden Fall besser“, wirkte der 51-Jährige gestern im Gespräch mit unserer Zeitung entspannter. 28 Fälle seien nun noch offen. Und: „Die Kunden, die neu in Efringen-Kirchen angeschlossen werden, sind relativ schnell am Netz.“ Etwa ein bis zwei Wochen müssten einkalkuliert werden. Bei einigen klappe es innerhalb von ein paar Stunden.

Alte und neue Probleme

Von den 28 aktuellen Problemfällen würden zwei bis drei mittlerweile länger als vier Wochen auf ihren neuen Telefonanschluss warten. Ein Knackpunkt: die Portierung zu Pyur. Vor allem in Egringen bekomme die Telekom nicht die richtigen Drähte gesteckt, Pyur habe zumindest hier alles richtig gemacht.

„Der Problemhaufen wird aber langsam überschaubarer.“ Die 28 Fälle seien wohl in zwei bis drei Wochen abgebaut. „Eventuell gibt es bis dahin aber zehn neue“, rechnet der Ortschaftsrat mit drei gelösten Fällen bei gleichzeitig einem neuen Problem. Die „Dunkelziffer“ sei ihm aber natürlich bekannt.

Am ruhigsten in Huttingen

Händle weiß, dass die am härtesten Betroffenen aktuell nur mit dem Handy telefonieren können, während das Internet meist funktioniere. Doch nicht nur in Egringen sei dies der Fall, sondern auch in anderen Ortsteilen. „Am ruhigsten ist es noch in Huttingen“, kann sich der Mappacher Ortschaftsrat dies jedoch nicht erklären.

In Fischingen sehe es zudem „gut“ aus. Innerhalb von ein bis zwei Wochen seien hier die Anschlüsse erledigt.

Von Schulnote 5 auf 3

Als Bewertung der Wasserstandsmeldung beim Ausbau der Breitband-Anschlüsse in Form der Zwischentechnologie VDSL vergibt der Huttinger Ortschaftsrat die Schulnote „befriedigend“, nachdem diese vorher „mangelhaft“ gewesen sei. Die Telekom bleibe gleichmäßig bei einem „befriedigend“. Angst vor einem Wechsel des Anbieters müssten die Efringen-Kirchener Bürger nicht haben.

Seit mittlerweile drei Monaten mit der Materie befasst und seit Ende August von APM auch offiziell als ehrenamtlicher Vermittler zwischen Pepcom/Pyur und Kunden beauftragt, ist für Händle die Ziellinie des Projekts schnelles Internet „sichtbar“, wobei es bei Umstellungen immer mal zu Problemen kommen könne.

Verärgerte Kunden

Wie schnell sich Kunden zudem melden, sei natürlich auch unterschiedlich. „Es gibt Leute, die nach dem zweiten und dritten Tag, wenn sie nicht telefonieren können, laut aufschreien.“ Selbst wenn die Internet-Telefonie eine Woche lang nicht klappe, gebe es Klagen, man sei „am Ende“. Weiterhin will er daher als Ansprechpartner für die Bürger agieren. Schließlich hätten die verärgerten Kunden deutlich zwischen ihm als ehemals ebenfalls Betroffenen und der Quelle des Ärgers unterschieden. So sahen sie den Ortschaftsrat als letzten Strohhalm an, den sie bei der Problemlösung ergriffen. Und als „inoffizieller Staubsauger“, wie sich Händle selbst beschreibt, pflegte er auch den direkten Draht zur Pepcom. So konnte er direkt nach Unterföhring die Pro-bleme weiterleiten. „Ich kenne die Abkürzung, doch die führt nicht immer zum Ziel.“

Dass in der vergangenen Woche schon die Inbetriebnahme des Breitbandnetzes für das Gewerbegebiet am Dreispitz offiziell erfolgte (wir berichteten auf der Seite „Weil am Rhein“), begrüßt der Mappacher Ortschaftsrat ausdrücklich. „Gewerbetreibende müssen vorrangig bearbeitet werden.“ Schließlich gehe es hier um die wirtschaftliche Existenz der Unternehmen und damit auch deren Beschäftigten.

Zweckverband optimistisch

Die meisten Probleme hinter sich sieht beim Anschluss Efringen-Kirchens auch der Geschäftsführer des Zweckverbands Breitband Landkreis Lörrach, Paul Kempf. „Wir sind optimistischer und entspannter. Es hat sich massiv beruhigt“, erklärte er vergangene Woche bei der Inbetriebnahme des Breitbandnetzes am Dreispitz. Im Gegensatz zu Efringen-Kirchen ist hier schon direkt ein Breitband-Anschluss erfolgt, während es in der Rebland-Gemeinde noch VDSL als Zwischenlösung gibt. Dieser „Zwischenschritt“ beim Breitbandausbau sei aufgrund der Vielzahl der Ortsteile erfolgt. Da der Wechsel zwischen dem bisherigen und dem neuen Betreiber hier aber reibungslos klappen muss, gab es die teils enormen Verzögerungen. Hinzu kam, dass bei Pepcom, die das Netz im Auftrag des Zweckverbands betreibt, eine Fusion anstand.

Schon Anfang Oktober hatte eine Pyur-Sprecherin angekündigt, dass die Aufschaltung neuer Kunden nun höchste Priorität genieße. „Dabei versuchen wir mit Nachdruck, Anschaltungen sowie Portierungen von Telefonnummern zu erreichen.“ Doch hier sei man auf die Zusammenarbeit mit dem Vordienstleister angewiesen. Somit ließen sich Verzögerungen nicht immer vermeiden.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, geht Ortschaftsrat Händle derzeit davon aus, dass nach dem Frühjahr die Probleme behoben sind.

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